Meerholz

Dorf · 130 m über NN  
Gemeinde
Gelnhausen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4,5 km südwestlich von Gelnhausen

Ersterwähnung

1173

Siedlungsentwicklung

Klostergründung vor 1173, der Ort 1302 zuerst genannt.

Historische Namensformen

  • Miroldis (1173)
  • Merholdis (1190) [Kop.]
  • Meiroldis (1207) [Kop.]
  • Miroldis (1236) [Kop. 14.-16. Jahrhundert Urkundenbuch Hanau 1, Nr. 196, S. 150-151]
  • Merolt (1362)
  • Meroldis, zum (1384)
  • Merlitz (1555)

Bezeichnung der Siedlung

  • Flecken

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Im Nordosten des Ortsbereiches Schloß an der Stelle des ehemaligen Klosters (Umbau nach 1564).
  • Am westlichen Ende des Ortes kleiner runder Turm aus Bruchstein mit rundem Helm.

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3510226, 5560629
UTM: 32 U 510147 5558844
WGS84: 50.181713° N, 9.142124° O

Statistik

Ortskennziffer

435010050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 508, davon 214 Acker (= 42.13 %), 112 Wiesen (= 22.05 %), 102 Holzungen (= 20.08 %)
  • 1961 (Hektar): 508, davon 88 Wald (= 17.32 %)

Einwohnerstatistik

  • 1556: 32 isenburgische Leibeigene
  • 1558: 65 Zinspflichtige
  • 1885: 824, davon 723 evangelisch (= 87.74 %), 17 katholisch (= 2.06 %), 84 Juden (= 10.19 %)
  • 1961: 2338, davon 1725 evangelisch (= 73.78 %), 581 katholisch (= 24.85 %)
  • 1970: 2798

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Grafschaft Isenburg-Meerholz, Gericht Meerholz
  • 1806: Fürstentum Isenburg, Gericht Meerholz
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Gericht Meerholz
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Gelnhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Gelnhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis

Gelnhausen

Gemeindeentwicklung

Seit 01.07.1974 Stadtteil der Stadtgemeinde Gelnhausen.

Gericht

  • Dorf des Gerichts Selbold
  • 1822: Kurfürstlich-Hessisches Gräflich-Isenburgisches Justizamt Meerholz
  • 1867: Amtsgericht Meerholz
  • 1932: Amtsgericht Gelnhausen

Herrschaft

  • 1392 Schultheiß und Schöffen genannt

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Selbold, Kloster1236 bestätigt Kaiser Friedrich II. dem Kloster Selbold seinen Besitz in Meerholz.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Im Dreißigjährigen Krieg mit der Pfarrei Niedermittlau verbunden.
Zur protestantischen Pfarrei der Klasse Meerholz ist Hailer eingepfarrt.
seit der Reformation Kirchspiel mit Hailer, Niedermittlau, Gondsroth und Neuenhaßlau

Patronat

1525 bestellt Isenburg die Pfarrei
Kloster Meerholz, nach der Aufhebung 1555 beim Landesherrn

Klöster

Diakonische Einrichtungen

1871 Diakonissenstation im Hospital gegründet durch Gräfin Agnes zu Ysenburg-Büdingen-Meerholz; bis 1878 durch Diakonisse des Elisabethenstift Darmstadt betreut; ab 1878 Diakonissen aus Kassel, Schwester unterstützt Gemeinde und Jungfrauenverein; auch im gräflichen Hospital angestellt Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; nach Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 317, Krankenpflege im Hospital und im Ort; Diakoniestation bis 1973 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Philipp Wohlgemut vor 1533, vom Grafen Anton zu Ysenburg auf Empfehlung Philipp Melanchthons berufen und gegen den Willen des Klosters eingesetzt.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1602, unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1639-1643 lutherisch, nach 1643 wieder reformiert.
Seit 1818 unierte Pfarrei.

Juden

Provinzial-Rabbinat Hanau; Niedermittlau angeschlossen. Im 19 Jahrhundert ebenso der Ort Hailer. 1835: 117; 1865: 99; 1905: 82; 1932/33: 56 Juden 1683 werden Juden erstmals im Ort erwähnt. Berufe: Kaufleute und Händler; Metzger und Näherin Synagoge: Hanauer Straße 97; Gebäude wird 1937 verkauft. Kultgegenstände werden nach Frankfurt gebracht; bis 1937 war die Gemeindezahl derart geschrumpft, dass kein Gottesdienst mehr gehalten wurde. eine öffentliche jüdische Elementarschule besteht, vermutlich schon lange vor 1869, für Meerholz, Hailer, und Niedermittlau. 1926 erfolgt die Auflösung der Schule. Friedhof: Friedhof Niedermittlau zuständig.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Hospitäler

1890 Neubau eines Hospitals durch den Fürsten von Ysenburg-Büdingen Klein, Zeitungsberichte des RP in Kassel 1867-1890, S. 462

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Meerholz, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12590_meerholz> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12590