Neckarsteinach

Stadt · 130 m über NN  
Gemeinde
Neckarsteinach
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Stadt

Lagebezug

30 km südöstlich von Heppenheim

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Neckargemünd – Eberbach ("Neckartalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 24.5.1879). Endbahnhof der Eisenbahnlinie Neckarsteinach – Schönau (b. Heidelberg)("Steinachtalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 21.10.1928) bis zur Stilllegung der Strecke ca. 1980.

Ersterwähnung

1142

Historische Namensformen

  • Steinahe (1142) (Gudenus, Sylloge, S. 3-6, Wirtembergisches UB III, Nr. 7a)
  • Steinahe super Neckarum (1225)
  • Nicrum Steinacensis (1325)
  • Steina an den Necker (1328)
  • Steyna am Necker (1354)
  • Necker Steynach (1364)
  • Steinache (1383)
  • Steynach (1393)
  • Neckersteynach (1465)
  • Steynnach (1477)
  • Neckersteinach (1512)
  • Staynnach (1602)
  • Nekhersteinnach (1611)

Bezeichnung der Siedlung

  • 1377: Ersterwähnung als Stadt

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3488300, 5474632
UTM: 32 U 488229 5472882
WGS84: 49.408506° N, 8.837742° O

Statistik

Ortskennziffer

431018040

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 4216, davon 648 Acker, 217 Wiesen, 3201 Wald
  • 1961 (Hektar): 1089, davon 804 Wald (= 73.83 %)

Einwohnerstatistik

  • 1829: 1271 Einwohner
  • 1961: 2811, davon 1866 evangelisch (= 66.38 %), 893 katholisch (= 31.77 %)
  • 1970: 3025 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Fürstbistum Worms, Amt Neckar-Steinach und Fürstbistum Speyer, Amt Grombach (je zur Hälfte)
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Neckar-Steinach
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Neckar-Steinach
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Hirschhorn
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Hirschhorn
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim (Umbenennung)
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
  • 1865: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße

Altkreis

Bergstraße

Gemeindeentwicklung

Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Neckarsteinach. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Neckarsteinach.

Gericht

  • 1821: Landgericht Hirschhorn
  • 1879: Amtsgericht Hirschhorn

Herrschaft

  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Hirschhorn
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Hirschhorn

Besitz

Ortsadel

von Steinach

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1142: erster Beleg für das Vorhandensein einer Kirche oder Kapelle
  • 1364: ecclesia parochialis

Patrozinien

  • Cäcilie [1496]

Pfarrzugehörigkeit

Grein, Darsberg und Langenthal als Filialen

Patronat

1142: Kirchenlose vom Domstift Worms an Bleikard von Steinach verlehnt

Diakonische Einrichtungen

Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen 1900 nennt einen Diakonissenverein mit einer Gemeindediakonisse und einer Kleinkinderschule, für 1928 zwei Krankenschwestern und eine Kleinkinderschule; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Kräften

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Jakob Otther 1527, wirkte bereits seit 1525 als Hausprediger des Junkers Hans Landschad zu Steinach.
Katholischer Bekenntniswechsel: 1527, 1531 wieder lutherisch.
Seit 1824 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Wimpfen im Tal, Landkapitel Waibstadt

Juden

1429 Erwähnung von Judensteuern, im 18. Jahrhundert Judenbad und Synagoge; 1828: 47, 1871: 47, 1900: 44, 1910: 44, 1925: 35 Juden

Kultur

Schulen

1910 evangelische Volksschule mit vier Klassen, einklassige katholische Volksschule, Schulhaus von 1903

Wirtschaft

Haupterwerbsbereiche sind im Mittelalter die Fischerei und die Schifffahrt, älteste Zünfte die Fischer- und Schifferbruderschaft; in Handwerks- und Gerberbetrieben, im Holzhandel, Leinenbleiche und in Steinbrüchen entstehen weitere Arbeitsplätze; Weinbau bis 1655; um 1956 Betriebe in der Frachtschifffahrt, Lederverarbeitung, Fremdenverkehr

Mühlen

1429: Schiedsspruch wegen der Walk- und Mahlmühle
1642: Verkauf der Mittelmühle; Lohmühle
1657: vordere und mittlere Mühle
Heinz Reitz (s. Literatur) hat 3 Mühlen verzeichnet: Weißmühle, Lohmühle und Ölmühle

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Neckarsteinach, Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13142_neckarsteinach> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13142