Ober-Kinzig

Die Lage von Ober-Kinzig im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13 km nordwestlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Offenes Dorf im Granitgebiet des Odenwaldes bei doppelseitiger Tallage.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg von 1012 ohne differenzierendes Bestimmungswort kann nicht eindeutig auf Ober-Kinzig bezogen werden. Vgl. auch Nieder-Kinzig und Mittel-Kinzig
Historische Namensformen
- Kincicha, in (1012) [2. Hälfte XII Jh., Codex laureshamensis I, S. 375, Nr. 93]
- Obere Kintzege (1399) [K.-H. Spieß [Hrsg.], Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei Rhein, S. 22-23 Nr. 37]
- vom Jahr 1401
- Kinczyche (1400)
- Obern-Kunttich (1408)
- Obernkinczige (1408)
- Obernkintzbich (1424)
- Obernkinczige (1426)
- Obernkintzig (1438)
- Oberkinczig (1443)
- Oberkuntich (1445)
- Kintzingk superior (16. Jahrhundert)
Ortsteile
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3496242, 5514292
UTM: 32 U 496168 5512526
WGS84: 49.765195° N, 8.946795° O
Statistik
Ortskennziffer
437001090
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1286, davon 707 Acker, 198 Wiesen, 314 Wald
- 1961 (Hektar): 658, davon 126 Wald (= 19.15 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 288 Einwohner
- 1961: 536, davon 501 evangelisch (= 93.47 %), 35 katholisch (= 6.53 %)
- 1970: 538 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Kirch-Brombach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.5.1951 Eingliederung der Gemeinden Gumpersberg und Mittel-Kinzig Am 1.10.1971 zur Gemeinde Bad König
Gericht
- Centgericht Kirch-Brombach
- 1820: standesherrliches Amt Breuberg
- 1822: Landgericht Höchst
- 1879: Amtsgericht Höchst
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- (1398-1400) hat Schenk Eberhard der Jüngere von Erbach Huben zu Ober-Kinzig von Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen. 1511 hat Henne Rüdt von Bodickheim den halben Teil der Zinsen vonSchenk Otto von Erbach zu Lehen. 1757 zerfällt das Dorf in drei Teile: Oberdorf, Mitteldorf und Unterdorf, letzteres mit der Breubergischen und der Echterschen Hube.
- 1806 mit der Cent Kirch-Brombach an das Großherzogtum Hessen.
Zehntverhältnisse
1408 verkauft Henchin Starkerad den großen und kleinen Zehnten auf der Schultheißenhube an Schenk Eberhard von Erbach.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.
Wirtschaft
1478 streiten die Schenken Georg und Hans von Erbach wegen des Eisen und Kupferbergwerks bei Ober-Kinzig. 1490 erteilt Pfalzgraf Philipp genannten Gewerkschaftsgenossen das Recht, an dem Berg bei Kintzig Eisenerz zu graben. 1700 Streit zwischen Löwenstein, Erbach und Hessen wegen des Eisenerzbaus
Mühlen
Im 16. Jahrhundert sind zwei Müller in Kinzig zum Send Kirch-Brombach abgabepflichtig.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ober-Kinzig, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14017_ober-kinzig> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14017