Willershausen

Ortsansicht von Willershausen, 2007
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km südöstlich von Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Aus einem landesherrlichen Hofgut hervorgegangenes Dorf mit einfachen Strukturen ohne Kirche am Nordrand des Burgwaldes, das durch eine Stichstraße mit Rosenthal verbunden ist.
Ersterwähnung
1279
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Rosenthal.
Historische Namensformen
- Wilreshusen, in (1279) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 335, Nr. 683]
- Willershausen (1325) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, S. 43, Nr. 124]
- Wilhirshusin, in (1336) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, S. 143, Nr. 439]
- Wyllirshusin (1337) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, S. 145, Nr. 445]
- Wilhershusen (1349) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, S. 153-154, Nr. 471]
- Willingeshusen (1362) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1, Urkundenbuch, S. 412-423, Nr. 397]
- Wilngishusin, in (1402) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 345-346, Nr. 877]
- Wyllershusen (1469) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 421-422, Nr. 1058]
- Willershausen (1577) [HStAM Bestand S Nr. 40, fol. 187]
- Willershausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1279)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1932/33
Älteste Gemarkungskarte
1848
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3490640, 5651853
UTM: 32 U 490570 5650032
WGS84: 51.001787° N, 8.8656° O
Statistik
Ortskennziffer
635017030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 146, davon 115 Acker (= 78.77 %), 20 Wiesen (= 13.70 %), 3 Holzungen (= 2.05 %)
- 1928: Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Oberförsterei Rosenthal
- 1961 (Hektar): 803, davon 638 Wald (= 79.45 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 8 Haushaltungen
- 1747: 10 Haushaltungen
- 1885: 80, davon 80 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 77, davon 71 evangelisch (= 92.21 %), 6 katholisch (= 7.79 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1362: Erzstift Mainz, Amt Rosenthal, Gericht Bulenstrut
- 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Wolkersdorf
- 1567-1604: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Wolkersdorf, Gericht Geismar
- 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Frankenberg
- 1624-1648: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Frankenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Frankenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Rosenthal
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Seit dem 1.4.1972 ist Willershausen Stadtteil der Stadtgemeinde Rosenthal.
Gericht
- 1571: Gericht Geismar
- 1821: Justizamt Rosenthal
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
Herrschaft
- Unterschiedliche Herrschaftszughörigkeiten, vgl. Bulenstrut, Rosenthal, Geismar.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1279 erhalten Ruding von Bockendorf und seine Söhne Kraft, Ludwig und Vilpert für die Auflassung von Gütern an das Kloster Haina zum Ausgleich u.a. 4 Schilling im Dorf Willershausen. 1402 hat das Kloster dort Zinsen und Gefälle.
- 1325 erhält das Kloster Caldern eine Stiftung mit Einkünften u.a. aus Willershausen. 1352 beurkunden Walter von Allna, Edelknecht, und seine Ehefrau Gertrud, dass ihr Streit mit dem Kloster Caldern von den gemeinsam gewählten Schiedsrichtern dahin entschieden worden ist, dass sie zwar das Gut zu Willershausen, auf dem früher Diepolt saß, erblich besitzen, aber davon dem Kloster jährlich an Martini bei Verlust des Gutes 12 Schillinge Marburger Pfennige, 2 Gänse, 2 Hühner und 2 Fastnachtshühner für das vom Ritter Heinrich Zöllner und seiner Ehefrau Elheid dem Kloster gestiftete Seelgerät geben sollen.
- 1336 und 1337 verpfänden bzw. verkaufen die Äbtissin, Priorin und Konvent des Klosters Georgenberg ihre Güter in Willershausen.
Zehntverhältnisse
1469 überträgt der Abt von Haina dem Bürger Hermann Florins den halben Zehnten zu Willershausen. Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts wechselt der Besitz mehrfach, auch zwischen Adligen und Bürgern, bevor er in der Reformationszeit in die Händen der Landgrafen gelangt.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später stets nach Rosenthal eingepfarrt, 1747 jedoch Filial von Bottendorf.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Rosenthal, Einführung der Reformation vermutlich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Dekanat Bentreff
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Willershausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1461_willershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1461

