Neckarsteinach

Die Lage von Neckarsteinach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Stadt
Lagebezug
30 km südöstlich von Heppenheim
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Neckargemünd – Eberbach ("Neckartalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 24.5.1879). Endbahnhof der Eisenbahnlinie Neckarsteinach – Schönau (b. Heidelberg)("Steinachtalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 21.10.1928) bis zur Stilllegung der Strecke ca. 1980.
Ersterwähnung
1142
Historische Namensformen
- Steinahe (1142) (Gudenus, Sylloge, S. 3-6, Wirtembergisches UB III, Nr. 7a)
- Steinahe super Neckarum (1225)
- Nicrum Steinacensis (1325)
- Steina an den Necker (1328)
- Steyna am Necker (1354)
- Necker Steynach (1364)
- Steinache (1383)
- Steynach (1393)
- Neckersteynach (1465)
- Steynnach (1477)
- Neckersteinach (1512)
- Staynnach (1602)
- Nekhersteinnach (1611)
Bezeichnung der Siedlung
- 1377: Ersterwähnung als Stadt
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3488300, 5474632
UTM: 32 U 488229 5472882
WGS84: 49.408506° N, 8.837742° O
Statistik
Ortskennziffer
431018040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4216, davon 648 Acker, 217 Wiesen, 3201 Wald
- 1961 (Hektar): 1089, davon 804 Wald (= 73.83 %)
Einwohnerstatistik
- 1829: 1271 Einwohner
- 1961: 2811, davon 1866 evangelisch (= 66.38 %), 893 katholisch (= 31.77 %)
- 1970: 3025 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstbistum Worms, Amt Neckar-Steinach und Fürstbistum Speyer, Amt Grombach (je zur Hälfte)
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Neckar-Steinach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Neckar-Steinach
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Hirschhorn
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Hirschhorn
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim (Umbenennung)
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
- 1865: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
Altkreis
Bergstraße
Gemeindeentwicklung
Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Neckarsteinach. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Neckarsteinach.
Gericht
- 1821: Landgericht Hirschhorn
- 1879: Amtsgericht Hirschhorn
Herrschaft
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Hirschhorn
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Hirschhorn
Besitz
Ortsadel
von Steinach
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1142: erster Beleg für das Vorhandensein einer Kirche oder Kapelle
- 1364: ecclesia parochialis
Patrozinien
- Cäcilie [1496]
Pfarrzugehörigkeit
Grein, Darsberg und Langenthal als Filialen
Patronat
1142: Kirchenlose vom Domstift Worms an Bleikard von Steinach verlehnt
Diakonische Einrichtungen
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Jakob Otther 1527, wirkte bereits seit 1525 als Hausprediger des Junkers Hans Landschad zu Steinach.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1527, 1531 wieder lutherisch.
Seit 1824 unierte Pfarrei.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat Wimpfen im Tal, Landkapitel Waibstadt
Juden
1429 Erwähnung von Judensteuern, im 18. Jahrhundert Judenbad und Synagoge; 1828: 47, 1871: 47, 1900: 44, 1910: 44, 1925: 35 Juden
Kultur
Schulen
1910 evangelische Volksschule mit vier Klassen, einklassige katholische Volksschule, Schulhaus von 1903
Wirtschaft
Haupterwerbsbereiche sind im Mittelalter die Fischerei und die Schifffahrt, älteste Zünfte die Fischer- und Schifferbruderschaft; in Handwerks- und Gerberbetrieben, im Holzhandel, Leinenbleiche und in Steinbrüchen entstehen weitere Arbeitsplätze; Weinbau bis 1655; um 1956 Betriebe in der Frachtschifffahrt, Lederverarbeitung, Fremdenverkehr
Mühlen
1429: Schiedsspruch wegen der Walk- und Mahlmühle
1642: Verkauf der Mittelmühle; Lohmühle
1657: vordere und mittlere Mühle
Heinz Reitz (s. Literatur) hat 3 Mühlen verzeichnet: Weißmühle, Lohmühle und Ölmühle
Nachweise
Literatur
- Müller, Starkenburg, S. 489-496
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 136
- Einsingbach, Kreis Bergstraße , S. 405-411; 416-423
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 567-568
- Wilhelm Becker, Artikel Neckarsteinach, in: Hessisches Städtebuch, S. 340-341
- Heinz Reitz, Mühlen wiederentdeckt. Dokumentation der Mühlenstandorte im Kreis Bergstraße, S. 333-336
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 150
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 109f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 101
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Neckarsteinach, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13142_neckarsteinach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13142