Dörnberg

Dorf · 345 m über NN  
Gemeinde
Habichtswald
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

12 km nordöstlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss am Südwestrand des Dörnbergs, nördlich des Habichtswaldes. Kirche in zentraler Lage. Moderne Siedlungsentwicklung nach Osten und Südwesten.
Durch die Ortslage führt die Bundesstraße B251 (Brilon-Kassel); außerdem ist Dörnberg über die Landesstraßen L 3211 mit Zierenberg und über die L 3390 mit Wolfhagen und den umliegenden Orten verbunden.

Ersterwähnung

um 1081

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Ehlen.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1180)
  • Dorf (1334)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Ein Burgfeld zu Dörnberg nannte das Kasseler Salbuch von 1539.

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3523747, 5689605
UTM: 32 U 523664 5687769
WGS84: 51.34071° N, 9.33973° O

Statistik

Ortskennziffer

633011010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 792, davon 472 Acker (= 59.60 %), 176 Wiesen (= 22.22 %), 100 Holzungen (= 12.63 %)
  • 1961 (Hektar): 1346, davon 504 Wald (= 37.44 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1458/59: Landgrafschaft Hessen, Amt Kassel
  • 1483: Landgrafschaft Hessen, Gericht, später Amt Ahna
  • 1539: Landgrafschaft Hessen, Amt Kassel
  • 1585: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Kassel, Gericht Ahna
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zierenberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Habichtswald (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis

Wolfhagen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Dörnberg und Ehlen zur neuen Gemeinde Habichtswald. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Dörnberg.

Gericht

  • bis 1822: Amt Zierenberg und Vogtei Hasungen (Assistenzamt Zierenberg)
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1831: Justizamt Zierenberg
  • 1832: Justizamt Zierenberg
  • 1867: Amtsgericht Zierenberg
  • 1879: Amtsgericht Zierenberg
  • 1932: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft

  • 1308 belehnt Landgraf Otto die Brüder Ludwig und Hermann genannt von Blumenstein auf ihre Bitte mit den durch den Tod des Ritters Heinrich von Blumenstein erledigten Lehngütern zu Lutwardessen, Igelsbett , Blumenstein und Dörnberg nebst dem Patronat über die Pfarrkirche in Lutwardessen, für die sie den Sohn des genannten Ludwig, den Kleriker Hermann, vorschlagen. 1386 läßt Thiele von Blumenstein Landgraf Hermann [II.] seinen Besitz an Zehnten, Häusern, Äckern u.a. zu Lutwardessen, Zierenberg, Kirchditmold, Dörnberg, Blumenstein und Egelsbett auf und erhält ihn als Mannlehen zurück.
  • 1392 wurde Dörnberg ein landgräfliches Dorf genannt (hessische Schuldverschreibungen).
  • 18. Jahrhundert: Dörnberg bildete mit Fürstenwald einen halben Schöppenstuhl des Amts Ahne.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Um 1081 bestätigt Erzbischof Siegfried I. von Mainz dem Kloster Hasungen u.a. den Besitz von einer Hufe in Dörnberg, 1123 kommt eine weitere hinzu. 1151 erhält Heinrich von Uttershausen im Tausch mit Kloster Hasungen 1/2 Hufe in Lobenhausen, 1 Hufe in Hesserode, 1/2 Hufe in Solenhausen sowie 1 Hufe in Melgershausen für seine bzw. der von Uttershausen Güter in Lutwardessen und Dörnberg. 1154/59 erwirbt Abt Hildebold von Hasungen von zwei Mainzer Ministerialenbrüdern anderhalb Hufen in Dörnberg und stiftet sie seinem Kloster als Seelgerät. Weitere anderthalb Hufen wurden von Erembert und seiner Frau Gerlůg beim Klostereintritt übertragen. In der Folge kann das Kloster seinen Besitzstand noch vermehren. 1347 gibt Kloster Hasungen dem Joh. gen. Vuyrboum seinen Hof zu Dörnberg, den Teyse lange bebaute, mit allem Zubehör zu Landsiedelrecht aus.
  • 1334 verzichten Johannes Blumenstein und seine Frau Jutta auf alle Rechte an einem Zins, der dem Propst in Ahnaberg zufällt.

Ortsadel

1146-

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1438 Vizepleban vor (Schultze 400).
  • Romanischer Westturm und Schiff, 1508 und 1588 erneuert, Chor mit Sterngewölbe 1509.

Patronat

Um 1400 hat das Martinsstift in Kassel das Patronatsrecht von den Landgrafen, denen es durch den Tod der von Blumenstein heimgefallen war. 1585 hat der Landgraf von Hessen die Kollatur inne Früher angeblich der Rat von Zierenberg. Später das Martinsstift in Kassel. Seit der Reformation der Landgraf (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 244).

Diakonische Einrichtungen

1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 95 Krankenschwester von der Gemeinde angestellt; 1940 - 1959 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Ludger Heinemann 1527

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Ditmold Pfarrei der Klasse Zierenberg.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Dörnberg, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2414_doernberg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2414