Offenthal

Die Lage von Offenthal im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14 km südlich von Offenbach
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Dreieich/Buchschlag – Ober-Roden ("Dreieichbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.4.1905).
Historische Namensformen
- Ovemdan (876-881) [2. Hälfte XII. Jahrhundert, Codex Laureshamensis III, Nr. 3770]
- Ovendan (1224-1239)
- Ovendam (um 1290)
- Ofindam (1421)
- Ofendael (1428)
- Offendann (1446)
- Offendan (1489)
- Ofenthan (1542)
- Offendan (1555)
- Offenthal (1710)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3481913, 5538366
UTM: 32 U 481845 5536590
WGS84: 49.981373° N, 8.746777° O
Statistik
Ortskennziffer
438002040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1924, davon 1405 Acker, 520 Wiesen
- 1961 (Hektar): 1036, davon 511 Wald (= 49.32 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 473 Einwohner
- 1961: 1959, davon 1478 evangelisch (= 75.45 %), 417 katholisch (= 21.29 %)
- 1970: 2517
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 834: zur Mark Langen gehörig
- 1556: Grafschaft Isenburg-Birstein, Amt Offenbach
- 1729: Grafschaft Isenburg-Birstein, Oberamt Offenbach
- 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (Deputatort des Grafen zu Isenburg-Philippseich)
- 1816: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Offenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
Altkreis
Offenbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 zur Stadt Dreieich.
Gericht
- 1820: standesherrliches Amt Dreiech
- 1823: Landgericht Offenbach
- 1853: Landgericht Langen
- 1879: Amtsgericht Langen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- (1224-1239) erwirbt Ulrich von Münzenberg mit seiner Frau Adelheid Güter in Offenthal von Kloster Dalem (Mainz).
- 1420 erhält Graf Dieter von Isenburg bei der zweiten Falkensteinischen Teilung das Dorf Offenthal. 1489 ist alle Obrigkeit bei den Herren von Isenburg, ab 1556 bei Isenburg-Birstein.
- 1816 kommt Offenthal mit dem Isenburgisch-Birsteinischen Erbe an Hessen.
Zehntverhältnisse
1489 haben der Pastor zum Hain und Isenburg den großen und kleinen Zehnten je zur Hälfte
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Um 1400 ließ Anna von Falkenstein anstelle der Wallfahrtskirche eine Kapelle errichten.
- 1594: Pfarrer belegt
Patrozinien
- Maria
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkirche ist Langen bzw. Dreieichenhain; 1594 löste Graf Philipp von Isenburg-Birstein Offenthal von Dreieichenhain und erhob es zur Pfarrei. 1614 wurde die reformierte Pfarrei Filial von Dreieichenhain.
Patronat
1594: Isenburg-Birstein
Bekenntniswechsel
Da bis 1594 Filial von Dreieichenhain, Einführung der Reformation vermutlich nach 1549. Erster eigener evangelischer Pfarrer: Peter Lindau 1594-1596 Reformierter Bekenntniswechsel: 1596 1729 Errichtung einer lutherischen Pfarrei.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1888
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Im 14./15. Jahrhundert dient die Kirche der Wallfahrt.
Zoll
1489 fällt der Zoll je zur Hälfte an Kurmainz und Isenburg.
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Georg: Kreis Offenbach, S.131-153
- Müller, Starkenburg, S. 548
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 142
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 167
- Denkmaltopographie Kreis Offenbach, S. 123-127
- Kulessa, Dreieich, S. 102-124
- Betzendörfer, Langen, S. 32-38
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 426
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 118
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Offenthal, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14131_offenthal> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14131