Altenhasungen

Dorf · 280 m über NN  
Gemeinde
Wolfhagen
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4,5 km nordöstlich von Wolfhagen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss in ebenem Gelände an der Erpe. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraßen führen nach Wolfhagen, Nothfelden, Wenigenhausen und Istha. Bahnhof der Eisenbahnlinie Volkmarsen - Vellmar/Obervellmar seit 1897.

Ersterwähnung

1325

Siedlungsentwicklung

Altenhasungen ist vielleicht identisch mit der um 1081 erwähnten curticula Hasungen, erscheint ansonsten aber erst 1325.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bereits Ende des 11. Jahrhunderts wurden verschiedene Siedlungsplätze an der Erpe im Bereich des Hasunger Berges voneinander unterschieden. Die frühen Belege, die noch keine Differenzierung durch Bestimmungswort enthalten, sind jedoch nur schwer voneinander bzw. von Belegen für das Kloster Hasungen zu trennen. Vgl. daher auch Burghasungen und Wenigenhasungen. Ob es sich bei der um 1081 erwähnten curticula tatsächlich um Altenhasungen handelt, muss offen bleiben. Ob sich der Beleg zu 1252 auf Wenigenhasungen oder Altenhasungen bezieht, muss offen bleiben.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • curticula (1081) [vielleicht Altenhasungen]

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1898

Älteste Gemarkungskarte

1776

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3516189, 5689532
UTM: 32 U 516109 5687696
WGS84: 51.340319° N, 9.231264° O

Statistik

Ortskennziffer

633028010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 660, davon 413 Acker (= 62.58 %), 55 Wiesen (= 8.33 %), 91 Holzungen (= 13.79 %)
  • 1961 (Hektar): 665, davon 124 Wald (= 18.65 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1555: Landgrafschaft Hessen, Amt Wolfhagen (Salbuch)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hof
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Wolfhagen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Stadt Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)

Altkreis

Wolfhagen

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadt Wolfhagen, deren Stadtteil Altenhasungen seitdem ist.

Gericht

  • bis 1822: Amt Wolfhagen
  • 1822: Justizamt Wolfhagen
  • 1867: Amtsgericht Wolfhagen
  • 1879: Amtsgericht Wolfhagen

Herrschaft

  • Das Dorf Altenhasungen gehört zunächst mit dem Schützeberg zu Kloster und Vogtei Hasungen (siehe Burghasungen), ist aber bereits im 15. Jahrhundert Teil des Amtes Wolfhagen und fällt nach der Aufhebung in der Reformation an die Landgrafschaft Hessen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1325 bekunden Wigand Basilii und seine Ehefrau, dass sie verpflichtet seien, dem Kloster Hasungen jährlich einen Malter Frucht partim aus einem Hofe in Altenhasungen zu Michaelis zu entrichten und damit der Streit Wigands mit dem Kloster beigelegt sei.

Zehntverhältnisse

Dem Kloster Hasungen gehörte hier auch der Zehnte.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • um 1081: aecclesia
  • Spätgotischer Wehrturm, das im Kern spätgotische Schiff 1740 erneuert, Umbau 1925

Pfarrzugehörigkeit

1545 und 1556 gehören zur Pfarrei Altenhasungen, Viesebeck und Nothfelden. 1585 ist Viesebeck zu Ehringen gezogen
Zur Pfarrei Hasungen der Klasse Wolfhagen gehörte 1872 Nothfelden als Filial. 1994 gehören Nothfelden und Wenigenhasungen als Filialgemeinden zu Altenhasungen.

Patronat

Die Pfarrei verlieh das Kloster, später der Landgraf.

Diakonische Einrichtungen

Diakoniestation 1946 bis 1947 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johannes Schüßler 1545 bis ca. 1572

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Schützeberg

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Neben der Ober- und der Untermühle (vgl. Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung) wird 1885 eine Schlagmühle erwähnt, die 1 Wohnhaus mit 2 Bewohnern zählt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Altenhasungen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2132_altenhasungen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2132