Hellstein

Die Lage von Hellstein im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14,5 km nordöstlich von Gelnhausen
Lage und Verkehrslage
Am Reichenbach gelegen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Wächtersbach – Grebenhain/Hartmannshain ("Vogelsberger Südbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.7.1898) bis zur Stilllegung der Strecke am 27.5.1967.
Ersterwähnung
um 900
Historische Namensformen
- Ellenstein (um 900)
- Elentenstein (um 900)
- Hellinstein (1323)
- Helnsteyn (1384)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3521445, 5576103
UTM: 32 U 521362 5574312
WGS84: 50.320524° N, 9.30007° O
Statistik
Ortskennziffer
435005010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 204, davon 105 Acker (= 51.47 %), 73 Wiesen (= 35.78 %), 5 Holzungen (= 2.45 %)
- 1961 (Hektar): 204, davon 1 Wald (= 0.49 %)
Einwohnerstatistik
- 1529: 44 Häuser
- 1885: 436, davon 383 evangelisch (= 87.84 %), 6 katholisch (= 1.38 %), 47 Juden (= 10.78 %)
- 1961: 505, davon 441 evangelisch (= 87.33 %), 57 katholisch (= 11.29 %)
- 1970: 515 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1384 isenburgisches Dorf im Büdinger Wald
- Im 16. Jahrhundert Dorf des isenburgischen Amtes Spielberg
- 1787: Grafschaft Isenburg-Wächtersbach, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
- 1806: Fürstentum Isenburg, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
- 1816: Kurfüstentum Hessen, Amt Wächtersbach, Gericht Spielberg
- 1821: Kurfüstentum Hessen, Kreis Salmünster
- 1830: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- 1848: Kurfüstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfüstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Gelnhausen
Gemeindeentwicklung
Seit 1.7.1970 Ortsteil der Gemeinde Brachttal
Gericht
- Gericht Udenhain
- 1787: Gericht Spielberg
- Amtsgericht Wächtersbach
- 1822: Kurfürstlich-Hessisches Gräflich-Isenburgisches Justizamt Wächtersbach
- 1850: Justizamt Wächtersbach
- 1867: Amtsgericht Wächtersbach
- 1968: Amtsgericht Gelnhausen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1335 Von Luther, Herr von Isenburg erworben
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
15. Jahrhundert: Zum Kirchspiel von Udenhain gehörig; nach 1543 bis 1689 Pfarrei Spielberg, dann bis1753 wieder Udenhain. Seitdem Hauptkirche mit den Filialen Schlierbach und Udenhain sowie dem eingepfarrten Neuschmidten. 1753 Pfarrsitz
Diakonische Einrichtungen
1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 256 eine Gemeindestation mit einer Schwester
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johann Wolfrich 1545(?)-1565, Pfarrer in Udenhain und Hellstein Reformierter Bekenntniswechsel Vor 1822 unierte Pfarrei.
Juden
Provinzial-Rabbinat Hanau; Schlierbach angeschlossen. 1835: 22; 1861: 41; 1905: 48; 1932/33: 20 Juden Hellsteiner Juden besuchten vermutlich bis 1845 Gottesdienst in Birstein. 1848 eigene Gottesdienste im Ort, Betraum in Privathaus - 1850 wird Genehmigung für Gottesdienste wieder entzogen. 1868 Trennung wieder genehmigt, Hellstein eigenständig, gehört aber weiter zum Schulverband Birstein. Nach 1945 wird Gebäude mit Betraum zum Wohnhaus umgebaut. Berufe: Viehhändler, Metzger, Gastwirt Beerdigungen fanden auf dem Birsteiner Sammelfriedhof statt.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Drei Mühlen (Ober- und Untermühle sowie eine weitere unbekannten Namens) an vom Reichenbach abgeleiteten Betriebsgräben.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 221
- Bickell, Kreis Gelnhausen, S. 149-150
- Klein, Geschichte des Mühlenwesens, S. 260-261
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 45
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 533ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 81f; S. 346
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hellstein, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12436_hellstein> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12436