Weiskirchen

Die Lage von Weiskirchen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km westlich von Seligenstadt
Lage und Verkehrslage
Am rechten Ufer der Rodau gelegen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Offenbach am Main – Reinheim ("Rodgaubahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1896).
Ersterwähnung
1287
Historische Namensformen
- Wichenkirhen (1287)
- Wizzinkirchin (1305)
- Wyzenkirchen (1339)
- Wyzinkirchen (1357)
- Wizsenkirchen (1371)
- Wyßinkirchin (1407)
- Wyßenkirchen (1421)
- Wissenkirchen (1473)
- Weiß Kirchen (1527)
- Wyßkirchen (1535)
- Weißkirchen (1542)
- Weyßkirchen (1642)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1305)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3491970, 5546223
UTM: 32 U 491898 5544444
WGS84: 50.052232° N, 8.886831° O
Statistik
Ortskennziffer
438011050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3348, davon 1636 Acker, 556 Wiesen, 1157 Wald
- 1961 (Hektar): 911, davon 268 Wald (= 29.42 %)
Einwohnerstatistik
- 1576: 37 Familien
- 1829: 575 Einwohner
- 1961: 3439, davon 848 evangelisch (= 24.66 %), 2495 katholisch (= 72.55 %)
- 1970: 4840
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- undatiert: Auheimer Mark
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberes Erzstift, Oberamt Steinheim, Amtsvogtei Seligenstadt
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Seligenstadt
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seligenstadt
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seligenstadt
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Seligenstadt
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
Altkreis
Offenbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 zur Gemeinde Rodgau
Gericht
- Centgericht Steinheim
- 1821: Landgericht Steinheim
- 1835: Landgericht Seligenstadt
- 1879: Amtsgericht Seligenstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1287 ist Weiskirchen im Besitz des Klosters Seligenstadt. 1305 verkaufen Äbtissin und Konvent des Nonnenklosters Marienborn (ad fontem) Hof und Einkünfte in Weiskirchen der Abtei Seligenstadt.
- 1576 werden als Grundherren u. a. genannt: Kloster Arnsburg, Deutsches Haus in Frankfurt, Kloster Seligenstadt, Kloster Patershausen, Grafen von Isenburg, Pfarrei Lämmerspiel.
- Die Hoheitsrechte gelangten von den Herren von Eppstein 1371 zunächst über Verkauf an die Herren von Hanau und 1425 an das Mainzer Erzstift, 1803 an Hessen-Darmstadt.
Zehntverhältnisse
1378 ist der Zehnte in den Händen der Herren von Hanau.
Ortsadel
13. Jahrhundert
Kirche und Religion
Ortskirchen
- vor 1345: Pleban
Patrozinien
- Petrus
Pfarrzugehörigkeit
Hainhausen und Rembrücken zum Kirchspiel gehörig, Jügesheim war bis 1477 Filiale.
Patronat
Zunächst die Herren von Münzenberg, ab 1256 die Herren, später Grafen von Hanau, ab 1440 übte es die Pfarrkirche Hanau vorübergehend aus.
Bekenntniswechsel
Der Ort blieb katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau
Juden
1830: 16, 1905: 30 Juden, vor 1933: 11 Familien mit 37 Personen
Synagoge in der Hauptstraße
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei Schulhäuser von 1840 und 1902
Wirtschaft
Mühlen
1397 ist eine Mühle belegt, 1473 bereits zwei. Die Meckelsmühle befand sich am Nordrand des Ortes an der Rodau und ist in der Generalstabskarte des Großherzogtums Darmstadt (1832-1850) eingetragen.
Nachweise
Literatur
- Hinkel, Pfarrer, S. 264-272,
- Schäfer, Georg: Kreis Offenbach, S. 236-239
- Müller, Starkenburg, S. 739-740
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 158
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 211
- Denkmaltopographie Kreis Offenbach, S.268-269
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 89
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 120
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.2
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weiskirchen, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14135_weiskirchen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14135