Aufenau

Die Lage von Aufenau im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10 km nordöstlich von Gelnhausen
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Kassel.
Historische Namensformen
- Uvenuwa
- Huvenowa (um 900) [XII]
- Howenowa (um 900) [XVII]
- Uvenowe, in (1167) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, S. 79-81, Nr. 101 = HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 1271]
- Ufenaw
- Ubenauwe (1360)
- Ubena (1376)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3522982, 5568512
UTM: 32 U 522898 5566724
WGS84: 50.252224° N, 9.321191° O
Statistik
Ortskennziffer
435029010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 573, davon 258 Acker (= 45.03 %), 168 Wiesen (= 29.32 %), 145 Holzungen (= 25.31 %)
- 1961 (Hektar): 665, davon 158 Wald (= 23.76 %)
Einwohnerstatistik
- 1811: 746 Einwohner
- 1812: 207 Feuerstellen, 746 Seelen
- 1885: 523, davon 149 evangelisch (= 28.49 %), 374 katholisch (= 71.51 %)
- 1961: 1048, davon 270 evangelisch (= 25.76 %), 767 katholisch (= 73.19 %)
- 1970: 1292 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Gau Wettereiba, Sitz eines Zentgerichts
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Obereres Erzstift, Oberamt Orb und Lohr, Amt Aufenau (zum Umfang s. Mittelpunktfunktion)
- 1803: Dalbergstaat ("Erzkanzlerischer Kurstaat"), Fürstentum Aschaffenburg, Oberamt Orb und Lohr, Amt Aufenau
- 1806-1810: Primatialstaat Karl Theodor von Dalbergs im Rheinbund, Fürstentum Aschaffenburg, Oberamt Orb und Lohr, Amt Aufenau
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Aschaffenburg, Distrikt Aufenau
- 1814-1866: Königreich Bayern, Landgerichtsbezirk Orb
- 1867: Preußische Provinz Hessen-Nassau, Kreis Gelnhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Gelnhausen
Gemeindeentwicklung
Seit 01.04.1971 zur Stadt Wächtersbach.
Gericht
- Bis 1812 besonderes Justizamt, dann Amtsgericht Orb
- 1814: Landgericht Orb
- 1867: Amtsgericht Orb
- (nach) 1945: Amtsgericht Wächtersbach
- 1968: Amtsgericht Gelnhausen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1167 gehört die Kirche dem Kloster Schlüchtern.
- 1360 im Besitz der Mulich vermutet. Seit 1365 hatten die Forstmeister von Gelnhausen das Dorf als Lißbergisches, seit 1396 als Rodensteinisches Lehen inne.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1167: basilica in Uvenowe
- 1375: Pleban
- 1433: Pfarrei
- 1683: lutherische Pfarrei
- Simultankirche
Pfarrzugehörigkeit
Bis zur Trennung im 15. Jahrhundert war Wächtersbach Filialkirche. Zum Kirchspiel gehörte bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts Neudorf.
vom Stift zu Salmünster versehen
Lutherische Pfarrei mit Neudorf und dem eingepfarrten Kinzighausen
Seit 1683 katholische Pfarrei des Dekanats Orb
Patronat
Kloster Schlüchtern (1167, 1439)
Im 16. Jahrhundert im Besitz der Forstmeister von Gelnhausen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation: 1544
Katholischer Bekenntniswechsel: 1656, 1680 wieder lutherisch, die meisten Einwohner blieben katholisch.
1683-1964 teilten sich die lutherische und die katholische Gemeinde eine Kirche.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat St. Mariengraden zu Mainz, Landkapitel Roßdorf, sendbezirk Salmünster
Juden
Die letzte jüdischen Einwohner lebten vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Friedhof im Ort wurde von Bad Orb, Salmünster, Wächtersbach und Schlierbach genutzt.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1498 bestanden Gericht und Herrschaft Aufenau aus den Dörfern Aufenau und Neudorf und dem Hain bei Wächtersbach, dazu kam später Schloß Kinzighausen. 1365 als Lehen im Besitz der Forstmeister von Gelhausen und gehörte bis 1787 zur mittelrheinischen Reichritterschaft, wurde 1781 an Kurmainz verkauft und 1787 mit dem Kurstaat vereinigt, trotz des Protestes der von Haxthausen als Lißberg-Rodensteinische Erben. Zum Umfang des Amtes gehörten 1787 Aufenau, Neudorf und das Schloß Kinzighausen. Bis 1812 besonderes Justizamt
Nachweise
Literatur
- Leinweber, Kirchliche Organisation, S. 101
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 22 (mit Gericht)
- Bickell, Kreis Gelnhausen, S. 120-121
- Nistahl, Geschichte des Klosters Schlüchtern, S. 273 (Register)
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 44
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 488ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 51
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Aufenau, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12541_aufenau> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12541