Geinsheim

Die Lage von Geinsheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,7 km südwestlich von Groß-Gerau
Ersterwähnung
767-768
Historische Namensformen
- Gemminisheim, in (767) [2. Hälfte XII Jh., Codex laureshamensis II, S. 17, Nr. 194, Regest 185]
- Gemminesheim, in (768) [2. Hälfte XII Jh., Codex laureshamensis II, S. 17-18, Nr. 195, Regest 273]
- Gemminesheim, in (770) [2. Hälfte XII Jh., Codex laureshamensis II, S. 18, Nr. 196, Regest 530]
- villa Ginsin (1093)
- villa Gense (1112)
- villa Gensum (1122)
- villa Gensen (1194, 1256)
- villa Genso (1231)
- Genße, villa imperii (1248)
- Gensheim (1418/33)
- Genscheim (1432)
- Gynßheim, dorff (1450)
- Gijnßheim (1469)
- Gynßheim (1469)
- Genßheym (1486)
- Geinßheim (1557)
Bezeichnung der Siedlung
- 1093,1112/22/94,1231/48/56 villa
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3456640, 5527378
UTM: 32 U 456582 5525607
WGS84: 49.881287° N, 8.395659° O
Statistik
Ortskennziffer
433014020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3845, davon 3118 Acker, 727 Wiesen
- 1961 (Hektar): 1314, davon 5 Wald (= 0.38 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 902 Einwohner
- 1961: 1801, davon 1111 evangelisch (= 61.69 %), 624 katholisch (= 34.65 %)
- 1970: 2185 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 767/68: Rheingau (in pago rinensi)
- 1556: Grafschaft Isenburg-Birstein, Amt Offenbach (die Zugehörigkeit ist jedoch umstritten)
- 1729: Grafschaft Isenburg-Birstein, Oberamt Offenbach
- 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Anteil an der oberen Grafschaft Isenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich
- 1816: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Oberamt Offenbach, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Dreieich (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
Altkreis
Groß-Gerau
Gemeindeentwicklung
1.10.1951: Ausgliederung eines Gebietsteils zur Neugründung der Gemeinde Hessenaue Am 1.1.1977 zur Gemeinde Trebur
Gericht
- 1820: Standesherrliches Am Dreieich
- 1823: Landgericht Groß-Gerau
- 1879: Amtsgericht Groß-Gerau
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 767 kauft Abt Gundelau von Lorsch eine Wiese, ein Jahr später bekommt das Kloster 8 Morgen Wiesen geschenkt und 768/770 je eine weitere.
- 1093 schenkt die Nonne Rigalindis dem Kloster Altenmünster in Mainz 1 Mansus, 4 Morgen Acker usw.
- 1256 schenkt die Nonne Guda ihre Güter, gen. Immenhusen, gelegen in villa Gensen, dem Mariengredenstift in Mainz.
- 1303 kauft das Kloster Arnsburg insgesamt 81,5 Morgen Äcker, 24 Mansmat Wiesen.
- 1348 verkauft Philipp von Falkenstein seinen Hof mit Zubehör Heinrich dem Jungen Schwaben,Bürger in Mainz.
- 1557 Grundbesitzer: von Isenburg, Landgraf, Junker Moßpach, Doktor Helfmann, St. Jakobsberg, Karthäuser, Spital zu Oppenheim.
- 1781 ergreift die Mainzer Universität Besitz von den Gütern der aufgehobenen Mainzer Klöster.
- 1781 beschlagnahmt Hessen-Darmstadt das Hofgut.
- 1801 ergreift das Haus Isenburg Besitz von den Gütern des Klosters Jakobsberg.
Zehntverhältnisse
1455 Abt von St. Jakobsberg und Pfarrer
1680 bezieht der Pfarrer den Blut- und kleinen Zehnten.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Im 12. Jahrhundert: ecclesia parrochialis
- Pfarrkirche
Patrozinien
- Ulrich
Patronat
1122: Kloster Jakobsberg
1265 inkorporiert Erzbischof Werner von Mainz die Pfarrkirche zu Geinsheim, deren Patronat er besitzt, dem Kloster Jacobsberg in Mainz.
Bekenntniswechsel
Eine evangelische Bewegung ist unter Pfarrer Peter Dorsch belegt, der sich 1535 zum Luthertum bekannte und 1536 abgesetzt wurde.
Einführung der Reformation: Anfang der 1550er Jahre.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Fabianus Klug 1570-1589, ehemaliger katholischer Priester
Reformierter Bekenntniswechsel: 1607, 1610-1632, 1633-1635, danach wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
St. Viktor in Mainz; Groß-Gerau
Kultur
Schulen
Schule im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts errichtet; 1910 Volksschule mit drei Klassen, ein altes und ein 1904 erbautes neues Schulhaus
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Geinsheim, Groß-Gerau“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13713_geinsheim> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13713