Biebesheim

Die Lage von Biebesheim am Rhein im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15,3 km südlich von Groß-Gerau
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main/Sportfeld – (Darmstadt) – Worms ("Riedbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 15.4.1869).
Ersterwähnung
um 1200
Historische Namensformen
- Bubenesheim (um 1200)
- Bubensheim (1209)
- Bubelnsheim (1210)
- Bubinsheim (1261)
- Bvbensheim (1276)
- villa Buebensheim (1297)
- Bubilsheim (1327)
- Buebensheim (1334)
- Bubinsheym (1356)
- Bubisheim (1358)
- Bibenshusen (1423)
- Bybeßheim (1429)
- Biebesheim (1466)
- Bobeßheim (1483)
- Byebeßheym (1493)
- Bibesen (1511)
- Bobbesheim (1514)
- Bebeßheim (1515)
- Biebesheim am Rhein (1979)
Bezeichnung der Siedlung
- villa Buebensheim (1297)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3461880, 5515805
UTM: 32 U 461820 5514038
WGS84: 49.777599° N, 8.469701° O
Statistik
Ortskennziffer
433001000
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 6927, davon 4354 Acker, 1543 Wiesen, 373 Wald
- 1961 (Hektar): 1748, davon 10 Wald (= 0.57 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 110 Hausgesessene
- 1829: 1172 Einwohner
- 1961: 4762, davon 3726 evangelisch (= 78.24 %), 959 katholisch (= 20.14 %)
- 1970: 5970 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Dornberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Dornberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Groß-Gerau
Altkreis
Groß-Gerau
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Gerau
- 1839: Landgericht Gernsheim
- 1879: Amtsgericht Gernsheim
- 1934: Amtsgericht Groß-Gerau
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1200 hat das Kloster Lorsch 2 Huben in Bubensheim.
- Zweite Hälfte 14. Jahrhundert Grundbesitzer: Graf v. Katzenelnbogen, von Frankenstein, die Klöster Eberbach, Lorsch und Heiligenberg, das Domkapitel und das Spital zu Mainz, die Pfarrkirche und der Fronaltar
- 1587 Grundbesitzer: Landgraf von Hessen, Domkapitel zu Mainz, Spital St. Katharina zu Mainz, Spital zu Hofheim, Pfarrei
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1210: ecclesia
- Pfarrkirche
Patrozinien
- Nikolaus; Anna; Sebastian; Katharina; Petrus; Erasmus (Altäre)
Patronat
1210: Kloster Eberbach
1356 verkaufen die von Wolfskehlen das Patronat an von Katzenelnbogen.
1361: von Wolfskehlen
1404 Vergleich: zwei Drittel von Wolfskehlen, ein Drittel von Katzenelnbogen
1535: Herren von Gemmingen, 1577 Verkauf an den Landgrafen
Diakonische Einrichtungen
seit 1896 bis 1970 Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt arbeiten in Gemeindepflege (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen Ausgabe von 1900 und 1928 nennt für 1900 Kleinkinderschule mit Kleinkinderpflegerin und Hilfsschwester, eine Diakonisse zur Gemeindearbeit, Vereinsbetreuung; für 1928 nennt Röschen zwei Schwestern aus Nonnenweier für die Kleinkinderschule, Frauenverein. Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 4, ein Kindergarten mit 3 Arbeitskräften
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Jakob Spieß 1535-1552
Kirchliche Mittelbehörden
St. Viktor in Mainz; Bensheim
Juden
1932/33: 21 Juden
Die Synagoge lag in der Bahnhofstrasse. Es gab im Ort einen Schächter.
Kultur
Schulen
1570er Jahre Gründung einer Schule; Schulmeister: Philipp Gleitsmann 1577-1579; 1788 Aufteilung in eine Jungen- und eine Mädchenschule; 1910 Volksschule mit acht Klassen, vier Schulhäuser von 1852, 1868, 1883, 1900
Wirtschaft
Fischwirtschaft
Mühlen
1465 wurde Biebesheim von Graf Philipp von Katzenelnbogenin die Mühle des Henne von Hohensteinzu Pfungstadt gebannt.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 72-74
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 96-97
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 58
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 86ff.
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 378
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 81
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Biebesheim, Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13771_biebesheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13771