Götzenhain

Die Lage von Götzenhain im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
12 km südlich von Offenbach
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Dreieich/Buchschlag – Ober-Roden ("Dreieichbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.4.1905).
Siedlungsentwicklung
In der Gemarkung befand sich auf halbem Weg nach Dietzenbach ein römischer Gutshof (villa rustica) mit Kalkbrennofen.
Historische Namensformen
- Gotzenhain (1318)
- Gotzenhaen (1428)
- Gotzenhayn (1489)
- Gotzenhayn (1542)
- Gotzenhain (1555)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3480990, 5540124
UTM: 32 U 480923 5538348
WGS84: 49.997149° N, 8.733821° O
Statistik
Ortskennziffer
438002030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2196, davon 1491 Acker, 705 Wiesen
- 1961 (Hektar): 1141, davon 421 Wald (= 36.90 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 589 Einwohner
- 1961: 2250, davon 1547 evangelisch (= 68.76 %), 552 katholisch (= 24.53 %)
- 1970: 3871
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1556: Grafschaft Isenburg-Birstein, Amt Offenbach
- 1729: Grafschaft Isenburg-Birstein, Oberamt Offenbach
- 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (Deputatort des Grafen zu Isenburg-Philippseich)
- 1816: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Offenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Offenbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Offenbach
Altkreis
Offenbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.4.1937 Eingliederung der Gemeinde Philippseich. Am 1.1.1977 zur Stadt Dreieich
Gericht
- 1556 zur Zent Dreieichenhain
- 1820: standesherrliches Amt Dreieich
- 1823: Landgericht Offenbach
- 1853: Landgericht Langen
- 1879: Amtsgericht Langen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1318 trägt Philipp von Münzenberg und Falkenstein das ganze Dorf Götzenhain dem Abt von Fulda zu Lehen auf. 1433 erhält Isenburg Götzenhain aus der Münzenberger Erbschaft. 1443 belehnt der Abt von Fulda Graf Dieter von Isenburg-Büdingen mit Götzenhain
Zehntverhältnisse
1557 ist der Pfarrer von Sprendlingen Inhaber des Zehnten
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Um 1400 Errichtung einer Kirche
Pfarrzugehörigkeit
Bis 1724 Filial von Sprendlingen, danach eigenständige evangelisch-lutherische Pfarrei.
Patronat
Isenburg-Büdingen
Bekenntniswechsel
Da bis 1724 Filial von Sprendlingen, Einführung der Reformation vermutlich durch Erasmus Alberus ab 1528. 1596 versuchte Wolfgang Ernst I. zu Isenburg-Birstein gegen den Widerstand von Hessen-Darmstadt, das reformierte Bekenntnis in Sprendlingen einzuführen, der Besuch lutherischer Gottesdienste wurde verboten und die Kirche in Götzenhain gesperrt, 1632 und 1635-1642 wieder lutherisch, 1642-1701 erneute Sperrung der Kirche. Erst 1659 setzte Hessen-Darmstadt einen Pfarrer ein, der auch von Isenburg anerkannt wurde. Erster eigener evangelischer Pfarrer: Johann Samuel Kalenberg 1724-1758
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1903
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Georg: Kreis Offenbach, S. 35-37
- Müller, Starkenburg, S. 232-233
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 110
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 98
- Römer in Hessen, S. 257-259
- Denkmaltopographie Kreis Offenbach, S. 115-122
- Kulessa, Dreieich, S. 80-101
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 428
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 111
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Götzenhain, Offenbach“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14117_goetzenhain> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14117