Egelsbach

Die Lage von Egelsbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
2,5 km südlich von Langen
Lage und Verkehrslage
Haltepunkt der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main – Heidelberg (Inbetriebnahme der Strecke 22.6.1846). Anschluss an die Main-Nekar-Bahn 1873.
Siedlungsentwicklung
1275 zum Reichsforst Dreicheich
Im Dreißigjährigen Krieg zeitweise verlassen. Aufschwung und starker Zuzug durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert.
Historische Namensformen
- Elsbach (1275) [Zuordnung umstritten]
- Eygelspach (1336)
- Egelßbach (1396)
- Egelspach (1411)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3476394, 5537007
UTM: 32 U 476328 5535232
WGS84: 49.968962° N, 8.669913° O
Statistik
Ortskennziffer
438003000
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 5114, davon 2917 Acker, 758 Wiesen, 1439 Wald
- 1961 (Hektar): 1461, davon 536 Wald (= 36.69 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 92 Hausgesessene
- 1694: 147 Einwohner
- 1961: 6254, davon 4097 evangelisch (= 65.51 %), 1350 katholisch (= 21.59 %)
- 1970: 7850
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1556: Grafschaft Isenburg-Ronneburg, Amt Langen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Kelsterbach
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Kelsterbach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Kelsterbach
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Kelsterbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Langen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
Altkreis
Offenbach
Gemeindeentwicklung
Aus der Gemeinde Egelsbach wurde 1964 der Wohnplatz Büchenhöfe als Gemeindeteile benannt.
Gericht
- Zur Zent Langen gehörig
- 1821: Landgericht Langen
- 1879: Amtsgericht Langen
Herrschaft
- 1433 erhält die Grafschaft Sayn Egelsbach aus dem Falkensteinschen Erbe.
- 1489 hat Isenburg die Oberhoheit, Herrlichkeit und das Gericht inne.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Im 13. Jahrhundert hat das Mainzer Erzstift Zinseinkünfte aus Egelsbach. Vermutlich aus dem Erbe der Herren von Münzenberg stammen die Falkensteiner Rechte, die 1393 greifbar werden.
- 1433 erhält die Grafschaft Sayn Egelsbach aus dem Falkensteinschen Erbe.
- 1486 verkaufen Graf Gerhard von Sayn und seine Ehefrau Elisabeth mit Bewilligung Kaiser Friedrichs III. ihren Teil an Egelsbach an Graf Ludwig von Isenburg-Büdingen.
- 1599 ist der isenburgische Teil an die Landgrafschaft Hessen verpfändet und gehört 1600 mit sechs Dörfern zur Dreicheich.
Zehntverhältnisse
1336 bewittumt Gottfried von Eppstein Jutta Meinloch von Heumaden geb. von Wolfskehlen auf einen Teil des Zehnten. 1410 geht der Zehnte von Hanau zu Lehen. 1489 teilen sich die Grafen von Hanau, Cronberg und der Pastor von Langen den Zehnten. 1600 habendie Grafen von Isenburg und der Pfarrer je die Hälfte vom kleinen Zehnten.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1489 Pfarrer belegt.
- Zur Zeit der Einführung der Reformation besaß Egelsbach eine kleine Kapelle. Nördlicher Anbau 1615, südlicher 1751
Patrozinien
- Petrus
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche: Langen
1705: Loslösung von der Mutterkirche und Erhebung zur Pfarrkirche
Patronat
1600 ist das Patronat bei Isenburg-Ronneburg
1705: Landgrafen von Hessen
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Arbeitskraft
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation: 1532 Da bis 1705 Filial von Langen, Einführung der Reformation unter dem Langener Pfarrer Wendel Dorsch ab 1532. Reformierter Bekenntniswechsel: 1585 durch Graf Wolfgang von Isenburg-Kelsterbach, 1598 lutherisches Bekenntnis durch Graf Heinrich von Isenburg-Ronneburg wieder eingeführt.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau
Juden
1932/33: 52 Juden
Die Synagoge der Gemeinde lag in der Rheinstrasse. Die Gemeinde hatte einen Friedhof, Mikwe und Schächteramt.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit acht Klassen, vier Schulhäuser von 1838, 1876, 1906 und 1909
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Georg: Kreis Offenbach, S. 30-32
- Müller, Starkenburg, S. 155-156
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 104
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 78
- Denkmaltopographie Kreis Offenbach, S. 138-148
- Löffler, Herren von Falkenstein, Bd. 1 S. 264
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 160
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 380
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 111
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Egelsbach, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14178_egelsbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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