Dörnigheim

Die Lage von Dörnigheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km westlich von Hanau
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main/Ost – Hanau (Inbetriebnahme der Strecke 10.9.1847).
Ersterwähnung
793
Historische Namensformen
- Turincheim, in (793) [2. Hälfte XII, Codex Laureshamensis III, S. 135, Nr. 3452]
- Turingeheim, in (750-802) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, fol. 110ra, S. 204 (64)]
- Thurincheim (1064)
- Dorenheim (1258)
- Durnkeim (1282)
- Durinkeym (1288)
- Duringheim (1366)
- Dörnigheim (1554)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (750-802)
- Flecken
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3488624, 5555525
UTM: 32 U 488554 5553743
WGS84: 50.135805° N, 8.839834° O
Statistik
Ortskennziffer
435019020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 980, davon 500 Acker (= 51.02 %), 120 Wiesen (= 12.24 %), 240 Holzungen (= 24.49 %)
- 1961 (Hektar): 985, davon 212 Wald (= 21.52 %)
Einwohnerstatistik
- 1587: 43 Schützen, 10 Spießer
- 1632: 38 Haushaltungen
- 1753: 105 Haushaltungen und 4 Juden mit zusammen 463 Einwohnern
- 1812: 100 Feuerstellen, 559 Einwohner
- 1885: 1273, davon 1199 evangelisch (= 94.19 %), 29 katholisch (= 2.28 %), 45 Juden (= 3.53 %)
- 1961: 7073, davon 4844 evangelisch (= 68.49 %), 1915 katholisch (= 27.07 %)
- 1970: 16302 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 793: Maingau (in pago Moynachgouue)
- 1064: Maingau (in pago Moynicgowe)
- 1475: Amt Bücherthal der Grafschaft Hanau
- 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bücherthal
- 1803: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bücherthal
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bücherthal (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bücherthal
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bücherthal
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Hanau
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Hanau
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Hanau
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis
Altkreis
Hanau
Gemeindeentwicklung
Seit 1.7.1974 Ortsteil von Maintal
Gericht
- Amtsgericht Hanau
- 1822: Landgericht Hanau
- 1850: Justizamt Hanau II
- 1867: Amtsgericht Hanau
Herrschaft
- 1475 hat Hanau die Landeshoheit inne.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 793 kommt der größte Teil der Dörnigheimer Gemarkung durch Schenkung des Wolfbodo in den Besitz des Klosters Lorsch. Um 750-802 überträgt ein gewisser Ditpald Güter in der Wetterau und in Dörnigheim dem Kloster Fulda.
- 1064 übergibt König Heinrich IV. dem Kloster St. Jakob zu Mainz Güter zu Dörnigheim. Im 13. Und 14. Jahrhundert war das Kloster noch im Besitz des Dorfes. Die Vogtei war im 13. Jahrhundert an die Grafen von Rieneck, im 14. Jahrhundert an die Herren von Hanau ausgegeben, die wiederum die von Rüdigheim damit belehnten.
- 1475 hat Hanau die Landeshoheit inne.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 793: basilica s. Marie
Patrozinien
- Maria [793]
Pfarrzugehörigkeit
Ruralkapitel Roßdorf, Filiale von Kesselstadt bis zur Gründung einer eigenen Pfarrei 1720
Patronat
Vermutlich als Nachfolger des Stifts Limburg hatte zunächst der Pfalzgraf, seit dem 16. Jahrhundert Hanau das Patronat inne.
Diakonische Einrichtungen
1932 - 1968 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Konrad Cless 1554-1588, Pfarrer in Kesselstadt Reformierter Bekenntniswechsel: 1593(?) Seit 1818(?) unierte Pfarrei.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Archidiakonat des Propstes von St. Mariengreden in Mainz, Dekanat Roßdorf, Sendbezirk Kesselstadt
Juden
Der Ort gehört zur Gemeinde Wachenbuchen. 1754: 18; 1835: 28; 1861: 63; 1905: 14; 1932/33: 84 Juden Der Begräbnisort war Hanau.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit sechs Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dörnigheim, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12398_doernigheim> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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