Giebringhausen

Dorf · 395 m über NN  
Gemeinde
Diemelsee
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

12 km nordwestlich von Korbach

Lage und Verkehrslage

Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung im Tal der Diemel. Kirche frei auf einer Anhöhe

Ersterwähnung

1168

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Vorwerk (1194)
  • predium (1201)
  • Dorp (1384)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1895

Älteste Gemarkungskarte

1859

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3481657, 5689276
UTM: 32 U 481590 5687441
WGS84: 51.33795° N, 8.735716° O

Statistik

Ortskennziffer

635007050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 710, davon 238 Acker (= 33.52 %), 78 Wiesen (= 10.99 %), 199 Holzungen (= 28.03 %)
  • 1961 (Hektar): 708, davon 187 Wald (= 26.41 %)

Einwohnerstatistik

  • 1541: 13 Häuser
  • 1620: 19 Häuser
  • 1650: 10 Häuser
  • 1738: 21 Häuser
  • 1770: 26 Häuser, 156 Einwohner
  • 1885: 231, davon 230 evangelisch (= 99.57 %), 1 katholisch (= 0.43 %)
  • 1895: 283, davon 275 evangelisch (= 97.17 %), 2 katholisch (= 0.71 %), 6 andere Christen (= 2.12 %)
  • 1961: 182, davon 170 evangelisch (= 93.41 %), 12 katholisch (= 6.59 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1489: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg, Herrschaft Padberg
  • 1546: Grafschaft Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Amt Eisenberg
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eisenberg
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt des Eisenbergs (Sitz in Korbach)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt Eisenberg (Sitz in Korbach)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis des Eisenbergs
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis des Eisenbergs
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis des Eisenbergs
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Waldeck

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 als Ortsteil in die neu gegründete Gemeinde Diemelsee eingemeindet.

Gericht

  • 1537/1541: Gogericht Flechtdorf, Freistuhl Schweinsbühl
  • 1814: Oberjustizamt des Eisenbergs in Korbach
  • 1850: Kreisgericht Korbach
  • 1868/69: Amtsgericht Korbach

Herrschaft

  • Im 12. Jahrhundert geben die Herren Padberg Lehen der Kölner Kirche in Giebringhausen für die Ausstattung von Kloster Flechtdorf zurück.
  • (1332-1344) hat Johannes von Scharfenberg drei Güter in Giebringhausen als waldeckisches Lehen. 1489 wird Giebringhausen zur Herrschaft Padberg gerechnet und gilt als Zubehör des Amtes Eisenberg im weitesten Sinne. 1510 gehört der Ort mit Obrigkeit, Gericht, Gebot und Verbot, Landsteuer, Brüchen und Bußen dem Grafen von Waldeck.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1168 schenkt der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg dem Kloster Flechtdorf drei Hufen in Giebringhausen, die zuvor der Lehnsinhaber Gottschalk von Padberg der Kölner Kirche zurückgegeben hatte.
  • Kloster Flechtdorf hat noch im 16. Jahrhundert beträchtliche Einkünfte in Giebringhausen, die zusammen mit Vasbeck aufgeführt werden. U.a. besitzt es einen erbeigenen Hof.
  • 1201 ist der Besitz eines Gutes (predium) in Giebringhausenein zwischen dem Kloster Bredelar und Gottschalk von Padberg strittig. Der Paderborner Bischof bestätigt Gottschalk ein Rückerwerbsrecht.
  • 1384 verkaufen die vom alten Haus Padberg dem Kloster Bredelar ein Gut im Dorf Giebringhausen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1542: Kapelle
  • Heutige Kirche, rechteckiger Saal mit Vorhalle, 1841 in Fachwerk neu errichtet

Pfarrzugehörigkeit

1543 und später als Filialgemeinde zum Kirchspiel Adorf gehörig, 1975 nach Heringhausen umgepfarrt.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Adorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Adorfer Pfarrer Syffert Bockeler (Bocklers) um 1535.

Kultur

Schulen

1890 Neubau der Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

1556 Eisenwerke, im 17. und 18. Jahrhundert Abbau von Marmor

Mühlen

1541 Mühle genannt, 1552 Ölmühle errichtet.
Am Südrand des Ortes an der Diemel Mühle mit oberschlächtigen Wasserrad zum Betrieb 1 Walzenstuhls, 1 Mahlgang, 1 Schrotgang und 1 Putzerei. 1951 Wasserrad durch Turbine ersetzt, Mühlenbetrieb 1982 eingestellt

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Giebringhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1546_giebringhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1546