Kailbach

Die Lage von Kailbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15 km südöstlich von Erbach
Lage und Verkehrslage
Offenes Dorf beiderseits des Itterbaches im Buntsandsteingebiet bei dopplseitiger Tallage. Bahnhof der Eisenbahnlinie Hanau – Eberbach ("Odenwaldbahn I";"Mümlingtalbahn") seit 1882. Die Teilstrecke Beerfelden/Hetzbach - Hesseneck/Kailbach wurde am 1.5.1882 eröffnet und die Teilstrecke Hesseneck/Kailbach - Eberbach am 27.5.1882 in Betrieb genommen.
Historische Namensformen
- Kebelinbach (1018) [Zuordnung umstritten, wohl eher Schönenberg-Kübelberg/Pfalz]
- Keilbach (1359)
- Keilbach (1443)
- Kielbach (1443)
- Kailbach jenseits
- Kailbach diesseits
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3505664, 5488778
UTM: 32 U 505587 5487022
WGS84: 49.535784° N, 9.077211° O
Statistik
Ortskennziffer
437016110
Frühere Ortskennziffer
437008020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1449, davon 362 Acker, 107 Wiesen, 927 Wald
- 1961 (Hektar): 707, davon 636 Wald (= 89.96 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 114 (Kailbach jenseits), 76 (Kailbach diesseits)
- 1961: 153, davon 76 evangelisch (= 49.67 %), 77 katholisch (= 50.33 %)
- 1970: 363 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein (Kailbach diesseits des Itterbaches), Abtei Amorbach (Kailbach jenseits des Itterbachs)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Altkreis
Erbach
Gemeindeentwicklung
Am 1.10.1971 zur Gemeinde Hesseneck, seit dem 1.1.2018 Stadtteil der Stadt Oberzent.
Gericht
- Kailbach rechts des Itterbaches gehörte zum Zentgericht Beerfelden, Kailbach links des Itterbachs zum Zentgericht Mudau
- 1820: standesherrliches Amt Freienstein
- Mai 1822: Landgericht Beerfelden
- September 1822 bis 1853: Landgericht Freienstein in Beerfelden
- 1879: Amtsgericht Beerfelden
- 1968: Amtsgericht Michelstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1359 bewilligt Pfalzgraf Ruprecht den Schenken Eberhard und Heinrich von Erbach die Verpfändung ihres Teils zu Kailbach an Heinrich von Erlekeim, Vitztum zu Heidelberg. (1398-1400) hat Schenk Eberhard der Jüngere von Erbach das Dorf von Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen. 1806 gelangt der Ort mit dem Amt Freienstein an das Großherzogtum Hessen.
Zehntverhältnisse
Das Zehntrecht gehört dem Kloster Amorbach.
Kirche und Religion
Bekenntniswechsel
Das Dorf war konfessionell geteilt, der Itterbach bildete die Grenze. In Kailbach diesseits des Baches, das kirchlich zu Beerfelden gehörte, wurde vermutlich 1526 die Reformation eingeführt. Kailbach jenseits des Baches gehörte zu Hesselbach und blieb aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Kloster Amorbach katholisch.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus aus umgebauten Bauernhaus von 1878
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kailbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13998_kailbach> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13998