Sandbach

Die Lage von Sandbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
18 km nördlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf bei einseitiger Tallage im Buntsandsteingebiet. Bahnhof der Eisenbahnlinie Aschaffenburg/Süd – Höchst i. Odw. ("Bachgaubahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1912).
Historische Namensformen
- Sampach (1320)
- Sampach (1368)
- Sampach (1395)
- Samppach (1454)
- Sampach (1477)
- Sanndbach (1605)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3501090, 5520303
UTM: 32 U 501015 5518534
WGS84: 49.81925° N, 9.014104° O
Statistik
Ortskennziffer
437004040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1256, davon 702 Acker, 276 Wiesen, 278 Wald
- 1961 (Hektar): 492, davon 248 Wald (= 50.41 %)
Einwohnerstatistik
- 1730: 34 wehrfähige Männer und ein Beisasse
- 1961: 1962, davon 1345 evangelisch (= 68.55 %), 538 katholisch (= 27.42 %)
- 1970: 2800 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Höchst
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.10.1971 zur Stadt Breuberg
Gericht
- 1557: Zentgericht Höchst
- 1806: Zentgericht Höchst
- 1820: standesherrliches Amt Breuberg
- 1822: Landgericht Höchst
- 1879: Amtsgericht Höchst
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Zwischen 1398 und 1400 Pfälzisches Lehen des Henne Forstmeister von Gelhausen. 1450 hat die Herrschaft Breuberg Frucht- und Geldgefälle, der Kaplan des Marienaltars auf dem Breuberg von einem Hof 18 Malter Korn. 1557 hat die Herrschaft Breuberg alle hohe und niedere Obrigkeit, Gebot und Verbot. 1806 mit der Breubergischen Zent Höchst an das Großherzogtum Hessen.
Zehntverhältnisse
Vor 1477 leiht Prising von Rosenbach dem Kloster Höchst auf dessen Zehnten zu Sandbach 500 Gulden. 1557 hat das Kloster Höchst den großen Zehnten, den kleinen der Pfarrer von Sandbach, den Weinzehnten die Herrschaft Breuberg.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1320: Pfarrei und Pfarrer
- Heutige barocke Pfarrkirche 1786-1789 errichtet
Patrozinien
- Johannes Baptista (der Täufer)
Pfarrzugehörigkeit
Zum Kirchspiel gehörten: Arnheiter Hof, Brunnthal, Wald-Erlenbach (wüst), Wiebelsbach, Annelsbach, Breitenbach, Dusenbach, Etzengesäß, Forstel, Hainstadt, Hetschbach, Hummetroth, Mümling-Grumbach, Pfirschbach, Rosenbach, Ober-Nauses, Schloß-Nauses, Breuberg, Hainhaus, Hengmantel, Holzengesäß (wüst), Ober-Höchst (wüst), Eschern (wüst), Mühlhausen und Neustadt. Tochterpfarreien waren Heubach, Höchst, Lützelbach, Raibach, Rimhorn und Breitenbrunn .
Patronat
Patronatsrecht: Löwenstein-Wertheim
1557 auch als Familiengrablege
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.
Erster evangelischer Pfarrer: Christoph Kiesel um 1555
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Kultur
Schulen
1813 Gründung einer Schule; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1837
Wirtschaft
Zwischen 1906 und 1922 ließen sich zwei Gummifabriken in Sandbach nieder.
Mühlen
1454 Mühle
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 629-630
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 148
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 185
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 225-229
- Schäfer, Georg: Kreis Erbach, S. 231-235
- Cramer, Baden-Württembergisches Pfarrerbuch I, 1, S. 213
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessisch-darmstädtischen Souveränitatslande, S.131
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 75
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sandbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14033_sandbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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