Mühlheim am Main

Dorf · 102 m über NN  
Landkreis
Offenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lage und Verkehrslage

An der Mündung der Rodau in den Main gelegen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Bebra – Hanau – Frankfurt am Main ("Bebraer Bahn";"Bebra-Hanauer-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 15.11.1873).

Historische Namensformen

  • Mulinheim inferior (815)
  • Mulenheim (1239)
  • Mulenheim (um 1290)
  • Mullinheim (1307)
  • Molenheym (1321)
  • Molnheim (1335)

Ortsteile

Dietesheim (1939)

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3487583, 5554084
UTM: 32 U 487513 5552302
WGS84: 50.122829° N, 8.82532° O

Statistik

Ortskennziffer

438008020

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 4106, davon 1675 Acker, 391 Wiesen, 1878 Wald
  • 1961 (Hektar): 1709, davon 623 Wald (= 36.45 %)

Einwohnerstatistik

  • 1576: 44 Familien
  • 1961: 16984, davon 5403 evangelisch (= 31.81 %), 10655 katholisch (= 62.74 %)
  • 1970: 20408

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 815: im Maingau (Moynecgowe), einst Besitz des Grafen Drogo;
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberes Erzstift, Oberamt Steinheim, Amtsvogtei Steinheim
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Steinheim
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Steinheim
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Steinheim
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Seligenstadt
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach

Altkreis

Offenbach

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1939 Zusammenschluss mit der Gemeinde Dietesheim zur Stadt Mühlheim. 1939 Stadterhebung zusammen mit Dietesheim zur Stadt Mühlheim. Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Mühlheim, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Mühlheim am Main.

Gericht

  • Ursprünglich Cent Steinheim.
  • 1287 verpachtet Kloster Seligenstadt das Schultheißenamt mit dem zugehörigen Fronhof an Bertold von Steinheim,
  • 1821: Landgericht Steinheim
  • 1835: Landgericht Seligenstadt
  • 1853: Landgericht Offenbach
  • 1879: Amtsgericht Offenbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 815 schenkt König Ludwig der Fromme an Einhard in Michelstadt das Dorf Mühlheim, genannt Mulinheim inferior, mit 4 Hofreiten und ebensovielen Knechten mit Familien, die zum geschenkten Besitz gehören.
  • 1287 verpachtet das Kloster Seligenstadt das Schultheißenamt mit dem zugehörigen Fronhof an Bertold von Steinheim, Kloster Seligenstadt ist wichtigster Grundherr. Daneben sind auch der Deutsche Orden Sachsenhausen und Kloster Patershausen hier begütert.
  • 1681 werden Kloster Seligenstadt, der Deutsche Orden Sachsenhausen, Kloster Patershausen, St. Bartholomäus und Leonhard in Frankfurt als Grundherren genannt.

Zehntverhältnisse

Um 1234 und 1386 ist das Stift St. Peter in Mainz im Besitz des Zehnten

Ortsadel

1277: Godefridus, mules de Mulheim

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • um 1234 ecclesia

Patrozinien

  • Markus; Michael

Pfarrzugehörigkeit

Zum Kirchspiel gehören: Bürgel, Dietesheim, Meielsheim, Hausen Hintersemen, Obertshausen und Rennigishausen. 1307 wird Bieber als Filiale von der Mutterkirche abgetrennt, 1297 Heusenstamm, 1340 Lämmerspiel, 1270 Offenbach

Patronat

Ursprünglich Kloster Seligenstadt, um 1234 St. Petersstift in Mainz

Diakonische Einrichtungen

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Kräften

Bekenntniswechsel

Der Ort blieb katholisch, erste evangelische Pfarrei 1907.

Kirchliche Mittelbehörden

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau

Juden

1828: 18 Juden, 1871: 23, 1900: 64, 1925: 60, 1938: 56, 31.12.1939: 28 Juden
Synagogenbau in der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts
Friedhof

Kultur

Schulen

Küsterschule; ausgebildete Lehrer seit 1655; 1910 Volksschule mit acht Klassen, drei Schulhäuser von 1881, 1894, 1906

Wirtschaft

Landwirtschaft und Lage am Fluss Main bilden Grundlagen der Wirtschaft; Fischerzunft seit 14. Jahrhundert, seit 1902 Fischereigenossenschaft; Schifffahrt; in der Neuzeit bis 1800 Weinanbau; im 18. und 19. Jahrhundert Herstellung von Wollwaren, Strumpfwirkerei; um 1950 Metall- und Lederverarbeitungsindustrie

Mühlen

1576 erhält der Kurfürst von Mainz von drei Mühlen in Mühlheim Kornpacht: Neumühle, Holzmühle und Schultesmühle.
1681 werden die Mahlmühle, die Holzmühle und die Neue Mühle genannt. 1802 hat Kloster Seligenstadt die Pachabgaben der drei Mühlen. Die Fallersmühle befand sich Mitte des 19. Jahrhunderts unmittelbar am Südrand der Ortslage an der Bieber.

Markt

Jahrmarkt um Martini (11.11.)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Mühlheim am Main, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14128_muehlheim-am-main> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14128