Lengfeld

Dorf · 205 m über NN  
Gemeinde
Otzberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km südöstlich von Dieburg

Lage und Verkehrslage

Im Lößgebiet mit doppelseitig geschlossener Tallage nördlich am Fuß des Otzbergs auf einer flachen Vorhöhe. Bahnhof der Eisenbahnlinie Darmstadt – Groß-Umstadt/Wiebelsbach-Heubach ("Odenwaldbahn II") (Inbetriebnahme der Strecke 15.7.1871).

Historische Namensformen

  • Lengevelt (1244) [Simon, Grafen zu Erbach, Urkundenbuch, S. 292 Nr. 2]
  • Lengevelt (1249) [Simon, Grafen zu Erbach, Urkundenbuch, S. 293 Nr. 4]
  • Lengevelt (1320)
  • Lengenvelt (1327)
  • Lengenfelt (1397)
  • Lengefeldt (1414)
  • Lengenfelt (1439)
  • Lengfelt (1454)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3493017, 5522082
UTM: 32 U 492945 5520313
WGS84: 49.835204° N, 8.90189° O

Statistik

Ortskennziffer

432017030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 5353, davon 3387 Acker, 331 Wiesen, 1635 Wald
  • 1961 (Hektar): 1320, davon 381 Wald (= 28.86 %)

Einwohnerstatistik

  • 1633: 239 Einwohner
  • 1784: 593 Einwohner
  • 1829: 895 Einwohner
  • 1961: 1747, davon 1192 evangelisch (= 68.23 %), 533 katholisch (= 30.51 %)
  • 1970: 1864 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Kurfürstentum Pfalz, Oberamt Otzberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Otzberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Otzberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Otzberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dieburg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis

Dieburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 zur Gemeinde Otzberg

Gericht

  • Centgericht: Umstadt
  • Oberhof: Gross-Umstadt
  • 1821: Landgericht Umstadt
  • 1879: Amtsgericht Gross-Umstadt
  • 1970: Amtsgericht Dieburg

Herrschaft

  • 1390 wird Lengfeld als Zubehör von Otzberg und Umstadt an Kurpfalz verkauft. 1803 gelangt es mit dem Amt Otzberg an das Großherzogtum Hessen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1244 ist Besitz des Klosters Höchst in Lengfeld nachgewiesen. 1249 Schiedsspruch zwischen dem Kloster Höchst und Ritter Ulrich von Lengfeld wegen eines Hofes, den beide zur Hälfte besitzen.
  • Als Grundherren sind weiter die Herren von Frankenstein, von Habern, von Wambot, Gans von Otzberg sowie von Rodenstein nachgewiesen. 1495 besitzen Höfe und Güter Eberhard Wambold, Bernhard Forstmeister, Eitel Schelm, Dietrich Specht von Bubenheim sowie das Kloster Höchst

Zehntverhältnisse

1428: Kloster Höchst

Ortsadel

1249

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1244: Kirche; Vikar Conrad

Patrozinien

  • Gallus

Pfarrzugehörigkeit

1244 Pfarrei. Zum Pfarrbezirk gehörten Habitzheim Hassenroth, Nieder-Klingen, Ober-Klingen, Otzberg, Unrode (wüst), Wiebelsbach, Frau-Nauses, Huppelnheim (wüst) und Nalsbach (wüst)

Patronat

Das Patronatsrecht hat 1244 Kloster Höchst.

Diakonische Einrichtungen

Bekenntniswechsel

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Erastus Lauterbach 1564-1571
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, ab 1576 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, ab 1583 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert, 1626 nach Übernahme des Amtes Otzberg durch Hessen-Darmstadt lutherisch, 1650 mit Rückkehr der Pfälzer Herrschaft wieder reformiert.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Juden

1830: 29, 1905: 53 Juden
1800 Errichtung einer Synagoge

Kultur

Schulen

1910 Simultane Volksschule mit vier Klassen; zwei Schulhäuser, neues von 1885

Wirtschaft

Zoll

1428 verleiht Pfalzgraf Leuwig Eberhard Wambold den Zoll auf dem "Kirketage" zu Lengfeld.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Lengfeld, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13438_lengfeld> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13438