Weilburger Schloss

Schloss  
Gemarkung
Weilburg
Gemeinde
Weilburg
Landkreis
Limburg-Weilburg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Schloss

Lagebezug

1 km nordwestlich von Weilburg

Lage und Verkehrslage

Laufzeit: 10. Jahrhundert -
Besitzgeschichte: Die Burg war im Besitz der Gaugrafen aus dem Konradinischen Geschlecht. Erste Erwähnung der Burg im Jahr 906: Graf Konrad (Vaters des röm.-dt. Königs Konrad I.), der bei der Schlacht von Fritzlar gefallen war, wurde auf der "Wilinaburg" bestattet. Unter dem ottonischen Kaiser Otto I. wurde der Besitz als Königsgut eingezogen. Kaiser Otto III. beschenkte (/belehnte) das Hochstift Worms teilweise mit Weilburg, unter Kaiser Heinrich IV. im Jahre 1062 gänzlich an das Hochstift Worms. In der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde Graf Walram I. von Nassau Wormser Vogt. 1255 verpfändete das Hochstift Worms die Burg an die Graf Walram II. von Nassau. 1294 vom röm.-dt. König Adolf von Nassau vom Hochstift als Eigentum erworben.Nach der Teilung der walramischen Linie unter Graf Gerlach I. im Jahre 1355 begründet sein zweiter Sohn Johann aus erster Ehe die Linie Nassau-Weilburg.1866 fiel Weilburg an Preussen, das Schloss verblieb jedoch in nassauischem Privatbesitz. 1890-1935 im Besitz des Großherzogtums Luxemburg - der 1866 abgesetzte nassauische Herzog Adolf I. wurde 1890 zum Großherzog von Luxemburg gewählt. 1935 vom preußischen Staat erworben. Seit 1945 im hessischen Landesbesitz.
Funktion: Residenz und Regierungssitz der Grafen von Nassau-Weilburg
Baugeschichte: Unter Graf Johann von Nassau-Weilburg wurde die Burg um 1359 durch einen Neubau ersetzt. Unter Graf Philipp III. erfolgte gegen Mitte des 16. Jahrhunderts der Abbruch der Burganlage und der Neubau eines Schlosses. Unter Graf Johann Ernst erfolgten zu Beginn des 18. Jahrhunderts Um- und Erweiterungsarbeiten (1705-1713).
Baubeschreibung: Vierflügelanlage, die einen Hof von 40 x 34 m umschliesst. Zwischen Westflügel und westlichem Teil des Südflügels liegt der mit "rundbogiger Tonne überwölbte Torweg" (Luthmer, Lahngebiet, S. 13), der in den Schlossinnenhof führt. Der Westflügel hat an der Aussenfront neben dem Torweg einen vorspringenden Halbrundturm. Hofseitig springt im halben Achteck der Hauptturm des Schlosses mit sechs Stockwerke und Glockendach hervor. Der Südflügel mit drei Dacherkern hatte früher hofseitig eine zum Obergeschoss führende Freitreppe.
Aus dem Ostflügel springt hofseitig (etwa nach Süden versetzt) ein viereckiger Uhrturm hervor, der etwa "eine Geschosshöhe über das Dachgesims massiv emporgeführt, von da ab in zwei abgesetzten, achteckigen, verschieferten Geschossen emporwachsend" (Luthmer, Lahngebiet, S. 16). Der Zugang erfolgt durch zwei Freitreppen. Der Uhrturm wird durch zwei Dacherker flankiert, die ihrerseits von zwei im halben Sechseck vorspringende Erker mit Glockenhaube flankiert werden. An der Aussenfront des Ostflügels ein weiterer durch alle Geschosse aufsteigender Erker.
Der Nordflügel ist an seiner Aussenfront durch zwei im halben Achteck vorspringende Erker, die durch alle Geschosse gehen, in drei Teile gegliedert. "Die Ecken sind durch übereckgestellte, im Obergeschoss vorspringede Erker mit beschiefertem Dachgeschoss und geschweiften Dächern hervorgehoben" (Luthmer, Lahngebiet, S. 13). Hofseitig im Erdgeschoss ein aus sechs Arkaden bestehender Gang mit ionischen Doppelsäulen. "Das Obergschoss der Arkade ist ebenfalls mit Doppelsäulen aus Holz besetzt, die das Dachgebälk tragen. Diese Arkade ist wahrscheinlich nachträglich geschlossen (...)." (Luthmer, Lahngebiet, S. 13)
Südwestlich schliesst sich dem Schlossbaus die halbkreisförmige Orangerie mit zweigeschossigem Mittelbau und eingeschossigen Seitenflügeln mit Mansarddächern. Die Orangerie verbindet das Schloss mit der südöstlich der Orangerie gelegenen Schlosskirche (und Rathaus).
Baulichkeiten um den Marstallhof mit Mansarddächern Schlossgarten

Weitere Namen

Schloss Weilburg

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3447682, 5594724
UTM: 32 U 447628 5592926
WGS84: 50.485975° N, 8.261763° O

Statistik

Ortskennziffer

53301711007

Siehe auch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Weilburg, Schloss, Limburg-Weilburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14846_weilburger-schloss> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14846

Schloss und Brücke Weilburg von NordostenSchlossansicht mit Blick durch die Lahnbrücke, Zeichnung 1939Westflügel am SchlossplatzNordflügel der Weilburg von außenStadtpfeiferturm, Hofseite WeilburgOstflügel Hofseite WeilburgDie Lage von Weilburg, Schloss im OrthofotoLuftaufnahme der Weilburger Altstadt mit dem Schloss, 2007Das Weilburger Schloss mit Orangerie und Schlosskirche, 2007Der Schlosshof des Weilburger Schlosses, 1907Schloss WeilburgGrundriss des Weilburger Schlosses mit Nebengebäuden, 1907Portal unter der Nordarkade im Weilburger Schlosshof, 1907Nordarkade im Hof des Weilburger Schlosses, 1907Das Turmportal des Weilburger Schlosses, 1907Hochschloss zu Weilburg nach Merian 1646Grundriss der Orangerie des Weilburger Schlosses, 1921Gartenansicht der Orangerie des Weilburger Schlosses, 1921Orangerie des Weilburger Schlosses, Schnitt durch den Sommersaal, 1921