Ersen

Die Lage von Ersen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9,5 km südwestlich von Hofgeismar
Lage und Verkehrslage
Straßendorf mit lockerer Bebauung in einer flachen Talmulde auf einem Höhenzug südlich des Diemeltals nahe der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt im rechten Winkel abknickend die L 3210 nach Liebenau
Ersterwähnung
1432
Historische Namensformen
- Essen (1432) [HStAM Bestand Urk. 127 Nr. 64]
- Erssen (1563) [HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 3018]
- Erssen (1582) [Lagerbuch im Depos. von der Malsburg]
- Eßen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 95]
- Essen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 2]
- Ersen
Bezeichnung der Siedlung
- Dorfschaft (16. Jahrhundert)
Umlegung der Flur
1890-1895
Älteste Gemarkungskarte
1712
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3517368, 5703682
UTM: 32 U 517287 5701840
WGS84: 51.467467° N, 9.248874° O
Statistik
Ortskennziffer
633016010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 371, davon 274 Acker (= 73.85 %), 6 Wiesen (= 1.62 %), 57 Holzungen (= 15.36 %)
- 1961 (Hektar): 384, davon 61 Wald (= 15.89 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 27 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 53 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 354, davon 353 evangelisch (= 99.72 %), 0 katholisch, 0 Juden, 1 andere (= 0.28 %)
- 1961: 403, davon 323 evangelisch (= 80.15 %), 78 katholisch (= 19.35 %)
- 1970: 394 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1444: Gericht Malsburg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Zierenberg, Adelsdorf der Malsburger
- 1614: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Zierenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Nieder-Meisser
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Zierenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Stadtteil von Liebenau
Altkreis
Hofgeismar
Gemeindeentwicklung
Am 1.4.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neuen Stadtgemeinde Liebenau eingegliedert.
Gericht
- 15. Jahrhundert: Gericht Malsburg
- 1821: Justizamt Zierenberg
- 1822: Justizamt Hofgeismar
- 1867: Amtsgericht Hofgeismar
- 1879: Amtsgericht Hofgeismar
- 1968: Amtsgericht Hofgeismar
Herrschaft
- 1432 geben die von der Malsburg sechs Hufen in Ersen als Mannlehen an die von Steinheim aus. 1559 wird das Lehen wieder eingefordert. 1585 ist der Ort hessisches Lehen der Landgrafen und gehört zum Amt Zierenberg/Schartenberg. Die Hoch- und Niedergerichtsbarkeit steht den Malsburgern zu. Auch 1787 haben die von der Malsburg die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit als hessisches Lehen inne.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Das Dorf war um 1580 hessisches Lehen der von der Malsburg (Zierenberger Salbuch).
Zehntverhältnisse
1563 haben die von der Malsburg Anteile am Zehnten in Ersen
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Barocker Salbau mit Walmdach 1773/74 errichet
Pfarrzugehörigkeit
Nach Einführung der Reformation zunächst Pfarrsitz (1570), 1585 wieder bis 1630 Filial von Herlinghausen. Die Pfarrei hat dann bis zum Jahr 1845 als Filial das westfälische Dorf Herlinghausen, das ursprünglich die Mutterkirche war. Ab 1871 wurde die Pfarrstelle nicht mehr besetzt, Ersen zumeist von Haueda aus versorgt. 1983 wird das Kirchspiel Ersen-Haueda aufgehoben und Ersen als Vikariatsgemeinde dem Kirchspiel Niedermeiser eingegliedert
Patronat
Kirchenpatronat haben die von der Malsburg
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Adam Wagner (Plaustrarius) 1583 bis nach 1615
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat Hofgeismar Protestantische Pfarrei der Klasse Zierenberg
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ersen, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2057_ersen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2057