Neu-Isenburg

Die Lage von Neu-Isenburg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
7 km nördlich von Langen
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main – Heidelberg ("Main-Neckar-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 16.7.1848) seit 1852. Anbindung des westlich der Stadt gelegenen Bahnhofs Neu-Isenburg an das Stadtgebiet (Bahnhof Neu-Isenburg (Stadt)) durch die Eisenbahnlinie Neu Isenburg (Bf) – Neu Isenburg (Stadt) (Inbetriebnahme der Strecke 1.4.1903) (Strecke für Personenverkehr 1945 stillgelegt).
Siedlungsentwicklung
1699 nach dem Erhalt von Privilegien von französischen Emigranten (Hugenotten) angelegte Siedlung.
Historische Namensformen
- Philippsdorf
- Welschdorf
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3478115, 5546128
UTM: 32 U 478049 5544349
WGS84: 50.051029° N, 8.693381° O
Statistik
Ortskennziffer
438009010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1766, davon 1387 Acker, 252 Wiesen, 5 Wald
- 1961 (Hektar): 1901, davon 1135 Wald (= 59.71 %)
Einwohnerstatistik
- 1699: 46 Einwohner
- 1829: 1576
- 1961: 25362, davon 15311 evangelisch (= 60.37 %), 6969 katholisch (= 27.48 %)
- 1970: 34856
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach
- 1816: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Offenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
Altkreis
Offenbach
Gemeindeentwicklung
Seit 1894 Stadt Neu-Isenburg. 1.4.1957: Umgemeindung des Wohnplatzes Grafenbruch (10 Einw.) von Heusenstamm, St. Aus der ehemaligen Stadt Neu-Isenburg wurde mit Wirkung vom 1.12.1963 Gravenbruch als Stadtteil benannt. Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Neu-Isenburg, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Neu-Isenburg.
Gericht
- 1820: standesherrliches Amt Offenbach
- 1823: Landgericht Offenbach
- 1879: Amtsgericht Offenbach
Herrschaft
- 1699 Ersterwähnung und Stadtgründung durch Graf Johann Philipp von Isenburg-Büdingen.
- Stadtherren waren 1699-1744 die Grafen von Isenburg-Birstein, von 1744-1816 die Fürsten von Isenburg-Birstein.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Ursprünglich Wallfahrtskapelle zum Heiligen Kreuz zum Kalbskopf
- 1700 Gründung einer französisch-reformierten Gemeinde, 1702 Weihe der Kirche
- 1768 abwechselnd deutscher und französischer Gottesdienst
Pfarrzugehörigkeit
1699-1701 Filial der französisch-reformierten Gemeinde zu Offenbach
Diakonische Einrichtungen
1949 - 1965 Gemeindehelferin Diakonisse des Elisabethenstift Darmstadt (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 2, ein Kindergarten mit 1 Kräften
Bekenntniswechsel
1699 Gründung einer französisch-reformierten Pfarrei, erster evangelischer Pfarrer: Jean Archer 1701-1709
Lutheraner und Reformierte wurden von den französisch-reformierten Geistlichen bedient.
1850 Union der deutsch-reformierten und lutherischen Gemeinde.
1872 Union mit der französisch-reformierten Gemeinde, die Mitglieder der evangelisch-unierten Gemeinde treten damit zur französisch-reformierten über.
Juden
1828: 6 Juden, 1871: 17, 1900: 40, 1910: 73, 1925: 152
Kultur
Schulen
seit Gründung Französische Schule; ab 1791 auch deutsche Volksschule; 1828 Simultanschule; 1896 höhere Bürgerschule, 1910 bis mittlere Reife, 1939 bis Abitur; 1910 Realgymnasium für Jungen und Mädchen
seit 1922 Gewerbe- und Berufsschulen; 1934 Zahntechniker-Fachschule
Hospitäler
1861 Sanitätsverein
Wirtschaft
Aufgrund schlechter Böden wenig ertragreich Landwirtschaft, Schweinezucht; wichtige Erwerbsbereiche daher Weberei, Strumpfwirkerei und damit verbundener Handel bis 1860; um 1950 Wurstfabrikation, Apfelkelterei, Möbelschreinerei, Stahl-, Leder-, Motorenwerke, Hutstofffabrikation
Mühlen
Bansamühle, eine ehemalige Wassermühle, im Nordosten der Ortslage
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Georg: Kreis Offenbach, S. 124-126
- Müller, Starkenburg, S. 497-498
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 151
- Denkmaltopographie Kreis Offenbach, S. 226-234
- Peter, Stadtgründung
- Pülm, Neu-Isenburg
- Fogel, Neu-Isenburg auf dem Weg
- Hessisches Städtebuch, S.341-342
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 410ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 117
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Neu-Isenburg, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14129_neu-isenburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14129