Alraft

Die Lage von Alraft im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km südöstlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Dorf mit regellosem Grundriß und geringer Siedlungsdichte im Werbetal am Zufluss des Lauterbaches. Jüngere Wohnsiedlung im Südosten. Verbindungsstraße (L 3084) zur B 251 im Norden und nach Vöhl im Südwesten
Ersterwähnung
1081
Historische Namensformen
- Alreffu, in (1081) [Fälschungen um 1100 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 585 und HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 586. Druck UB Mainz 1, S. 253-258, Nr. 358]
- Alrepe, in (1126) [Erhard (Hrsg.), Regesta historiae Westfaliae 2: Vom Jahre 1126 bis 1200, Urkundenbuch, S. 4-5, Nr. 198 = Kaminsky, Reichsabtei Corvey, S. 255-259, U. 8]
- Alverada, in (1180) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 605]
- Alreph, in (1196) [Mainzer Urkundenbuch 2,2, S. 1049-1050, Nr. 645]
- Alresse, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 97-98, Nr. 208]
- Alrephe, in (1206) [Kop. Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 98, Nr. 209]
- Alref, de (1224) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 8275]
- Alreffe, in (1231) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 170-172, Nr. 367]
- Alresphe, de (1264) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 223-224, Nr. 418]
- Alref (1301) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 6, Nr. 12]
- Alräff (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- in villa et terminis (1301)
- Meierei (1682)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1851
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3497987, 5678591
UTM: 32 U 497914 5676760
WGS84: 51.242201° N, 8.970114° O
Statistik
Ortskennziffer
635021010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 140, davon 86 Acker (= 61.43 %), 16 Wiesen (= 11.43 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 140, davon 7 Wald (= 5.00 %)
Einwohnerstatistik
- 1738: 12 Häuser
- 1770: 13 Häuser, 84 Einwohner
- 1885: 133, davon 133 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1895: 143, davon 143 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 143, davon 131 evangelisch (= 91.61 %), 12 katholisch (= 8.39 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Waldeck
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
- 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Waldeck
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Waldeck
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Waldeck
Gemeindeentwicklung
Am 1.10.1971 Eingliederung in die Stadt Waldeck.
Gericht
- 1816: Oberjustizamt Werbe (Sitz in Sachsenhausen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
Herrschaft
- Neben den Abteien und Klöstern Corvey, Hasungen, Berich und Werbe erscheinen nach 1300 die Herren von Itter bzw. deren Lehnsleute mit Besitz in Alraft, den sie an die Klöster Haina und Werbe abtreten. Nachdem im 16. Jahrhundert die Herrschaft Itter endgültig an Hessen gelangt ist, wird bei der zwischen den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Waldeck 1590 festgelegten waldeckisch-itterschen Grenze u.a. die Alrafter Mühle der Grafschaft zugesprochen (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 10931)
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1081 bestätigt Erzbischof Siegfried I. von Mainz dem Kloster Hasungen den Besitz eines Hofes in Alfraft. Abt Adalbert von Hasungen bekennt 1180, dass er u.a. einen Hof in Alraft gekauft habe.
- 1126 schenken die edle Matrone Riclinde und ihre Schwester Friderun dem Kloster Corvey u.a. ihre Güter in Alraft.
- 1196 nimmt der Mainzer Erzbischof Konrad das Augustinerchorfrauenstift Berich in seinen Schutz und bestätigt ihm u.a. seinen Besitz in Alraft. 1206 nimmt Papst Innozenz III. Kloster Berich in seinen Schutz und bestätigt ihm u.a. seinen Besitz in Alraft. Dem Kloster Werbe bestätigt er den Besitz einer Kapelle und eines Hofes, ebenso 1231 Papst Gregor IX. 1338 verkauft Johann von Itter mit Zustimmung des Heinemann von Itter die Hälfte des Hofes zu Alraft an das Benediktinernonnenkloster zu Werbe.
- 1301 genehmigen Vertreter des Klosters Corvey die von dem Edlen Heinrich von Itter getätigte Schenkung von fünf Hufen samt Zubehör in Dorf und Gemarkung Alraft und einer Mühle ebd., die von ihnen zu Lehen gingen, an das Kloster Haina und übereignen diesem auf Bitten Heinrichs Hufen und Mühle.
Ortsadel
1224
Kirche und Religion
Ortskirchen
- capella (1206)
Pfarrzugehörigkeit
Im Mittelalter vom Kloster Ober-Werbe aus versehen, seit dem 16. Jahrhundert zum Kirchspiel Sachsenhausen.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526. Da von Ober-Werbe versehen, erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Caspar Jäger 1535, Pfarrer in Ober-Werbe.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1301 wird bereits eine Mühle erwähnt.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Alraft, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1474_alraft> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1474