Schaafheim

Die Lage von Schaafheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
12 km nordöstlich von Dieburg
Ersterwähnung
(802-817)
Historische Namensformen
- Scofheim, in (802-817) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 217, Nr. 252, fol. 114 ra = Dronke, Traditiones Capitulum 42, Nr. 252]
- Schaffheim (1272)
- Schafheim (1326)
- Schoffheim (1355)
- Schafheym (1390)
- Schafheim (1394)
- Schaffhem (1476)
- Schoffheym (1492)
- Schoffem
- Schaaffheym (1538)
- Schaafheim (1710)
Bezeichnung der Siedlung
- 1368: Stadtrechtsverleihung
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3500405, 5531865
UTM: 32 U 500330 5530092
WGS84: 49.923201° N, 9.004596° O
Statistik
Ortskennziffer
432021030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 7311, davon 4198 Acker, 328 Wiesen, 2785 Wald
- 1961 (Hektar): 1850, davon 670 Wald (= 36.22 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 1338 Einwohner
- 1961: 3606, davon 2679 evangelisch (= 74.29 %), 872 katholisch (= 24.18 %)
- 1970: 4139 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1773: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Schaafheim (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktion)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Schaafheim
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Schaafheim
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Schaafheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Schafheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dieburg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Dieburg
Gemeindeentwicklung
Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Schaafheim. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Schaafheim.
Gericht
- Zur Zent Ostheim, ab dem 14. Jahrhundert zu Umstadt
- 1821: Landgericht Umstadt
- 1879: Amtsgericht Gross-Umstadt
- 1970: Amtsgericht Dieburg
Herrschaft
- 1368 Stadtrechtsverleihung durch Kaiser Karl IV., der die Freiheiten von Hanau und Windecken gewährt (HStAM Bestand Urk. 64 Nr. 89; Regest: Regesta Imperii 8, Nr. 4598; Druck: Urkundenbuch der Herren von Hanau 3, Nr. 569. Abdruck in Schäfer, Marköbel, S. 71).
- 1404 Bestätigung des Stadtrechts durch Ruprecht I. (Regesten der Pfalzgrafen am Rhein 2, Nr. 3738).
- 1648 ist der Freiheitsbrief verschollen, ein neuer wurde nicht ausgestellt und die bisherigen Stadtrechte wurden nicht mehr anerkannt (Meyer, Schaafheim, S. 76).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- (802-817) überträgt Tacholf mit seiner Tochter sein Eigengut an das Kloster Fulda.
- 1326 spricht der Abt von Fulda die durch den Tod des Grafen Dieter von Katzenelnbogen erledigten Lehen, nämlich einen Teil des Dorfes mit Gericht, Leuten und Gütern, Ulrich von Bickenbach und Ulrich von Hanau zu. 1394 hat Ulrich von Hanau das Dorf mit Zubehör und dem Kirchsatz, die früher von Fulda zu Lehen gingen, von Pfalzgraf Ruprecht zu Lehen. 1410 erneute Belehnung durch Pfalgraf Ludwig.
- 1458 fallen Burg, Dorf und Gericht bei der Hanauischen Erblandteilung an Graf Philipp den Älteren von Hanau.
- 1773 kommt Schaafheim mit dem gleichnamigen Amt durch Vergleich zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt an letzteres.
Zehntverhältnisse
1383: Zehnte bei den Grafen von Hanau
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1272: ecclesia
Patrozinien
- Nikolaus; Sebastian; Dorothea [1472]
- Maria [1492]
Pfarrzugehörigkeit
Zum Pfarrspiel gehört Schlierbach.
Patronat
1272: Kirche und Patronat bei den Grafen von Hanau und den Grafen von Katzenelnbogen als fuldisches Lehen
ab 1355 Patronat allein bei den Grafen von Hanau
Diakonische Einrichtungen
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Ithmann 1545-1557
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Juden
1830: 51, 1905: 31 Juden
ab 1760 jüdische Familien im Ort ansässig
Synagoge
Kultur
Schulen
Mit Einführung der Reformation Errichtung einer Schule; 1910 Volksschule mit vier Klassen; zwei Schulhäuser von 1840 und 1895
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1773 umfasst das Amt Schaafheim die Orte Schaafheim, Harpertshausen, Dietzenbach, Schlierbach und Altheim.
Mühlen
1471 gibt Graf Philipp von Hanau eine Mühle im Dorf gegen 8 Mark in Erbleihe.
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S.630-632
- Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S. 269-275
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 148
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 185-186
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 487-498
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 543
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 16ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 47
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.2
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schaafheim, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13454_schaafheim> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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