Wald-Michelbach

Dorf · 346 m über NN  
Gemeinde
Wald-Michelbach
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

16 km südöstlich von Heppenheim

Lage und Verkehrslage

Bahnhof Waldmichelbach war Bahnhof der Eisenbahnlinie Mörlenbach – Grasellenbach/Wahlen ("Überwaldbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.3.1901) bis zur Stilllegung der Strecke am 30.4.1994. Ab dem ebenfalls hier gelegenen Bahnhof Wald-Michelbach/Unter-Waldmichelbach ist die Strecke bereits seit dem 25.9.1983 stillgelegt.

Ersterwähnung

1238

Historische Namensformen

  • Michilnbach (1238)
  • Michelnbach (1264)
  • Waltmichelnbach (1430, 1438)
  • Michelbach (1437)
  • Walt Michelbach (1437)
  • Waltmichelbach (1487)
  • Waldmichelbach (1937)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Bau des Hauptgebäudes des Schlosses in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3487359, 5492859
UTM: 32 U 487289 5491101
WGS84: 49.57237° N, 8.82419° O

Statistik

Ortskennziffer

431021100

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 7808, davon 2595 Acker, 974 Wiesen, 4043 Wald
  • 1961 (Hektar): 1956, davon 1080 Wald (= 55.21 %)

Einwohnerstatistik

  • 1784: 774 Einwohner
  • 1829: 1694 Einwohner
  • 1961: 3499, davon 1734 evangelisch (= 49.56 %), 1687 katholisch (= 48.21 %)
  • 1970: 3995 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Kurfürstentum Pfalzbayern, Pfalzgrafschaft bei Rhein, Oberamt Lindenfels, Cent Wald-Michelbach. Neun Höfe: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Starkenburg, Amtsvogtei Fürth, Gericht Hartenrod
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Lindenfels. Neun Höfe: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amtsvogtei Fürth
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lindenfels
  • 1812: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Wald-Michelbach
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim (Umbenennung)
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße

Altkreis

Bergstraße

Gemeindeentwicklung

1.8.1955: Umgemeindung eines bewohnten Flurstücks (4 Einw.) nach der Gemeinde Siedelsbrunn Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Wald-Michelbach. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Wald-Michelbach.

Gericht

  • 1853-1879: Landgericht Wald-Michelbach
  • 1879: Amtsgericht Wald-Michelbach
  • 1943: Zweigstelle Amtsgericht Fürth
  • 1945-1968: Amtsgericht Wald-Michelbach, danach aufgelöst

Herrschaft

  • 1787: Kurfürstentum Pfalzbayern, Pfalzgrafschaft bei Rhein, Oberamt Lindenfels, Cent Wald-Michelbach
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Lindenfels
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Amt Lindenfels
  • 1812: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Wald-Michelbach

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1238: ecclesia
  • 1387: Nennung einer Kirche oder Kapelle

Patrozinien

  • Laurentius

Pfarrzugehörigkeit

1611: Filialen Siedelsbrunn, Kreidach, Ober-Schönmattenwag, Hammelbach, Ober-Scharbach, Unter-Scharbach, Affolterbach, Wahlen, Ober-Abtsteinach, Unter-Abtsteinach, Litzelbach, Kocherbach, Gadern, Hartenrod und Aschbach

Patronat

1387: Kloster Lorsch mit Pfalz gemeinsam, später Pfalz allein

Diakonische Einrichtungen

Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 2, ein Kindergarten mit 1 Kräften; in Affolterbach/Waldmichelbach ebenfalls Schwesternstation (1)

Bekenntniswechsel

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Nikolaus Gutmus um 1570
Wiederholter Bekenntniswechsel: zunächst lutherisch, ab 1563 unter Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz reformiert, ab 1576 unter Kurfürst Ludwig VI. lutherisch, ab 1583 durch Pfalzgraf Johann Kasimir reformiert.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1625
Reformierter Bekenntniswechsel: 1631

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Neuhausen, Landkapitel Weinheim

Kultur

Schulen

1910 im Oberdorf eine zweiklassige evangelische Volksschule und eine zweiklassige katholische; im Unterdorf eine einklassige evangelische und eine einklassige katholische Volksschule, Schulhaus von 1876

Wirtschaft

Mühlen

1369, 1488: jährliche Abgaben der Fronemühle
1568: kurpfälzische Mahlmühle
1613: eine Mühle unter im Dorf, Mahlmühle oben im Dorf
1717: Pfalzmühle
1743: Grundriss und Erläuterungen der Pfalzmühle
Heinz Reitz (s. Literatur) hat 5 Mühlen verzeichnet: Ehem. Papiermühle, Ihrigsmühle, Huysmühle (ehem. Eisenhammer), Ehem. Emigsmühle und Brehmsmühle (Pfalzmühle)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wald-Michelbach, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13165_wald-michelbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13165