Hetzbach

Dorf · 288 m über NN  
Gemeinde
Oberzent
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

7,5 km südwestlich von Erbach

Lage und Verkehrslage

Offenes Dorf mit regellosem Grundriss entlang der Mümling im Buntsandsteingebiet bei doppelseitiger Tallage. Bahnhof der Eisenbahnlinie Hanau – Eberbach ("Odenwaldbahn I";"Mümlingtalbahn"). Die Teilstrecke Erbach - Beerfelden/Hetzbach wurde am 1.3.1882 eröffnet und die Teilstrecke Beerfelden/Hetzbach - Hesseneck/Kailbach am 1.5.1882 in Betrieb genommen. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Beerfelden/Hetzbach – Beerfelden (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1904) bis zur Stilllegung der Strecke am 23.6.1964.

Ersterwähnung

1509

Historische Namensformen

  • Hetzelbach (1353)
  • Heczelspach (1426)
  • Hetzpach
  • Hetzspach
  • Hettzspach (1487)
  • Hetzelßpach
  • Hetzlspach (1488)
  • Hetspach (1509)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3499233, 5494990
UTM: 32 U 499158 5493232
WGS84: 49.591662° N, 8.988351° O

Statistik

Ortskennziffer

437016090

Frühere Ortskennziffer

437002060

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 5092, davon 1396 Acker, 297 Wiesen, 3248 Wald
  • 1961 (Hektar): 1667, davon 1159 Wald (= 69.53 %)

Einwohnerstatistik

  • 1545: 32 wehrfähige Männer
  • 1961: 899, davon 752 evangelisch (= 83.65 %), 110 katholisch (= 12.24 %)
  • 1970: 859 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • bis 1509: Pfälzisches Amt Lindenfels
  • 1509-1806: Erbach-Fürstenauisches Amt Freienstein
  • 1787: Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis

Altkreis

Erbach

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1971 zur Gemeinde Beerfelden, seit dem 1.1.2018 Stadtteil der Stadt Oberzent.

Gericht

  • Zentgericht Beerfelden
  • 1820: standesherrliches Amt Freienstein
  • Mai 1822: Landgericht Beerfelden
  • September 1822 bis 1853: Landgericht Freienstein in Beerfelden
  • 1879: Amtsgerich Beerfelden
  • 1968: Amtsgericht Michelstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1353 verkauft der Edelknecht Bruno von St. Lenen und seine Ehefrau Anna seine eigenen Leute im Odenwald, darunter eine Tochter an Pfalzgraf Ruprecht. 1439 hat Hetzbach 227 Gulden, 15 Schilling Landschatzung an die Kellerei Lindenfels zu zahlen. 1488 hat der Pfalzgraf Hauptrecht, Frevel und Unsel, ausgenommen das Zentrecht. Zudem hat die Pfalz von jeder der 11 Huben je 1 Malter Korn und Hafer. 1509 tritt Pfalzgraf Ludwig das Dorf Hetzbach, das zum Amt Lindenfels gehört, im Tausch an Schenk Eberhard von Erbach ab. 1653 Pfälzischer Lehnbrief für die Grafen von Erbach, 1720 desgleichen. 1806 gelangt der Ort mit dem Erbach-Fürstenauischen Amt Freienstein an das Großherzogtum Hessen.

Zehntverhältnisse

1426 bekennt Bechtold Echter, zwei Teile des großen und kleinen Zehnten im Dorf und Feld Hetzbach von Schenk Konrad von Erbach als Lehen zu Haben, die Waldauer Lehen sind und nach Freienstein gehören. 1488 hat der Pfalzgraf zwei Teile des großen und kleinen Zehnten.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Zum Kirchspiel Beerfelden gehörig

Bekenntniswechsel

Da Filial von Beerfelden, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Beerfeldener Pfarrer Michael Balneator ab 1526.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1890

Wirtschaft

Mühlen

1488 gibt die Mühle jährlich 2 Malter Korn an die Pfalzgrafen. Ehemalige Schwinnsche Mühle 1767 erbaut.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hetzbach, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13993_hetzbach> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13993