Nieder-Kinzig

Die Lage von Nieder-Kinzig im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km nordwestlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Offenes Dorf im Buntsandsteingebiet des Odenwaldes bei getrennter, doppelseitiger Tallage.
Ersterwähnung
1408
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg von 1012 ohne differenzierendes Bestimmungswort kann nicht eindeutig auf Nieder-Kinzig bezogen werden. Vgl. auch Ober-Kinzig und Mittel-Kinzig
Historische Namensformen
- Kincicha, in (1012) [2. Hälfte XII Jh., Codex laureshamensis I, S. 375, Nr. 93]
- Niderkinczich (1408)
- Nyder-Kintzig (1454)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3498196, 5513159
UTM: 32 U 498122 5511393
WGS84: 49.755017° N, 8.973923° O
Statistik
Ortskennziffer
437001080
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 969, davon 580 Acker, 62 Wiesen, 267 Wald
- 1961 (Hektar): 242, davon 65 Wald (= 26.86 %)
Einwohnerstatistik
- 1730: 26 wehrfähige Männer, 7 Beisassen
- 1829: 359 Einwohner
- 1961: 398, davon 307 evangelisch (= 77.14 %), 83 katholisch (= 20.85 %)
- 1970: 582 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Kirch-Brombach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.10.1971 zur Gemeinde Bad König
Gericht
- Centgericht Kirch-Brombach
- 1820: standesherrliches Amt Breuberg
- 1822: Landgericht Höchst
- 1879: Amtsgericht Höchst
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1408 belehnt Pfalzgraf Ruprecht marquard Rabenolt von Ernsthofen mit dem Dorf Nieder-Kinzig, das Moßpach und Henne von Rebich innehaben und von der Pfalz zu fuldischem Lehen rüht. 1717 verkauft Konrad Helwig von Winkelmann Nieder-Kinzig mit allem Zubehör an Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. 1721 wird die allodiale Hälfte beim Erwerb von Klein-Heubach von Löwenstein der Gemeinherrschaft Breuberg zugeteilt. 1806 kommt Nieder-Kinzig mit der Cent Kirch-Brombach an das Großherzogtum Hessen.
Zehntverhältnisse
1524 hat der Pfalzgraf den Fruchtzehnten.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1901
Wirtschaft
Mühlen
Im 16. Jahrhundert sind zwei Mühlen in Kinzig zum Send Kirchbrombach abgabepflichtig. 1829 werden drei Mahlmühlen aufgeführt. Pudermühle am östlichen Ortsausgang.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 505
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 123
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 154
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 86-88
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 127
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 69
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Nieder-Kinzig, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/14013_nieder-kinzig> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/14013