Unterreichenbach

Die Lage von Unterreichenbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14,7 km westlich von Schlüchtern
Lage und Verkehrslage
Am Reichenbach gelegen.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Wächtersbach - Grebenhain/Hartmannshain ("Vogelsberger Südbahn").
Historische Namensformen
- Richenbah (um 810)
- Richenbah (um 850)
- Richenbach (1279)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3523115, 5581567
UTM: 32 U 523031 5579774
WGS84: 50.369582° N, 9.323853° O
Statistik
Ortskennziffer
435004120
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 810, davon 289 Acker (= 35.68 %), 201 Wiesen (= 24.81 %), 218 Holzungen (= 26.91 %)
- 1961 (Hektar): 813, davon 293 Wald (= 36.04 %)
Einwohnerstatistik
- 1666: 22 Haushaltungen mit 128 Personen
- 1770: 56 Haushaltungen
- 1885: 398, davon 380 evangelisch (= 95.48 %), 0 katholisch, 18 Juden (= 4.52 %)
- 1961: 559, davon 482 evangelisch (= 86.23 %), 74 katholisch (= 13.24 %)
- 1970: 553 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Isenburg-Birstein, Gericht Reichenbach
- 1816: Kurfüstentum Hessen, Amt Wenings, Gericht Reichenbach
- 1821: Kurfüstentum Hessen, Kreis Salmünster
- 1830: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- 1848: Kurfüstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Gelnhausen
Gemeindeentwicklung
Seit 1.4.1972 Ortsteil der Gemeinde Birstein.
Gericht
- Zu Zent und Gericht Reichenbach gehören 1655 die Dörfer Birstein, Bösgesäss, Fischborn, Hettersroth, Kirchbracht, Lichenroth, Mauswinkel, Radmühl, Ober- und Unterreichenbach, Sotzbach, Völzberg, Wettges und Wüstwillenroth. Unterreichenbach war der Zentort, Birstein der Amtssitz.
- Heute: Amtsgericht Birstein
- 1822: Kurfürstlich-Hessisches Fürstlich-Isenburgisches Justizamt Birstein
- 1850: Justizamt Birstein
- 1867: Amtsgericht Wächtersbach
- 1968: Amtsgericht Gelnhausen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 810 gehört die Kirche dem Kloster Fulda, 1399 wird die Pfarrei der dortigen Kirchenfabrik einverleibt.- Auch das Gericht war ursprünglich im Besitz des Klosters Fulda, das damit 1279 auf Bitte des bisherigen Lehnsinhabers Konrad von Weilnau den Grafen von Weilnau belehnte. 1331 wurde Konrad von Trimberg wieder als Ganerbe aufgenommen. 1372 hat Isenbrurg einen Amtmann zu Birstein und Reichenbach. 1438 tritt Weilnau seinen Teil des Gerichts an Isenburg ab.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 810: Kirche
- 1351: Pfarrei
- 1360: Pfarrer
Patrozinien
- Johannes Baptista (der Täufer) [1488]
Pfarrzugehörigkeit
Zum Kirchspiel gehörten 1488 Unterreichenbach, Birstein, Sotzbach, Oberreichenbach, Radmühl, Hettersroth, Bösgesäss, Fischborn, Kirchbracht, Lichenroth, Dietrichshain, Wüstwillenroth, Vötzberg, Wettges, Hohenrein Loosenmühle, Silberberg, Schächtelburg Rytzenberg und Atzenberg. Filialkirchen befanden sich in Sotzbach, Birstein, Lichenroth, Oberreichenbach und Fischborn. Bis zur Abtrennung gehörte das Gebiet der Pfarrei Freiensteinau und deren zeitweiligen Tochterpfarrei Hauswurz dazu
Patronat
Um 810 und in der Folge bis 1803: Abt und Bischof von Fulda. 1399 wurde die Pfarrei dem Kloster inkorporiert. 1803 wurde der Fürst von Isenburg-Birstein Patron.
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Henkel ca. 1526 bis ca. 1550, um 1540 evangelisch.
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1818 unierte Pfarrei.
Kirchliche Mittelbehörden
Im 15. Jahrhundert ist die Zugehörigkeit zum Bistum Würzburg, Archidiakonat Fulda oder zum Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Johann nicht eindeutig zu klären.
Juden
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Zu Zent und Gericht Reichenbach gehören 1655 die Dörfer Birstein, Bösgesäss, Fischborn, Hettersroth, Kirchbracht, Lichenroth, Mauswinkel, Radmühl, Ober- und Unterreichenbach, Sotzbach, Völzberg, Wettges und Wüstwillenroth. Unterreichenbach war der Zentort, Birstein der Amtssitz.
Mühlen
Mehrere Mühlen im Dorfbereich an Betriebsgräben des Reichenbaches.
Nachweise
Literatur
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 95-96
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 378-379
- Bickell, Kreis Gelnhausen, S. 190-193
- Philippi, Territorialgeschichte, S. 161-164, 181-182, (Gericht)
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 254-257
- Wagner, Rhein-Main-Gebiet 1787, S. 95
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 62 f.
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 601ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 81
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Unterreichenbach, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12703_unterreichenbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12703