Altköln

Die Lage von Altköln im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Wüstung
Lagebezug
15,5 km nordöstlich von Hofgeismar
Lage und Verkehrslage
Wüst gefallene Neustadt von Helmarshausen 1 km südwestlich auf dem Tafelberg in der Flur Auf der Neustadt. Sie ist auf der Stadtansicht von Helmarshausen von Wilhelm Scheffer gen. Dilich (1605) links auf dem Tafelberg noch mit Stadtmauer und Gebäuden zu sehen.
Ersterwähnung
1250
Letzterwähnung
1605
Siedlungsentwicklung
Um 1220 wird bei Helmarshausen eine Neustadt angelegt, die aber vermutlich schon im 14. Jahrhundert wüst fiel (indirekter Beleg für die Entstehung der Anlage super munitione quadam et oppido iuxta monasterium constructis (1223) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 146, Nr. 305]. Ihre spätere Bezeichnung vetus Colonia (Altköln) kommt 1524 zuerst vor.
Historische Namensformen
- novo quam in veteri oppido Helmwardeshusen, in (1250) [Westfälisches Urkundenbuch 4,2, S. 266-267, Nr. 413]
- Helwardeshusen, in (1294) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S.1037-1038, Nr. 2287]
- Nuwenstat uber Helmwordeshusen (1333) [HStAM Bestand Urk. 29 Nr. 57]
- Nigenstadt (1344) [Abschrift HStAM Bestand Urk. 29 Nr. 79]
- Nuwenstadt (1389) [HStAM Bestand Urk. 29 Nr. 130]
- veteri Colonia, in (1524) [Pfaff: Die Abtei Helmarshausen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 45 (1911), S. 32]
- Olden Collen (1538) [Pfaff: Die Abtei Helmarshausen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 45 (1911), S. 32]
- Olden Koln edder up der Nigenstat (1563) [Pfaff: Die Abtei Helmarshausen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 45 (1911), S. 33]
- Alten Coln (1655) [Merianstich von Helmarshausen]
Bezeichnung der Siedlung
- oppidum (1250)
- nova civitas 1294)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3530860, 5721584
UTM: 32 U 530774 5719735
WGS84: 51.627791° N, 9.444595° O
Statistik
Ortskennziffer
63300202014
Verfassung
Altkreis
Hofgeismar
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1250 überträgt der Abt von Corvey dem Kloster Helmarshausen seine in der Neu- und Altstadt Hörigen lebenden Hörigen, da sie dem Kloster Schaden zugefügt hatten. 1294 übertragen Ratsmänner aus Helmarshausen dem Kloster Liegenschaften bei der Neustadt.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Die Neustadt hatte eine Kirche s. Marie et s. Crucis, die nach 1202 erbaut wurde.
- Um 1250 und noch 1380 besaß sie einen Pfarrer.
Patrozinien
- Maria; Heilig Kreuz (Crux) [1524]
Kirchliche Mittelbehörden
1231 wurde Helmarshausen mit den dazu gehörigen Kirchen dem Archidiakonat Iburg zugeteilt (Schaten, Ann. Paderb. 2,15). Bessen führte Helmarshausen mit seinen Kirchen gesondert neben den Archidiakonaten auf (Geschichte von Paderborn 1, 294), Wigand aber als Zubehör des Archidiakonats Höxter: Helmershusen, Desele, Dreverborch (statt Drenderborch), Silen, Everschutte und Mederke (Der Corveysche Güterbesitz 227)
Nachweise
Literatur
- Sippel, Stadtwüstung Alt-Köln
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 14 (Altköln) u. 222 (Helmarshausen)
- Pfaff: Die Abtei Helmarshausen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Band 45 (1911), S. 31-37
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 20-21
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Altköln, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2800_altkoeln> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2800