Auerbach

Die Lage von Auerbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
Im Norden von Bensheim
Lage und Verkehrslage
Dorf mit unregelmäßigem Grundriss in Nord-Süd-Ausrichtung beidseitig der B 3 Darmstadt-Bensheim gelegen. Im Westen Rheinebene, im Osten Hänge des vorderen Odenwaldes. Im Norden Siedlungsübergang nach Zwingenberg, im Süden sehr dichter Siedlungsübergang nach Bensheim. Größter Teil der historischen Bebauung in der Bachgasse entlang des Ziegelbaches, der bestimmend für die historische Ortstopografie ist und an dem die Mühltalstraße (L 3103) in den Darmstädter Odenwald führt. Bergkirche (Ursprung vmtl. 13. Jahrhundert) auf auslaufendem Hügel über dem Ort im beginnenden Tal zum Odenwald. Schlossruine aus dem 13. Jahrhundert auf dem nordöstlich gelegenen Auerberg. Dem südlich gegenüberliegend im Tal des Roßbaches (Seitenarm des Ziegelbaches) Staatspark Fürstenlager aus dem 18. Jahrhundert. Im Westen Industrie-/Gewerbegebiet und Bahnhof. Dichte Siedlungsentwicklung zwischen Bahnlinie und Odenwaldhängen nach Norden, sowie nach Süden. Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main – Heidelberg ("Main-Neckar-Bahn",1850) (Inbetriebnahme der Strecke 22.6.1846).
Ersterwähnung
795
Historische Namensformen
- Urbach (795, um 1190, um 1200, 1398)
- Vrbach, in (1213) [Urkundenbuch Eberbach 1, S. 155-156, Nr. 81; HStAD Bestand A 1 Nr. 16/2 = Archivum Laureshamense digital]
- Urbach, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 205 Nr. 57]
- Awersbach (1435)
- Vherbach (1466)
- Euerbach (1514)
- Uherbach (1514)
- Uwerbach (1532)
- Uhrbach (1537)
- Awerbach (nach 1547)
- Auerbach (1593)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3472688, 5507210
UTM: 32 U 472624 5505447
WGS84: 49.700913° N, 8.620357° O
Statistik
Ortskennziffer
431002011
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4660, davon 1986 Acker, 620 Wiesen, 1568 Wald
Einwohnerstatistik
- 1629: 127 Hausgesessene
- 1829: 1574 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Zwingenberg und Jägersburg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Zwingenberg und Jägersburg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Zwingenberg und Jägersburg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Zwingenberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Bensheim
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Bensheim
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
Altkreis
Bergstraße
Gemeindeentwicklung
Am 1.4.1939 zur Stadt Bensheim.
Gericht
- 1821: Landgericht Zwingenberg
- 1879: Amtsgericht Zwingenberg
- 1934: Amtsgericht Bensheim
Herrschaft
- 1567 Hessen-Darmstadt
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1213 tauschen die Mönche von Kloster Lorsch mit jenen des Klosters Eberbach einen Weinberg zu Bensheim gegen einen solchen zu Auerbach.
Ortsadel
von Urberg
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Hochstätten als Filial
Patronat
Landgraf von Hessen
Diakonische Einrichtungen
1897 -1940 arbeiten Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt in der Gemeindepflege, seit 1900 in einem Kindergarten (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021) ; Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1900 Kleinkinderschule, Diakonissenverein für Krankenpflege, Jünglings- und Jungfrauenverein; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 besteht 1954 eine Schwesternstation mit zwei, ein Kindergarten mit einer Kraft Alters-Erholungsheim Haus Friedeck 1957 – 1976
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Feyertag 1529ff.
Juden
1778, 1815, 1932/33: Synagoge
Kultur
Schulen
Zwischen 1558 und 1561 Gründung einer Schule; 1910 Volksschule mit acht Klassen
Wirtschaft
Mühlen
1431, 1455, 1517, 1571, 1648: Nennungen von Mühlen
1927: Gagels- und Wiemersmühle
Heinz Reitz (s. Literatur) hat 9 Mühlen verzeichnet
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 25-29
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 52
- Denkmaltopographie Landkreis Bergstraße 1, S. 297-398
- Heinz Reitz, Mühlen wiederentdeckt. Dokumentation der Mühlenstandorte im Kreis Bergstraße, S. 28-42
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 81f.
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 377
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 12
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Auerbach, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13178_auerbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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