Bischofsheim

Die Lage von Bischofsheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
12 km nordwestlich von Groß-Gerau
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Mainz – Aschaffenburg ("Rhein-Main-Bahn (I)";"Main-Rhein-Bahn (I)") (Inbetriebnahme der Strecke 1.8.1858). Endbahnhof der Eisenbahnlinie Bischofsheim – Frankfurt am Main/Niederrad ("Rhein-Main-Bahn (II)";"Main-Rhein-Bahn (II)") (Inbetriebnahme der Strecke 3.1.1863) und der Eisenbahnlinie Mainz/Mombach – Bischofsheim (Inbetriebnahme der Strecke 2.5.1904).
Ersterwähnung
1200
Historische Namensformen
- Bissescheim circa Menum (1200)
- Biscovesheim (1211)
- Bischouisheim (1267/79)
- Bischophesheim (1268)
- Bischophisheim (1268)
- Bishouisheim (1298)
- Bischouesheim (1319)
- Bisschabesheim (1319)
- Byschofisheim (1321)
- Bischoffisheim (1339)
- Byschofisheim (1378)
- Bischoffesheim (1394)
- Bischoffheim (1395)
- Bischishem (1409)
- Bischesheim (1409)
- Biffesheim (1529)
- Byffesheim (1529)
- Bieffesheim (1529)
- Mainbischoffsheimb (1659)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3453986, 5539345
UTM: 32 U 453929 5537569
WGS84: 49.988673° N, 8.357306° O
Statistik
Ortskennziffer
433002000
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 5217, davon 3292 Acker, 122 Wiesen, 1668 Wald
- 1961 (Hektar): 914, davon 37 Wald (= 4.05 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 34 Hausgesessene
- 1829: 668 Einwohner
- 1961: 9731, davon 6467 evangelisch (= 66.46 %), 2936 katholisch (= 30.17 %)
- 1970: 10154 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Rüsselsheim
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Rüsselsheim
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Rüsselsheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Rüsselsheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1930: Stadtkreis Mainz
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
Altkreis
Groß-Gerau
Gemeindeentwicklung
Vom 1.1.1930 bis zum 16.10.1945 zur Stadt Mainz gehörig.
1.4.1953: Umgemeindung eines bewohnten Flurstücks (49 Einw.) nach der Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Gerau
- 1879: Amtsgericht Groß-Gerau
- 1931: Amtsgericht Mainz
- 1945: Amtsgericht Groß-Gerau
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1278 verkaufen die Brüder Philipp und Johann von Hohenfels ihre sämtlichen Güter in Bischofsheim, die sie von den Grafen von Rieneck zu Lehen tragen an das Domkapitel zu Mainz.
- 1288 vermacht Heinrich, Vikar der Kirche in Oestrich, seine Güter in Bischofsheim,que olim fuerunt Cristine medice Maguntinensi, dem Mainzer Domkapitel zu einem Seelgerede.
- 1298 bekommen das Agnesenkloster zu Mainz und der Mariengredenstift in Mainz Güter in Bischofsheim geschenkt.
- 1579 geht der dem Erzbischof von Mainz gehörige Hof in das Eigentum des Landgrafen Georg von Hessen über.
- 1771 gehören der Domstiftspräsenz 183 Morgen, der Domstiftspräbende 173 Morgen, dem Domstiftsgut 16 Morgen, der St. Viktorspräsenz 123 Morgen, der Landesherrschaft 16 Morgen, der Kirche 14 Morgen usw.
Zehntverhältnisse
1771 haben den Universalzehnten St. Victor, Partikularzehnten die Landesherrschaft und das Domstift, den kleinen Zehnten der Pfarrer.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1211: erster Beleg für das Vorhandensein einer Kirche
- 1267: ecclesia
- Pfarrkirche
Patrozinien
- Aegidius
Patronat
1267 schenkt der Probst von St. Viktor in Mainz das Patronat den Kanonikern seines Stifts.
Um 1520 zur Hälfte Landgrafen von Hessen und Herren von Hattstein, deren Anteil geht an den Erzbischof von Mainz, 1579 Verkauf des Anteils an Hessen-Darmstadt.
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Schaubert 1557-1565
Kirchliche Mittelbehörden
St. Viktor in Mainz; Groß-Gerau
Juden
Im Ort existierte 1932/33 ein Synagoge.
Kultur
Schulen
1560er Jahre Schule vorhanden; nach kurzzeitiger Schließung seit 1593 eigene Schule im Ort; Aufteilung 1834 in eine Jungen- und in eine Mädchenschule; Volksschule mit acht Klassen, zwei Schulhäuser von 1873 und 1895
Wirtschaft
Mühlen
1393 belehnt Philipp von Falkenstein Bernhard Riegenbauer mit den Gefällen von den Mühlen Langen und Bischofsheim.
Nachweise
Literatur
- Wagner, Wüstungen Hessen, Provinz Starkenburg, S.76-79
- Müller, Starkenburg, S. 76-79
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 97
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 60
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 120ff.
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 378
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 81
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bischofsheim, Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13780_bischofsheim> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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