Mönchehof

Dorf · 247 m über NN  
Gemeinde
Espenau
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8,5 km nordwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage

Im Bereich des ehemaligen Grangienhofs Hadebrachtshausen südwestlich der Espe entsteht unter dem neuen Namen Mönchehof seit dem 16. Jahrhundert ein geschlossenes Dorf mit kreisförmigem Grundriss. Um 1900 Wandel der landwirtschaftlich geprägten Siedlungsstruktur durch den Anschluss an die Bahnlinie. Einschneidende Veränderungen erfolgen im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Siedlungs-, Rüstungs- und Kriegspolitik durch die Anlage eines Lagers im Westen Schäferberg, „Henschel-Wohnlager XI Schäferberg“, Henschel & Sohn und Schäferberg, „Henschel-Betriebskrankenhaus“, Lager Schäferberg. Kirchhbau (1906) außerhalb des alten Ortskerns, modernere Siedlungsausdehnung nach Süden und Westen sowie Richtung Hohenkirchen, mit dem es zusammenwächst. Bahnhof der Eisenbahnlinie Bad Karlshafen – Kassel ("Carlsbahn"; "Diemeltalbahn II") (Inbetriebnahme der Strecke 29.8.1848).

Ersterwähnung

1354

Siedlungsentwicklung

Zur Entwicklung bis 1500 s. Hadebrachtshausen

Vorbemerkung Historische Namensformen

Zur ursprünglichen Namensform s. Wüstung Hadebrachtshausen, seit der Mitte des 15. Jahrhunderts setzt sich hierfür der Name Mönchehof durch.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Hof (1216)
  • Hof (1503)
  • Dorf (16. Jahrhundert]
  • Hof

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

1695

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3531555, 5694731
UTM: 32 U 531469 5692893
WGS84: 51.386403° N, 9.452233° O

Statistik

Ortskennziffer

633007020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 321, davon 236 Acker (= 73.52 %), 32 Wiesen (= 9.97 %), 8 Holzungen (= 2.49 %)
  • 1961 (Hektar): 352, davon 8 Wald (= 2.27 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1458/59: Landgrafschaft Hessen, Amt Kassel
  • 1483: Landgrafschaft Hessen, Gericht, später Amt Ahna
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ahna
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ahna
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Ober-Vellmar
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ahna
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
  • 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Espenau

Altkreis

Kassel

Gemeindeentwicklung

Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Espenau eingegliedert.

Gericht

  • bis 1822: Amt Wilhelmshöhe
  • 1822: Landgericht Kassel
  • 1850: Justizamt Kassel III
  • 1867: Amtsgericht Kassel II
  • 1879: Amtsgericht Kassel

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1216 gründet das Zisterzienserkloster Hardehausen in dem gänzlich wüst gewordenen Ort Hadebrachtshausen einen Hof, von dem aus ein umfangreicher Besitzkomplex verwaltet wird. 1603, als der Hof überwiegend als Hebestelle fungiert, wird der gesamte Komplex vom Kloster Hardehausen an die von Cornberg verkauft. Von diesen gelangt das Adelsgut Mönchehof im Erbgang bzw. über Verkauf in unterschiedliche Hände, zuletzt an die Familie zu Gudenberg, von der es die Landgrafen von Hessen 1767 erwerben und in der Folge verpachten.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Evangelische Pfarrkirche als neugotischer Saalbau in Basaltquaderbau 1906 errichtet

Pfarrzugehörigkeit

Mönchehof gehört 1585 kirchlich zu Frommershausen, 1745 ist es Filial von Simmershausen. 1872 wieder eingepfarrt nach Frommershausen. 1907-1978 Filial von Hohenkirchen, ab 1978 eigene Pfarrstelle

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Mönchehof, Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/2005_moenchehof> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/2005