Weiterstadt

Dorf · 105 m über NN  
Gemeinde
Weiterstadt
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Weiterstadt
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6 km nordwestlich von Darmstadt

Lage und Verkehrslage

Historische Namensformen

  • Widerestat (948)
  • Widerstat, de; Widerstad, de (1209) [Urkundenbuch Eberbach 1, Nr. 64, S. 127, 128 und Nr. 65, S. 130]
  • Widerstad (1225)
  • Witerstat (1252)
  • Witirstat (1291)
  • Wyterstat (1303)
  • Wytherstat (1327)
  • Wytterstat (1355)
  • Wyterstaidt (1460)
  • Widderstat (1498)
  • Weyterstet (1507)
  • Weiterstadt (1587)
  • Weitterstatt (1680)

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (948)
  • 1993: Stadtrechtsverleihung durch die hessische Landesregierung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3470547, 5529813
UTM: 32 U 470484 5528041
WGS84: 49.904025° N, 8.588964° O

Statistik

Ortskennziffer

432023040

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 6361, davon 4322 Acker, 204 Wiesen, 1835 Wald
  • 1961 (Hektar): 1556, davon 450 Wald (= 28.92 %)

Einwohnerstatistik

  • 1629: 44 Hausgesessene
  • 1829: 575 Einwohner
  • 1961: 4454, davon 3249 evangelisch (= 72.95 %), 869 katholisch (= 19.51 %)
  • 1970: 7233 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1427: zur Gerauer Mark gehörig
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Cent Arheilgen
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Darmstadt
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Darmstadt
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Oberamt Darmstadt
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Langen
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis

Darmstadt

Gemeindeentwicklung

Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Weiterstadt. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Weiterstadt.

Gericht

  • 1821: Amtsgericht Langen
  • 1853: Landgericht Darmstadt
  • 1879: Amtsgericht Darmstadt II
  • 1932: Amtsgericht Darmstadt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 948 gibt der Kleriker Liuther sein Eigengut in der villa Weiterstadt König Otto I. in Tausch. 1252 verzichtet Konrad Reiz von Breuberg gegenüber Friedrich genannt Stein auf seine Rechte an in Weiterstadt erworbenen Gütern. Um 1270 veräußert Friedrich von Frankenstein seinen Besitz wiederverkäuflich an den Grafen Eberhard von Katzenelnbogen. 1303 bekundet Graf Eberhard von Katzenelnbogen, dass er vor langer Zeit das Dorf Weiterstadt von den Herrn von Frankenstein zu rechtem Eigentum erworben habe, dass es dann dem Bürger Humbrecht in Mainz verkauft worden sei und von diesem der Äbtissin und dem Konvent von St. Clara in Mainz veräußert worden sei.
  • 1571 hat der Landgraf von Hessen alle Cent und hohe Obrigkeit, Gebot und Verbot, hoch und nieder.

Zehntverhältnisse

1254 haben die Herren von Breuberg die Zehntrechte in Weiterstadt inne.

Ortsadel

Seit 1178

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1429 ist ein Pfarrer erwähnt.
  • 1557 existiert eine kleine Kapelle vor dem Dorf, an deren Stelle 1688 eine kleine einschiffige Hallenkirche errichtet wird.

Pfarrzugehörigkeit

Bis 1310 zu Groß-Gerau gehörig, seitdem eigene Pfarrei, 1557 wieder zu Groß-Gerau

Patronat

Zunächst St. Clara in Mainz, 1429 die Grafen von Katzenelnbogen
Landgrafen von Hessen

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Paulus Lucius 1557 und 1570

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau

Juden

1830: 19, 1905: 23, 1932/33: 10 Juden Der Ort gehörte zur Gemeinde Gräfenhausen.

Kultur

Schulen

Nach 1648 Gründung einer Schule; 1845 Aufteilung in eine Jungen- und in eine Mädchenschule; 1897 Einweihung Schulhausneubau, damit drei Schulhäuser; 1910 fünfklassige Volksschule; 1951 Aufbauzug an der Volksschule; 1954 Schulhausneubau für Grund-, Haupt-, Mittel- (Real)schule
1842-48 Industrieschule für Mädchen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Weiterstadt, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13547_weiterstadt> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13547