Immenhausen

Die Lage von Immenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Wüstung
Lagebezug
9,5 km südöstlich von Wolfhagen
Lage und Verkehrslage
Wüst im Gericht Naumburg, 1,5 km südöstlich der Stadt in Richtung Elben zwischen einem alten Mühlengraben ud dem Verlauf der Landstraße Naumburg-Altendorf. Gemäß HLGL-Flurnamenverzeichnis der 1930er Jahre in der Flur Auf dem Hühnerfelde, wo die Topographische Karte um 1900 noch Immenhausen zeigt (hier mittig lokalisiert). Im Bereich der Flur Über der alten Kirche (siehe Ortskirche) konnten 2005/6 durch geophysikalische Prospektionen die Kirchengrundrisse sichtbar gemacht werden, die in Größe und Form früh- und hochmittelalterlichen Kirchenbauten entspricht.
Ersterwähnung
1206
Siedlungsentwicklung
Nach der Urkunde von 1442 war Immenhusen schon im 14. Jahrhundert kein Dorf mehr, wenn auch einige Menschen dort lebten
Vorbemerkung Historische Namensformen
Die Belege aus der Corveyer Überlieferung zum 9. Jahrhundert sind nicht auf Immenhausen in der Gemarkung Naumburg, sondern auf Immensen bei Einbeck zu beziehen (vgl. Ortsnamen des Landkreises Northeim, S. 217)
Historische Namensformen
- Ymmanhusen (822-826) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses Nr. 16, S. 85, vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 97, und die Erläuterungen S. 62-67]
- Immenhusen, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 97-98, Nr. 208]
- Impinchusen (zwischen 1201-1216) [Schreibweise nach Archivregest; stark modergeschädigte Originalurkunde HStAM Bestand Urk. 84 Nr. 316, hier nach der Datierung von Benninghoven, Orden der Schwertbrüder, Quellen- und Urkundenanhang, S. 415, Nr. 2. Die im Archivregest gegebene Datierung auf 1254 setzt fälschlicherweise als Aussteller Papst Innozenz IV. (gest. 7.12.1254) und als Empfänger Albert Sverbeer (Erzbischof von Riga seit 1254) voraus]
- Immenhusen (1219) [Vidimus (1268-1284) Benninghoven, Orden der Schwertbrüder, Quellen- und Urkundenanhang, S. 416, Nr. 3]
- Immenhusen, in (1231) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 170-172, Nr. 367]
- Imminchusen (1235) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 59, Nr. 85]
- Immenchusen (1237) [Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 201]
- Immenhusen (1442) [HStAM Bestand K Nr. 206, Bl. 126 v.]
- Ymmenhusen, in (1444) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 443, Nr. 1200]
- Eppenghusen (1445) [GR Immenhausen]
- Impchusen bie der Nuwenborg (1468) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 448, Nr. 1208]
- Immenhausen (um 1900) [Topographische Karte]
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3513043, 5678385
UTM: 32 U 512964 5676554
WGS84: 51.240205° N, 9.185711° O
Statistik
Ortskennziffer
63301806019
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1206 nimmt Papst Innozenz III. das Kloster Werbe in seinen Schutz und bestätigt ihm u.a. seinen Besitz in Immenhausen. 1231 bestätigt Papst Gregor IX. dem Kloster den Besitz von dreieinhalb Mansen in Immenhausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Schon unter Papst Innozenz III. (1198-1216) gibt es eine Pfarrei in Immenhausen. Die Pfarrkirche bestand noch 1490 (Archiv der Pfarrei Fritzlar).
- 1235: Pleban
Pfarrzugehörigkeit
Als Papst Innozenz III. (1198-1216) das Patronat dem Erzbischof von Riga schenkte, gehören die Kapellen zu Ippinghausen, Altendorf und Herberge zur Pfarrei.
Patronat
Einer kaum noch lesbaren Urkunde zufolge verleiht Innozenz III. dem Albert, Bischof von Riga, das Patronatsrecht über die dem Erzbistum vom Grafen Volquin von Naumburg geschenkte Kirche zu Immenhausen (Impinchusen) mit 3 Kapellen (Ippinghausen, Altendorf und Herberge). 1219 bestätigt Papst Honorius III. dem Bischof von Riga eine Reihe von Patronatsrechten in Deutschland, darunter das in Immenhausen. 1444 überlässt der Erzbischof von Riga dem hessischen Landgrafen die Besetzung. Von diesem geht das Patronat 1468 an das Georgenstift im Weißenhofe zu Kassel über (Schultze 1200. 1208). 1472 kommt es an die Altaristen des Stifts Fritzlar (UA Fritzlar).
Diakonische Einrichtungen
14.05.1909 Philippstift, Einweihung – Heil und Pflegeanstalt für Tuberkulose und bösartige Geschwüre; Pflegekräfte sind Diakonissen – 1915 vier Schwestern, Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 301-302
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Immenhausen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2852_immenhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2852