Kailbach

Dorf · 238 m über NN  
Gemarkung
Kailbach (jenseits)
Gemeinde
Oberzent
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

15 km südöstlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Offenes Dorf beiderseits des Itterbaches im Buntsandsteingebiet bei dopplseitiger Tallage. Bahnhof der Eisenbahnlinie Hanau – Eberbach ("Odenwaldbahn I";"Mümlingtalbahn") seit 1882. Die Teilstrecke Beerfelden/Hetzbach - Hesseneck/Kailbach wurde am 1.5.1882 eröffnet und die Teilstrecke Hesseneck/Kailbach - Eberbach am 27.5.1882 in Betrieb genommen.

Historische Namensformen

  • Kebelinbach (1018) [Zuordnung umstritten, wohl eher Schönenberg-Kübelberg/Pfalz]
  • Keilbach (1359)
  • Keilbach (1443)
  • Kielbach (1443)
  • Kailbach jenseits
  • Kailbach diesseits

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3505664, 5488778
UTM: 32 U 505587 5487022
WGS84: 49.535784° N, 9.077211° O

Statistik

Ortskennziffer

437016110

Frühere Ortskennziffer

437008020

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1449, davon 362 Acker, 107 Wiesen, 927 Wald
  • 1961 (Hektar): 707, davon 636 Wald (= 89.96 %)

Einwohnerstatistik

  • 1829: 114 (Kailbach jenseits), 76 (Kailbach diesseits)
  • 1961: 153, davon 76 evangelisch (= 49.67 %), 77 katholisch (= 50.33 %)
  • 1970: 363 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein (Kailbach diesseits des Itterbaches), Abtei Amorbach (Kailbach jenseits des Itterbachs)
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Erbach

Gemeindeentwicklung

Am 1.10.1971 zur Gemeinde Hesseneck, seit dem 1.1.2018 Stadtteil der Stadt Oberzent.

Gericht

  • Kailbach rechts des Itterbaches gehörte zum Zentgericht Beerfelden, Kailbach links des Itterbachs zum Zentgericht Mudau
  • 1820: standesherrliches Amt Freienstein
  • Mai 1822: Landgericht Beerfelden
  • September 1822 bis 1853: Landgericht Freienstein in Beerfelden
  • 1879: Amtsgericht Beerfelden
  • 1968: Amtsgericht Michelstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1359 bewilligt Pfalzgraf Ruprecht den Schenken Eberhard und Heinrich von Erbach die Verpfändung ihres Teils zu Kailbach an Heinrich von Erlekeim, Vitztum zu Heidelberg. (1398-1400) hat Schenk Eberhard der Jüngere von Erbach das Dorf von Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen. 1806 gelangt der Ort mit dem Amt Freienstein an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

Das Zehntrecht gehört dem Kloster Amorbach.

Kirche und Religion

Bekenntniswechsel

Das Dorf war konfessionell geteilt, der Itterbach bildete die Grenze. In Kailbach diesseits des Baches, das kirchlich zu Beerfelden gehörte, wurde vermutlich 1526 die Reformation eingeführt. Kailbach jenseits des Baches gehörte zu Hesselbach und blieb aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Kloster Amorbach katholisch.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus aus umgebauten Bauernhaus von 1878

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kailbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13998_kailbach> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13998