Nieder-Kinzig

Dorf · 187 m über NN  
Gemeinde
Bad König
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11 km nordwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Offenes Dorf im Buntsandsteingebiet des Odenwaldes bei getrennter, doppelseitiger Tallage.

Ersterwähnung

1408

Vorbemerkung Historische Namensformen

Der Beleg von 1012 ohne differenzierendes Bestimmungswort kann nicht eindeutig auf Nieder-Kinzig bezogen werden. Vgl. auch Ober-Kinzig und Mittel-Kinzig

Historische Namensformen

  • Kincicha, in (1012) [2. Hälfte XII Jh., Codex laureshamensis I, S. 375, Nr. 93]
  • Niderkinczich (1408)
  • Nyder-Kintzig (1454)

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3498196, 5513159
UTM: 32 U 498122 5511393
WGS84: 49.755017° N, 8.973923° O

Statistik

Ortskennziffer

437001080

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 969, davon 580 Acker, 62 Wiesen, 267 Wald
  • 1961 (Hektar): 242, davon 65 Wald (= 26.86 %)

Einwohnerstatistik

  • 1730: 26 wehrfähige Männer, 7 Beisassen
  • 1829: 359 Einwohner
  • 1961: 398, davon 307 evangelisch (= 77.14 %), 83 katholisch (= 20.85 %)
  • 1970: 582 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Kirch-Brombach
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Erbach

Gemeindeentwicklung

Am 1.10.1971 zur Gemeinde Bad König

Gericht

  • Centgericht Kirch-Brombach
  • 1820: standesherrliches Amt Breuberg
  • 1822: Landgericht Höchst
  • 1879: Amtsgericht Höchst

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1408 belehnt Pfalzgraf Ruprecht marquard Rabenolt von Ernsthofen mit dem Dorf Nieder-Kinzig, das Moßpach und Henne von Rebich innehaben und von der Pfalz zu fuldischem Lehen rüht. 1717 verkauft Konrad Helwig von Winkelmann Nieder-Kinzig mit allem Zubehör an Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. 1721 wird die allodiale Hälfte beim Erwerb von Klein-Heubach von Löwenstein der Gemeinherrschaft Breuberg zugeteilt. 1806 kommt Nieder-Kinzig mit der Cent Kirch-Brombach an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

1524 hat der Pfalzgraf den Fruchtzehnten.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1901

Wirtschaft

Mühlen

Im 16. Jahrhundert sind zwei Mühlen in Kinzig zum Send Kirchbrombach abgabepflichtig. 1829 werden drei Mahlmühlen aufgeführt. Pudermühle am östlichen Ortsausgang.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Nieder-Kinzig, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14013_nieder-kinzig> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14013