Ober-Kainsbach

Dorf · 280 m über NN  
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Offenes Dorf im Granitgebiet des Odenwaldes bei doppelseitiger Gehängelage

Ersterwähnung

1333

Historische Namensformen

  • Cunigesbach (1012) [Gewässername]
  • Kuningisbach
  • Cuynesbach (1333)
  • Konspach (1376)
  • Konspach (1408)
  • Künspach (1413)
  • Kingispach (1420)
  • Königspach (1420)
  • Oberkünspach (1425)
  • Kunspach (1427)
  • Kunßpach (1454)
  • Oberkonspach (1482)
  • Konspach (1532)
  • Obern-Kainsbach (1541)

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1333)
  • villa (1376)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3492931, 5509827
UTM: 32 U 492859 5508063
WGS84: 49.725021° N, 8.900918° O

Statistik

Ortskennziffer

437013100

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2957, davon 1475 Acker, 452 Wiesen, 1031 Wald
  • 1961 (Hektar): 836, davon 313 Wald (= 37.44 %)

Einwohnerstatistik

  • 1829: 359 Einwohner
  • 1961: 407, davon 388 evangelisch (= 95.33 %), 14 katholisch (= 3.44 %)
  • 1970: 427 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Erbach-Erbach, Anteil an der Grafschaft Erbach, Amt Reichenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Reichenberg (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Erbach

Gemeindeentwicklung

Am 1.8.1972 zur Gemeinde Reichelsheim (Odenwald)

Gericht

  • 1820: standesherrliches Amt Reichenberg
  • 1822: Landgericht Michelstadt
  • 1879: Amtsgericht Michelstadt
  • 1904: Amtsgericht Reichelsheim
  • 1968: Amtsgericht Michelstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1333 verkauft die Johanniterkommende zu Ober-Mossau ihr Dorf Ober-Kainsbach mit allen Rechten, die ihr Haus dort hat, für 250 Pfund und 5 Schilling Heller an die Schenken zu Erbach. Nach 1333 kommt das Dorf durch Kauf oder Tausch an die Grafen von Wertheim. 1376 stiftet der Dieburger Bürger Johannes Fuß dem dortigen Johannesaltar in der Liebfrauenkapelle Einkünfte aus Gütern in Ober-Kainsbach.
  • 1408 trägt Fritz von Erlebach die Vogtei zu Kainsbach und Gersprenz von Graf Johann von Wertheim zu Lehen. 1420 verkaufen Hademar zu Laber und seine Ehefrau Walpurgis, geborene Schenk zu Erbach, das Dorf Kainsbach ganz mit Zinsen, Gülten und Gefällen an Pfalzgraf Ludwig. 1420 tritt Schenk Konrad von Erbach in diesen Kauf ein. 1425 empfängt Hamman Waltman Ober-Kainsbach mit Vogtei, Gericht, Wasser und Weide, Renten, Zehnten usw. von Schenk Otto vonERbach zu Lehen. 1593 verpfändet Graf Georg von Erbach das Dorf Ober-Kainsbach der Maria, Witwe des Ludwig von Hirschhorn. 1728 fällt Ober-Kainsbach mit dem Erlöschen derer von Walbrunn an Erbach heim. 1806 mit dem Erbachischen Amt Reichenberg an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

1408 trägt Fritz von Erlebach den Zehnten zu Kainsbach und Gersprenz von Graf Johann von Wertheim zu Lehen.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Im 16. Jahrhundert gehört Kainsbach zum Send Kirch-Brombach. 1618 wird eine Gottesackerkapelle für Ober- und Unter-Gersprenz sowei Ober-Kainsbach errichtet.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1870

Wirtschaft

1754 belehnt der Graf von Erbach de Bassompierre mit allen Metallen bei Ober-Kainsbach.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ober-Kainsbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14016_ober-kainsbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14016