Hirschhorn (Neckar)

Stadt

27 km südöstlich von Heppenheim

Bahnhof der Eisenbahnlinie Neckargemünd – Eberbach ("Neckartalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 24.5.1879).

1391

• Dorf unter Hirtzhorn, das (1391) (HStAD Best. A 1, Nr. 106/7. Abdruck in Franz, Hirschhorn, S. 48)
• Stedtel under Hirtzhorn der Festen, das (1404)
• Hirßhorn, zum (1406)
• Hirßhorn, tzum (1418)
• Hirßhorn (1422)
• Hirtzshorn (1422)
• Hirschorn, zum (1563)
• Hirschhorn (1611)

• stetlein (1391)

• Ersheim
• Grenzwirtshaus
• Hämmelsbacher Hof
• Krautlach
• Ramsau
• Schloss
• Unter-Hainbrunn
• Weidenau
• Hirschhorn, Karmeliterkloster (→ Klöster)
• Hirschhorn, Karmeliterniederlassung (→ Klöster)
• Hirschhorn, Kongregation der Schwestern von der göttlichen Vorsehung (Mainzer Schwestern) (→ Klöster)

Gauß-Krüger: 3492603, 5478900
UTM: 32 U 492531 5477148
WGS84: 49.446949° N, 8.896955° O

431012010

• 1854 (Morgen): 9755, davon 966 Acker, 592 Wiesen, 7712 Wald
• 1961 (Hektar): 2450, davon 1944 Wald (= 79.35 %)

• 1961: 3121, davon 705 evangelisch (= 22.59 %), 2331 katholisch (= 74.69 %)
• 1970: 3585 Einwohner

• 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Amt Hirschhorn
• 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Hirschhorn
• 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Hirschhorn
• 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Hirschhorn
• 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
• 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim
• 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels
• 1865: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
• 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim
• 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Bergstraße (Umbenennung)
• 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße
• 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Bergstraße

Bergstraße

Für die Gemeindeentwicklung seit Einführung der hessischen Gebietsreform s. Hirschhorn (Neckar). Sitz der Gemeindeverwaltung ist Hirschhorn (Neckar).

• 1821-1879: Landgericht Hirschhorn
• 1879: Amtsgericht Hirschhorn
• seit 1968: Zweigstelle Amtsgericht Fürth

• 1391 erlaubt König Wenzel den Brüdern Hans Albrecht und Eberhard v. Hirschhorn, das Dorf under Hirczhorn der vesten gelegen czu einem stetlein zu machen, mit Mauern und Gräben zu umgeben, und sichert diesem gleiche Freiheit und Rechte wie anderen Städten zu [HStAD Bestand A 1 Nr. 106/7 ].

• 1632: an Kurmainz
• 1803: an Hessen

von Hirschhorn

• 1345: Burgkapelle gestiftet
• 1406: Karmeliterkirche erbaut
• 1507: Annakapelle

• Maria [1353,1406]
• Johannes Baptista (der Täufer); Moritz (Moricus); Georg (Georgius)
• Anna [1507]

Filial von Ersheim, ab 1546 eigenständige Pfarrei.

1346: von Hirschhorn
1406: an Karmeliter in Hirschhorn

Gemeindepflege 1918 - 1922, 1946 -1961; nach Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen 1928 eine Gemeindeschwester, die durch Frauenverein angestellt ist; 2 Zimmer im 3.Stock des Pfarrhauses der Schwester überlassen; Pfarrhaus liegt bei der Kirche; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft

Erster evangelischer Pfarrer: Jost Butt 1528-1540(?), Pfarrer in Ersheim Einführung der Reformation durch die Freiherren von Hirschhorn. Katholischer Bekenntniswechsel: 1635 Gegenreformation durch das Erzbistum Mainz.

Archidiakonat Wimpfen im Tal, Landkapitel Waibstadt

1755: acht jüdische Familien, 1828: 58, 1861: 30, 1890: 36, 1925: 18, 1932/33: 22 Juden
Die Synagoge lag in der Hauptstrasse. Es existierte ein jüdischer Friedhof.

Klosterschule; 1540er Jahre Schule vorhanden; 1551 lutherischer Schulmeister; 1910 einklassige evangelische Schule und katholische Volksschule mit fünf Klassen, Schulhaus von 1874

Viehzucht als zentraler Teil der Landwirtschaft; daneben Handwerksbetriebe, 3 Ziegeleien; bedeutende Holzflößerei, bis 1824 alleiniges Recht der Stadt zum Flößen auf den Neckarzuflüssen, damit verbunden Holz- und Rindenhandel;
in 1950er Jahren Maschinen- und Apparatebau, Spielwaren und Holzverarbeitung

1518: Müllwiesen
1560 waren vier Mahlmühlen im Besitz von Hans von Hirschhorn: Öl- und Vackhansenmühleauf der großen Bach und die Cufern- und Nehermühle auf der kleinen Bach.
Heinz Reitz (s. Literatur) hat 4 Mühlen verzeichnet, die Grimmsmühle, den Ehem. Hirschhorner Hammer, die Ehem. Untere sowie Obere Zippsmühle

1391: Verleihung des Marktrechts wie in den umliegenden Städten
1404: Recht eines Wochenmarktes auf Samstag

• Müller, Starkenburg, S. 336-344,
• Demandt, Kirchenorganisation, S. 120,
• Biller, Burgen im Odenwald, S. 120-125,
• Einsingbach, Kreis Bergstraße , S. 239-242, 269-279,
• Knappe, Burgen in Hessen, S. 562-564,
• Möller, Burgenkunde, S. 56-57,
• Wilhelm Becker, Artikel Hirschhorn, in: Hessisches Städtebuch, S. 241-242,
• Franz, Hirschhorn,
• Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 116,
• Heinz Reitz, Mühlen wiederentdeckt. Dokumentation der Mühlenstandorte im Kreis Bergstraße, S. 231-241,
• Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 100f.,
• Cramer, Baden-Württembergisches Pfarrerbuch I, 1, S. 146
• Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 382
• Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 97

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

„Hirschhorn (Neckar), Bergstraße“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/13106_hirschhorn-neckar> (aufgerufen am 26.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/13106