Königswald

Die Lage von Königswald im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9,5 km nordöstlich von Rotenburg an der Fulda
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem, t-förmigem Grundriss im oberen Sontratal am Südostrand des Stölzinger Gebirges. Kirche mit darunterliegender ummauerter Gerichtsstätte in zentraler Lage an der K 51 (Stölzinger Straße) Richtung Rockensüss und Cornberg.
Ersterwähnung
1351
Historische Namensformen
- Konigeswalde (1351) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 408-409, Nr. 1043]
- Kuningiswalde, zců (1358) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S.61, Nr. 92]
- Koningeswalde, zů (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 57 (184)]
- Kongeßwalde (um 1455) [HStAM Bestand S Nr. 567 a]
- Kongeswalde (1483) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 500-501, Nr. 1283]
- Konigeswalde (1506) [Bünz, Mainzer Subsidienregister 1506, S. 235, Nr. 2057]
- Congeswaldt (1526) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 136-137, Nr. 182]
- Kunigswalth (1538) [HStAM Bestand S Nr. 570]
- Konigswalda (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV., S. 90]
- Königswalde (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorfmarke (1351)
- Dorf (um 1455)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1896-1898
Älteste Gemarkungskarte
1744
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3557530, 5659511
UTM: 32 U 557433 5657687
WGS84: 51.067823° N, 9.81969° O
Statistik
Ortskennziffer
632005020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 823, davon 479 Acker (= 58.20 %), 48 Wiesen (= 5.83 %), 183 Holzungen (= 22.24 %)
- 1961 (Hektar): 823, davon 213 Wald (= 25.88 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 58 Hausgesesse (Der ökonomische Staat)
- 1747: 67 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1766: 68 Häuser, 293 Menschen; Gewerbetreibende: 30 Leinweber, 2 Schneider, 2 Schmiede, 1 Wagner, 1 Küfer, 1 Schreiner, 2 Wirte, 1 Müller, 7 Tagelöhner, 6 Ackerleute, 6 einzelne Weibspersonen
- 1885: 324, davon 317 evangelisch (= 97.84 %), 0 katholisch, 7 andere Christen (= 2.16 %)
- 1961: 341, davon 320 evangelisch (= 93.84 %), 11 katholisch (= 3.23 %)
- 1970: 273
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Stadt und Amt Sontra
- 1538: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Dorfgericht Rockensüß
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Dritter Gerichtsstuhl Rockensüß
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Rotenburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.10.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Cornberg eingegliedert.
Gericht
- 1538: Gericht Rockensüß
- 1821: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
- 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
- 1834: Justizamt Sontra
- 1867: Amtsgericht Sontra
- 1879: Amtsgericht Sontra
Herrschaft
- Um 1376 sind von den Landgrafen von Hessen Einkünfte u.a. aus Königswald als Mannlehen an den Spangenberger Bürger Hermann Rymff ausgetan. Apel von Sontra gibt 1383 all sein Gut und Erbe in Dorf und Feldern zu Königswald [Ortsteil der Gem. Cornberg, Lkr. Hersfeld-Rotenburg] dem Landgrafen Hermann zu Hessen auf. 1455, 1538 und in in der Folgezeit hat der Landgraf von Hessen die Herrschaft inne.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1351 befindet sich in Königswald Besitz der Herren von Boyneburg. Heymbrat von Boyneburg überlässt seiner Tochter Sophye bei ihrem Eintritt in das Kloster zu Germerode folgende Güter als freies Eigen, wie er sie von seinen Eltern überkommen hat: Eine Hofreite zu Königswalde und zwei Lehen in der Dorfmark daselbst. In den Zinsregistern wird Königswald bis zur Auflösung des Klosters genannt.
- 1358 erhält das Kloster Cornberg Gefälle der Boyneburger aus Königswald. Der Brief hierüber ist bei der Aufhebung des Klosters 1526 noch vorhanden.
- 1374 verkauft Heymerad von Boyneburg aus Sontra mit Zustimmung seiner Erben und Ganerben sein Gut im Dorf Königswald an den Edelknecht Hans auf dem Reine, Burgmann in Spangenberg.
- 1538 haben die von Boyneburg noch ein dienstfreies Vorwerk.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- pherner (1358)
- Pfarre (1538)
- Kirchenschiff im Anschluss an gotischen Westturm 1835 von Peter Augener errichtet
Pfarrzugehörigkeit
1585, 1766, 1872 und 1994 Filial von Rockensüß
Patronat
1538 und 1766 Landgraf von Hessen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.
Kirchliche Mittelbehörden
1506: Erzbistum Mainz, Archidiakonat Dorla, Archipresbyterat Renda
Kultur
Schulen
1766 Schulhaus vorhanden
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Königswald, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3099_koenigswald> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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