Klein-Welzheim

Die Lage von Klein-Welzheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
2 km östlich von Seligenstadt
Ersterwähnung
772
Siedlungsentwicklung
Ursprünglich bildeten Groß- und Klein-Welzheim eine Gemarkung, deren Ausgangspunkt im rechtsmainischen Groß-Welzheim lag.
Historische Namensformen
- Walinesheim (772)
- Walenensheim (782)
- Walinesheim (788)
- Uualihinesheim, de (um 1000) [Engels, Zinsregister und Ersterwähnung, S. 378. Nach ebd., S. 380 mit Groß- und Kleinwelzheim im Landkreis Offenbach zu identifizieren]
- Welengesheym (um 1290)
- Wellinshem (1292)
- Welnsheim (um 1400)
- Welnsheim off der siten by Selgenstat gelegen (1440)
- Welnszhem nostri litoris (1495)
- Welnsheym (15. Jahrhundert)
- Welßheim (1544)
- Welzheim
Burgen und Befestigungen
- Am Westrand der Gemarkung an der Grenze zu Seligenstadt liegt in der Nähe des Mains eine quadratische Schloßanlage an der Stelle einer früheren Burg mit erhaltenem Wassergraben. Ihre Entstehungszeit ist ungeklärt, die heutigen Gebäude stammen aus der Zeit des Umbaus als Gartenhaus der Abtei Seligenstadt Anfang des 18. Jahrhunderts.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3500529, 5545032
UTM: 32 U 500454 5543254
WGS84: 50.041578° N, 9.006339° O
Statistik
Ortskennziffer
438013020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2182, davon 1006 Acker, 318 Wiesen, 773 Wald
- 1961 (Hektar): 560, davon 224 Wald (= 40.00 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 370 Einwohner
- 1961: 1761, davon 142 evangelisch (= 8.06 %), 1593 katholisch (= 90.46 %)
- 1970: 1211
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1624: Obermark
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberes Erzstift, Oberamt Steinheim, Amtsvogtei Seligenstadt
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Seligenstadt
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seligenstadt
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Seligenstadt
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Seligenstadt
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
Altkreis
Offenbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 zur Stadt Seligenstadt.
Gericht
- 1533 ist Gerhard von Babenhausen als Lehnsmann von Seligenstadt oberster Gerichtsherr
- 1624: Cent Seligenstadt
- 1821: landgericht Steinheim
- 1835: Landgericht Seligenstadt
- 1879: Amtsgericht Seligenstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Im 8. Jahrhundert ist Kloster Lorsch in der Gemarkung Welzheim (beiderseits des Mains) als Grundherr belegt.
- Besitz des Kloster Seligenstadt ist im Zinsregister um 1000 nachgewiesen. 1285 verpachtet Kloster Seligenstadt einen Hof dem Hartmann von Fulda. In der Folge weitere Vergabungen durch Verkauf oder Verlehnung.
- Die hohe und niedere Gerichtsbarkeit hatte 1624 Kurmainz inne.
Zehntverhältnisse
1339 geht der Zehnt vom Kloster Seligenstadt zu Lehen
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1843 Filialkirche an der Stelle einer niedergelegten Kapelle errichtet
Patrozinien
- Cyriakus
Pfarrzugehörigkeit
Mutterkriche ist Seligenstadt; 1755 Filialkirche
Bekenntniswechsel
Der Ort blieb katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1872 und 1903
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Georg: Kreis Offenbach, S. 108-109,
- Müller, Starkenburg, S. 398-399,
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 125,
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 128-129,
- Denkmaltopographie Kreis Offenbach, S. 381-385,
- Engels, Zinsregister und Ersterwähnung, S. 380,
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 89
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 115
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Klein-Welzheim, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14124_klein-welzheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14124