Kleestadt

Die Lage von Kleestadt im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km östlich von Dieburg
Ersterwähnung
um 1222
Historische Namensformen
- Cletstat (um 1222) [Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 84, Nr. 160]
- Cletestat (um 1250)
- Clettestat (um 1250)
- Clestad (1274)
- Cletstad (um 1290)
- Clepstat (1319)
- Clestad (1346)
- Kleßstadt
- Cleßstadt
- Cletstadt (1432)
- Cletstat (1482)
- Cletstadt
- Cletstat
- Klestat
- Kletstat (1495)
- Cloestadt (1516)
- Cletstat (1544)
- Clettstadt (1554)
- Clesstatt (1616)
- Kleestadt (17. Jahrhundert)
Bezeichnung der Siedlung
- curtis (um 1222)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3496655, 5529467
UTM: 32 U 496581 5527695
WGS84: 49.901632° N, 8.952395° O
Statistik
Ortskennziffer
432010050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2541, davon 1655 Acker, 196 Wiesen, 663 Wald
- 1961 (Hektar): 654, davon 133 Wald (= 20.34 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 556 Einwohner
- 1961: 841, davon 675 evangelisch (= 80.26 %), 145 katholisch (= 17.24 %)
- 1970: 1059 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1623: Amt Babenhausen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Babenhausen
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Babenhausen (Militärverwaltung)
- 1810: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Babenhausen
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Babenhausen
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dieburg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Dieburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 zur Stadt Gross-Umstadt
Gericht
- Bis 1523: Cent Umstadt, dann Babenhausen
- 1821: Landgericht Umstadt
- 1879: Amtsgericht Gross-Umstadt
- 1970: Amtsgericht Dieburg.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1222 ist der eppsteinische Hof in Kleestadt dem Konrad von Bessenbach, Vitztum zu Aschaffenburg für 20 Mark verliehen. Um 1250 hat die Fuldische Propstei Neuenberg bei Fulda 1 Weinberg bei Kleestadt. Um 1290 hat Gottfried von Eppstein je einen Hof von Wertheim und vom Abt von Fulda zu Lehen.
- 1402 verpfänden Gottfried und Eberhard von Eppstein das Dorf Kleestadt wiederkäuflich um 1000 Gulden an Hermann von Karben und Konrad Krieg von Altheim. 1425 verkauft Gottfried von Eppstein das Dorf mit Zustimmung seines Bruders Eberhard für 3000 Gulden dem Grafen Reinhard von Hanau, wovon 1000 Gulden Konrad Krieg erhalten soll.1432 gehört Kleestadt zum Schloß Breuberg. 1521 wird Kleestadt der Herrschaft Babenhausen einverleibt. 1736 nimmt Hessen-Kassel Kleestadt als Teil der Hanauischen Erbschaft.
Zehntverhältnisse
1552 verkauft das Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg seinen Wein- und Kornzehnten dem Hans Fleischbein und Clas Ewald in Babenhausen wiederkäuflich auf 15 Jahre gegen 2400 Gulden.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kapelle vor 1482 errichtet
- 1482: Pastor der Kapelle
Patrozinien
- Maria
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich zu Gross-Umstadt, wurde aber von einem eigenen Kaplan versehen. Seit 1560 eigene Pfarrei.
Patronat
Das Patronatsrecht hatte zunächst Hanau-Münzenberg, 1562 Hanau-Lichtenberg inne.
Bekenntniswechsel
Da bis 1560 Filial von Groß-Umstadt, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Groß-Umstädter Pfarrer Johannes Sixtus ab 1547. Erster eigener evangelischer Pfarrer: Ludwig Kurzschenkel 1568-1574, davor Gerlach Hugius als Kaplan bis 1555.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
Kultur
Schulen
Schulmeister: Johannes Calcariarius 1591-1593; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhausaltbau von 1820 und ein Neubau von 1909
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 383-386
- Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg, S.169-176
- Demandt, Kirchenorganisation, S.123
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 126
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 257-263
- Schäfer, Herren von Eppstein, S. 372-374, 378-379
- Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 28-29
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 31ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 38
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kleestadt, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13433_kleestadt> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13433