Ober-Klingen

Dorf · 190 m über NN  
Gemeinde
Otzberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10,5 km südlich von Dieburg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit doppelseitiger Tallage im Granitgebiet.

Ersterwähnung

1261

Historische Namensformen

  • Clingin (1261)
  • Obern Clingen (1383)
  • Oberklingen
  • Obyrclingen (1387)
  • Obernclyngen (1485)
  • Clingen (1527)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3492134, 5519202
UTM: 32 U 492062 5517434
WGS84: 49.8093° N, 8.889675° O

Statistik

Ortskennziffer

432017050

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 4987, davon 3702 Acker, 346 Wiesen, 939 Wald
  • 1961 (Hektar): 956, davon 318 Wald (= 33.26 %)

Einwohnerstatistik

  • 1633: 200 Einwohner
  • 1829: 615 Einwohner
  • 1961: 724, davon 597 evangelisch (= 82.46 %), 121 katholisch (= 16.71 %)
  • 1970: 760 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • undatiert: Klinger Mark
  • 1787: Kurfürstentum Pfalz, Oberamt Otzberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Fürstentum Starkenburg, Amt Otzberg
  • 1805: Herren von Löwenstein-Wertheim (durch Tausch), Amt Habitzheim
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Fürstentum Starkenburg, Amt Habitzheim
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Habitzheim (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis

Dieburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 zur Gemeinde Otzberg

Gericht

  • 1820: standesherrliches Amt Habitzheim
  • 1822: Landgericht Höchst
  • 1853: Landgericht Reinheim
  • 1879: Amtsgericht Reinheim
  • 1968: Amtsgericht Dieburg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1343 verleiht der Abt von Fulda Rudolf Kilian ein fuldisches Lehen als Otzbergisches Burglehen. 1399 empfängt Schenk Eberhard von Erbach von Pfalzgraf Ruprecht anderthalb Huben und einen halben Hof als fuldisches Mannlehen. 1420 verkaufen Hademar zu Laber und seine Ehefrau Walpurgis, geb. Schenk zu Erbach, das halbe Dorf Klingen an den Pfalzgrafen Ludwig.Schenk Konrad tritt in den Verkauf ein. 1802 gelangt der Ort an das Großherzogtum Hessen.
  • Grundbesitz in Ober-Klingen hatten außerdem Gans von Otzberg, Wambolt, Walbrun sowie Kalb von Reinheim.

Zehntverhältnisse

1399 ist der Pfalzgraf bei Rhein im Besitz des Zehnten.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1303 capella, capellanus

Patrozinien

  • Petrus

Pfarrzugehörigkeit

Mutterkirche war Lengfeld. 1564 wird die vorreformatorische Kaplanei aufgehoben und das Dorf Filial von Lengfeld.

Patronat

Das Patronat besaß ursprünglich der Fürst von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. 1448 inkorporiert der Mainzer Erzbischof Dieter die St. Peterskapelle dem verarmten Kloster Höchst.

Diakonische Einrichtungen

1919 – 1930 Gemeindearbeit durch Diakonissen (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); nach Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen für 1928 besteht eine Schwesternstation seit 1919, die Diakonisse ist für Ober- und Niederklingen zuständig

Bekenntniswechsel

Da Filial von Lengfeld, Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts. Reformierter Bekenntniswechsel

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Juden

1830: 38, 1905: 44, Mai 1932: 12 Juden

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen; Schulhaus von 1842, Umbau 1908

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ober-Klingen, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13446_ober-klingen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13446