Ober-Kainsbach

Die Lage von Ober-Kainsbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km nordwestlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Offenes Dorf im Granitgebiet des Odenwaldes bei doppelseitiger Gehängelage
Ersterwähnung
1333
Historische Namensformen
- Cunigesbach (1012) [Gewässername]
- Kuningisbach
- Cuynesbach (1333)
- Konspach (1376)
- Konspach (1408)
- Künspach (1413)
- Kingispach (1420)
- Königspach (1420)
- Oberkünspach (1425)
- Kunspach (1427)
- Kunßpach (1454)
- Oberkonspach (1482)
- Konspach (1532)
- Obern-Kainsbach (1541)
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1333)
- villa (1376)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3492931, 5509827
UTM: 32 U 492859 5508063
WGS84: 49.725021° N, 8.900918° O
Statistik
Ortskennziffer
437013100
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2957, davon 1475 Acker, 452 Wiesen, 1031 Wald
- 1961 (Hektar): 836, davon 313 Wald (= 37.44 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 359 Einwohner
- 1961: 407, davon 388 evangelisch (= 95.33 %), 14 katholisch (= 3.44 %)
- 1970: 427 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 zur Gemeinde Reichelsheim (Odenwald)
Gericht
- 1820: standesherrliches Amt Reichenberg
- 1822: Landgericht Michelstadt
- 1879: Amtsgericht Michelstadt
- 1904: Amtsgericht Reichelsheim
- 1968: Amtsgericht Michelstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1333 verkauft die Johanniterkommende zu Ober-Mossau ihr Dorf Ober-Kainsbach mit allen Rechten, die ihr Haus dort hat, für 250 Pfund und 5 Schilling Heller an die Schenken zu Erbach. Nach 1333 kommt das Dorf durch Kauf oder Tausch an die Grafen von Wertheim. 1376 stiftet der Dieburger Bürger Johannes Fuß dem dortigen Johannesaltar in der Liebfrauenkapelle Einkünfte aus Gütern in Ober-Kainsbach.
- 1408 trägt Fritz von Erlebach die Vogtei zu Kainsbach und Gersprenz von Graf Johann von Wertheim zu Lehen. 1420 verkaufen Hademar zu Laber und seine Ehefrau Walpurgis, geborene Schenk zu Erbach, das Dorf Kainsbach ganz mit Zinsen, Gülten und Gefällen an Pfalzgraf Ludwig. 1420 tritt Schenk Konrad von Erbach in diesen Kauf ein. 1425 empfängt Hamman Waltman Ober-Kainsbach mit Vogtei, Gericht, Wasser und Weide, Renten, Zehnten usw. von Schenk Otto vonERbach zu Lehen. 1593 verpfändet Graf Georg von Erbach das Dorf Ober-Kainsbach der Maria, Witwe des Ludwig von Hirschhorn. 1728 fällt Ober-Kainsbach mit dem Erlöschen derer von Walbrunn an Erbach heim. 1806 mit dem Erbachischen Amt Reichenberg an das Großherzogtum Hessen.
Zehntverhältnisse
1408 trägt Fritz von Erlebach den Zehnten zu Kainsbach und Gersprenz von Graf Johann von Wertheim zu Lehen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Im 16. Jahrhundert gehört Kainsbach zum Send Kirch-Brombach. 1618 wird eine Gottesackerkapelle für Ober- und Unter-Gersprenz sowei Ober-Kainsbach errichtet.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1870
Wirtschaft
1754 belehnt der Graf von Erbach de Bassompierre mit allen Metallen bei Ober-Kainsbach.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 522-523
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 123
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 161
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 624-631
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 70
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ober-Kainsbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14016_ober-kainsbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14016