Elleringhausen

Die Lage von Elleringhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km nordöstlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte westlich des Langer Waldes am linken Ufer der Wilde. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraßen (L 3118) zur B 252 im Norden und nach Nieder-Waroldern im Süden, ferner nach Volkhardinghausen (K 9)
Ersterwähnung
1126
Historische Namensformen
- Eilhardinghusen, in (1126) [Erhard (Hrsg.), Regesta historiae Westfaliae 2: Vom Jahre 1126 bis 1200, Urkundenbuch S. 4-5, Nr. 198 = Kaminsky, Reichsabtei Corvey, S. 255-259, U. 8, zur Lokalisierung allerdings: "unbestimmt im Bereich Thalitter" (Register S. 270)]
- Elhartinchusen, in (1281) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3, S. 773, Nr. 1636]
- Eltzerenckhusen (1326) [HStAM Bestand Urk. 81 Nr. 19 = Kopp, Itter, S. 231-232, Beilage Nr. 64. Identität mit Elleringhausen nicht sicher, vielleicht auf Elferinghausen zu beziehen]
- Elhardinchusz, in; Elhardinchusen, in (1332-1344) [Urkunden zur Geschichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont, bearb. von Louis Curtze, o.J., Exemplar in der Dienstbibliothek des Hessischen Staatsarchivs Marburg, S. 39-50, Nr. 31, hier S. 44-45]
- Elleringhausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Kappelmühle
- Osterhausen
- Ellenburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Umlegung der Flur
1902
Älteste Gemarkungskarte
1858
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3500733, 5687456
UTM: 32 U 500659 5685621
WGS84: 51.321888° N, 9.009454° O
Statistik
Ortskennziffer
635018020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 782, davon 348 Acker (= 44.50 %), 66 Wiesen (= 8.44 %), 326 Holzungen (= 41.69 %)
- 1961 (Hektar): 781, davon 315 Wald (= 40.33 %)
Einwohnerstatistik
- 1541: 19 Häuser
- 1738 35 Wohnhäuser
- 1770: 42 Häuser, 263 Einwohner
- 1885: 252, davon 251 evangelisch (= 99.60 %), 1 katholisch (= 0.40 %)
- 1895: 252, davon 252 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 273, davon 259 evangelisch (= 94.87 %), 14 katholisch (= 5.13 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Landau
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Landau
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Twiste
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Twiste
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Seit dem 31.12.1971 ist Elleringhausen Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Twistetal, deren Gemeindeverwaltung sich in Twiste befindet.
Gericht
- 1431: Freistuhl zu Elleringhausen (up der Welte = an der Wilde)
- 1537: Freigericht Mengeringhausen
- 1816: Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
- 1850: Kreisgericht Arolsen
- 1868/69: Amtsgericht Arolsen
Herrschaft
- 1326 erwirbt Graf Heinrich von Waldeck von den Brüdern Tilemann und Johann von Itter Eltzerenckhusen als Zubehör von Vogtei und Gericht Höringhausen (vgl. jedoch Namensformern).
- Im 14. Jahrhundert können die Grafen von Waldeck ihre Herrschaft im Ort durchsetzen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1126 ist die Abtei Corvey in Elleringhausen begütert, 1281 das Kloster Berich. Die Grafen von Waldeck besitzen hier einen Herrenhof, den sie 1416 an Johann von Enger verpfänden.
- Dietrich Frige verkauft 1331 an das Kloster Volkhardinghausen die Hälfte seiner Mühle in Elleringhausen. 1343 schenkt Graf Heinrich IV. von Waldeck seine Mühle dem Kloster Volkhardinghausen. 1468 erwirbt das Kloster einen Freihof in Elleringhausen als waldeckisches Lehen.
Zehntverhältnisse
(1332-1344) belehnen die Grafen von Waldeck Heinrich von Twern und Konrad Spiring mit je der Hälfte des Zehnten zu Elleringhausen. 1403 hat Kloster Arolsen ein Viertel des Zehnten als gräfliches Lehen
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1498: Kapelle
- Kleiner Bau mit eingezogenem Chor auf quadratischem Grundriss. Unterbau mit Strebepfeilern aus dem 13. Jahrhundert
Patrozinien
- Nikolaus
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich zu Dehringhausen eingepfarrt. Ab 1483 gehört die Klosterpfarrei Volkhardinghausen zum Pfarrsprengel. 1498 wurde der Laiengottesdienst von der Klosterkirche in Volkhardinghausen an die Kapelle in Elleringhausen übertragen und hierher auch die Parochianen der Pfarrei Braunsen gewiesen. 1525 mit Braunsen vereinigt. 1541 erscheint noch ein Pfarrer, der später zeitweise in Volkhardinghausen, dann in Braunsen seinen Sitz hatte. 1579 wurde Elleringhausen zur Pfarrei Niederwaroldern gegeben, 1585 wieder mit Braunsen vereinigt. Zusammen mit diesem 1685 bis 1706 mit der Pfarrei Wetterburg verenigt, seitdem Filialgemeinde von Ober-Waroldern. 2018 Kirchspiel Twiste-Waroldern
Patronat
Seit der Errichtung der Pfarrei und noch 1537 besetzt das Kloster Volkhardinghausen die Pfarrei, nach der Einführung der Reformation besetzen die Grafen von Waldeck.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526. Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johannes Kleinschmit 1558-1568, zugleich Pfarrer in Braunsen.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1331 ist eine Mühle in Elleringhausen belegt (vgl. Besitz)
Nachweise
Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 2 (Kreis der Twiste), S. 109-111,
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 199-206,
- Baum, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 39 (1939), S. 48
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Elleringhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1512_elleringhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1512