Griesheim

Die Lage von Griesheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
6 km westlich von Darmstadt
Historische Namensformen
- Griezheim (1165) [MGH DF I. Nr. 485]
- Griezheim, de (1209) [Urkundenbuch Eberbach 1, Nr. 64, S. 128]
- Grizheim, de (1209) [Urkundenbuch Eberbach 1, Nr. 65, S. 130]
- Grizheim (1225)
- Grizheim
- Grisheim (1234)
- Grießheim (1368)
- Grisheim (1369)
- Gryesheym (1381)
- Grießen (1452)
- Grießhem
- Grießehem (1475)
- Gryeßheym (1493)
- Grisheimb
- Griesheimb (1648)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1165)
- 1965 Stadtrechtsverleihung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3467697, 5524919
UTM: 32 U 467635 5523149
WGS84: 49.859879° N, 8.549702° O
Statistik
Ortskennziffer
432008010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 11166, davon 6957 Acker, 1657 Wiesen, 2884 Wald
- 1961 (Hektar): 2092, davon 380 Wald (= 18.16 %)
Einwohnerstatistik
- 1629: 146 Hausgesessene
- 1829: 2390 Einwohner
- 1961: 13701, davon 9748 evangelisch (= 71.15 %), 3398 katholisch (= 24.80 %)
- 1970: 18356 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dornberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt-Dieburg
Altkreis
Darmstadt
Gemeindeentwicklung
Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Griesheim. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Griesheim.
Gericht
- Zur Zent Pfungstadt gehörig
- 1821: Landgericht Groß-Gerau
- 1853: Landgericht Darmstadt
- 1879: Amtsgericht Darmstadt II
- 1932: Amtsgericht Darmstadt
Herrschaft
- 1965 Stadtrechtsverleihung
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1165 ist Griesheim im Besitz des Klosters Bronnbach.
- 1349 hat das Kloster St. Clara in Mainz hier 10 Morgen Weizen.
- 1376 ist das Dorf im Besitz der Grafen von Katzenelnbogen, Graf Dietrich gibt den Hünenhof dem Pfalzgrafen Ruprecht zu Lehen auf.
Zehntverhältnisse
Um 1308 ist das Zehntrecht bei den Grafen von Katzenelnbogen. 1533 kleiner Zehnt aufgeteilt unter den Landgrafen von Hessen (2 Teile), dem Pfarrer von Griesheim (1 Teil) und dem Pfarrer zu Darmstadt (1 Teil)
Ortsadel
1209: Heinrich von Griesheim
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1165 ecclesia
- 1225 sacerdos
Patrozinien
- Anna; Margaretha; Heilig Kreuz (Crux)
Patronat
Bis 1165 von Wertheim, ab 1165 Kloster Bronnbach
1522 haben die Landgrafen von Hessen das Patronatsrecht für den Margaretenaltar.
Diakonische Einrichtungen
1892 - 1941 Diakonissen des Elisabethenstift Darmstadt betreuen Kindergarten bis 1941 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021) ; Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1900 Kleinkinderschule in umgebauter Scheune des Pfarrhauses nahe der Kirche; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 2, ein Kindergarten mit 2 Kräften
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Heinrich Moterus 1530-1543, aus Weißenburg im Elsass, ehemaliger katholischer Priester
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau
Juden
1830: 121, 1905: 127, 1932/33: 67 Juden
In der Hintergasse 11 befand sich seit 1812 die Synagoge. Zudem Mikwe und Schächteramt vorhanden.
Kultur
Schulen
Schulmeister: Theodorich Craft Weidling 1595-1596; meist unterrichten Kapläne die Kinder im Ort; 1701 Umwandlung der vorhandenen Schulpersonalstelle in ein Diakonat und Ergänzung durch einen "Collaborator scholae"; 1710 wird die Diakonatsstelle aufgegeben, als Lehrer fungiert ein Präzeptor; 1733 wird die Schule in eine Jungen- und eine Mädchenschule aufgeteilt. 1910 achtklassige Volksschule in vier Schhulhäusern um einen Hof gelegen; neues Schulhaus mit 12 Sälen von 1909
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 239-241
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 110
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 100
- Denkmaltopographie Landkreis Darmstadt-Dieburg, S. 184-190
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 56ff.
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 381
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 6
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Griesheim, Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13380_griesheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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