Königswald

Dorf · 310 m über NN  
Gemeinde
Cornberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9,5 km nordöstlich von Rotenburg an der Fulda

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem, t-förmigem Grundriss im oberen Sontratal am Südostrand des Stölzinger Gebirges. Kirche mit darunterliegender ummauerter Gerichtsstätte in zentraler Lage an der K 51 (Stölzinger Straße) Richtung Rockensüss und Cornberg.

Ersterwähnung

1351

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorfmarke (1351)
  • Dorf (um 1455)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1896-1898

Älteste Gemarkungskarte

1744

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3557530, 5659511
UTM: 32 U 557433 5657687
WGS84: 51.067823° N, 9.81969° O

Statistik

Ortskennziffer

632005020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 823, davon 479 Acker (= 58.20 %), 48 Wiesen (= 5.83 %), 183 Holzungen (= 22.24 %)
  • 1961 (Hektar): 823, davon 213 Wald (= 25.88 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 58 Hausgesesse (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 67 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1766: 68 Häuser, 293 Menschen; Gewerbetreibende: 30 Leinweber, 2 Schneider, 2 Schmiede, 1 Wagner, 1 Küfer, 1 Schreiner, 2 Wirte, 1 Müller, 7 Tagelöhner, 6 Ackerleute, 6 einzelne Weibspersonen
  • 1885: 324, davon 317 evangelisch (= 97.84 %), 0 katholisch, 7 andere Christen (= 2.16 %)
  • 1961: 341, davon 320 evangelisch (= 93.84 %), 11 katholisch (= 3.23 %)
  • 1970: 273

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Stadt und Amt Sontra
  • 1538: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Dorfgericht Rockensüß
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Dritter Gerichtsstuhl Rockensüß
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.10.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Cornberg eingegliedert.

Gericht

  • 1538: Gericht Rockensüß
  • 1821: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1834: Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft

  • Um 1376 sind von den Landgrafen von Hessen Einkünfte u.a. aus Königswald als Mannlehen an den Spangenberger Bürger Hermann Rymff ausgetan. Apel von Sontra gibt 1383 all sein Gut und Erbe in Dorf und Feldern zu Königswald [Ortsteil der Gem. Cornberg, Lkr. Hersfeld-Rotenburg] dem Landgrafen Hermann zu Hessen auf. 1455, 1538 und in in der Folgezeit hat der Landgraf von Hessen die Herrschaft inne.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1351 befindet sich in Königswald Besitz der Herren von Boyneburg. Heymbrat von Boyneburg überlässt seiner Tochter Sophye bei ihrem Eintritt in das Kloster zu Germerode folgende Güter als freies Eigen, wie er sie von seinen Eltern überkommen hat: Eine Hofreite zu Königswalde und zwei Lehen in der Dorfmark daselbst. In den Zinsregistern wird Königswald bis zur Auflösung des Klosters genannt.
  • 1358 erhält das Kloster Cornberg Gefälle der Boyneburger aus Königswald. Der Brief hierüber ist bei der Aufhebung des Klosters 1526 noch vorhanden.
  • 1374 verkauft Heymerad von Boyneburg aus Sontra mit Zustimmung seiner Erben und Ganerben sein Gut im Dorf Königswald an den Edelknecht Hans auf dem Reine, Burgmann in Spangenberg.
  • 1538 haben die von Boyneburg noch ein dienstfreies Vorwerk.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • pherner (1358)
  • Pfarre (1538)
  • Kirchenschiff im Anschluss an gotischen Westturm 1835 von Peter Augener errichtet

Pfarrzugehörigkeit

1585, 1766, 1872 und 1994 Filial von Rockensüß

Patronat

1538 und 1766 Landgraf von Hessen

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.

Kirchliche Mittelbehörden

1506: Erzbistum Mainz, Archidiakonat Dorla, Archipresbyterat Renda

Kultur

Schulen

1766 Schulhaus vorhanden
1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Königswald, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3099_koenigswald> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3099