Cornberg

Kloster; Siedlung · 275 m über NN  
Gemeinde
Cornberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Kloster; Siedlung

Lagebezug

10 km nordöstlich von Rotenburg an der Fulda

Lage und Verkehrslage

Siedlung mit regelhaftem Grundriss zwischen Stölzinger und Richelsdorfer Gebirge an einem Bachzulauf (sog. Cornberger Wasser) zur Sontra. Ausgangspunkt ist das östlich gelegene und heute durch die B 27 getrennte Kloster bzw. die spätere Domäne Cornberg. Die 1938-41 für Hüttenarbeiter angelegte Siedlung wurde der Hanglage angepasst. Die 1957 errichtete katholische Pfarrkirche befindet sich in zentraler Lage Von Cornberg führt die Kreisstraße K 52 nach Rockensüß, von dort die K 57 nach Königswald. Südlich von Cornberg befand sich bis 1961 ein Personenbahnhof der südöstlich von Kloster und Siedlung verlaufenden Eisenbahnlinie Bebra – Friedland ("Bebra-Friedländer-Bahn";"Werratalbahn III") (Inbetriebnahme der Strecke 31.10.1875).

Ersterwähnung

1296

Siedlungsentwicklung

Die erste Klosterniederlassung befand sich südlich von Cornberg und trug den Namen Bubenbach (vgl. Bubenbach, Benediktinerinnenkloster und Bubenbach) 1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Domäne Cornberg und Eingemeindung der Grundstücke nach Rockensüß. Schaffung einer regelhaften Siedlung für die Berg- und Hüttenarbeiter des Kupferschieferbergbaues zwischen 1938 und 1941.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bis zur Auflösung des Benediktinerinnenklosters Cornberg 1526 beziehen sich die Nennungen hierauf. Vgl. die Aufstellung der Historischen Namensformen bei Burkhardt, Artikel Cornberg, S. 116

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Domäne 1831-1960
  • Gutsbezirk

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3560466, 5656651
UTM: 32 U 560368 5654828
WGS84: 51.041817° N, 9.861095° O

Statistik

Ortskennziffer

632005010

Flächennutzungsstatistik

  • 1961 (Hektar): 462, davon 219 Wald (= 47.40 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 6 Haushaltungen
  • 1747: 2 Haushaltungen
  • 1885: 69 Einwohner, davon 64 evangelisch (= 92,75 %), 5 katholisch (= 7,25 %)
  • 1961: 1331, davon 931 evangelisch (= 69.95 %), 372 katholisch (= 27.95 %)
  • 1970: 1228
  • 1981: 1873 (mit Ortsteilen)
  • 2003: 1675 (mit Ortsteilen)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1568: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra/Abtei Hersfeld (gemeinsame Verwaltung)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Dritter Gerichtsstuhl Rockensüß
  • 1616-1831: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Vogtei Cornberg
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg (zu Rockensüß gehörig)
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Entstehung der Gemeinde Cornberg am 01.04.1954 aus Teilen der Gemarkungen der damaligen Gemeinden Mönchhosbach, Rautenhausen und Rockensüß. Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform am 1.10.1971 gebildeten Gemeinde s. Cornberg, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Cornberg.

Gericht

  • 1538: Gericht Rockensüß
  • 1821: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1954: Amtsgericht Sontra

Herrschaft

  • Zu den Anfängen s. Benediktinerinnenklosters Cornberg
  • Mit der Übernahme der Schutzherrschaft 1388 ist Landgraf Hermann II. in Cornberg präsent. 1525 besetzt Landgraf Philipp das Kloster, das nach dem Bauernkrieg nicht an das Stift Hersfeld zurückgegeben wird. Nach Verpfändung wird es 1568 zu gleichen Teilen vom Landgrafen und vom Abt von Hersfeld ausgelöst und in der Folge von einem Vogt verwaltet, den der Landgraf einsetzt. 1580 überträgt Landgraf Wilhelm IV. seine Hälfte seinem unehelichen Sohn Philipp Wilhelm, der 1572 formell ins Stift Hersfeld eingetreten war. 1582 wurde Philipp Wilhelm nach Heirat und Austritt aus dem geistlichen Stand auch mit dem hersfeldischen Anteil belehnt. 1598 trat er seine Rechte an Landgraf Moritz ab, seitdem blieb das Kloster in hessischem Besitz.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hersfeld, Kloster Bubenbach-Cornberg/Hersfeld, KlosterKloster Bubenbach-Cornberg als Tochterkloster der Reichsabtei Hersfeld.

Ortsadel

Nach Cornberg heißt eine Adelsfamilie, die von einem "natürlichen" Sohn Landgraf Wilhelms IV., nämlich Philipp Wilhelm, abstammt. Er gilt als Stammvater der althessischen Adelsgeschlechts der "Freiherren von Cornberg"

Kirche und Religion

Ortskirchen

Patrozinien

  • Maria

Pfarrzugehörigkeit

1585 ist Cornberg zu Berneburg eingepfarrt, 1872 ist es Filiale von Rockensüss
Die nach dem 2. Weltkrieg eingerichtete Pfarrstelle wurde später aufgehoben und Cornberg Vikariatsgemeinde von Rockensüss

Klöster

Bekenntniswechsel

Da Filial von Berneburg, Einführung der Reformation vermutlich um 1527.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Cornberg, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3003_cornberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3003