Berstadt

Die Lage von Berstadt im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13 km nordöstlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Auf einem nach drei Seiten zum Zingelbach, einem westlichen Zufluss der Horloff, abfallenden Mittelterrassenvorsprung
Ersterwähnung
(802–817)
Historische Namensformen
- Berhtenstat, in (802–817) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 210, Nr. 140, fol. 111 va, Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, S. 435, Nr. 331]
- Bertstat, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 203 Nr. 55]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Kreuzquelle
- Berstadt, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
- An der Nordseite des Ortes ehemals Turmburg mit Wassergraben
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3490475, 5587872
UTM: 32 U 490404 5586077
WGS84: 50.426637° N, 8.864907° O
Statistik
Ortskennziffer
440024010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3971, davon 3155 Acker, 663 Wiesen. Der Markwald hat eine Ausdehnung von 1257 Morgen
- 1961 (Hektar): 1308, davon 306 Wald (= 23.39 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 1294, davon 1089 evangelisch (= 84.16 %), 198 katholisch (= 15.30 %)
- 1970: 1322 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Bingenheim (Fuldische Mark)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Büdingen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 zur Gemeinde Wölfersheim (Kreis Friedberg)
Gericht
- 1821: Landgericht Nidda
- 1853: Landgericht Hungen
- 1879: Amtsgericht Hungen
- 1934: Amtsgericht Friedberg
- 1968: Amtsgericht Nidda
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- (802–817) erhält Kloster Fulda eine Privatschenkung in Berstadt.
Fulda, Kloster Einer von 11 Orten der in der Wetterau gelegenen, sogenannten "Fuldischen Mark" um Echzell als Kern, die dem Kloster Fulda gehörte (Demandt, Geschichte Hessen, S. 336).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Um 1100: Kirche
Pfarrzugehörigkeit
1255: eigenständige Pfarrei mit den Tochterpfarreien Bellersheim und Wohnbach Sendbezirk Berstadt: Berstadt, Bellersheim und Wohnbach
Patronat
Um 1100: Kloster Fulda
1255: Domkapitel zu Mainz (Recht der Präsentation durch den Vikar bei Fulda)
1255: Inkorporierung ins Mainzer Domkapitel
1577: Landgrafschaft Hessen. Zur Zeit, da die Landgrafschaft Hessen-Bingenheim bestand (1648-1681), hatte Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim die Kollatur, allerdings mit Beschränkungen, vorübergehend inne.
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Leonhard Busch 1536(?)-1576
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Archidiakonat St. Mariengreden in Mainz, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Berstadt
Kultur
Schulen
1543 Schule vorhanden, vermutlich in den 1530er Jahren gegründet; 1669 bis 1820 Diakone erteilen Unterricht; 1801 Aufteilung in eine Jungen- und Mädchenschule; ab 1820 eine besoldete Lehrerstelle; 1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1841 und 1908
Nachweise
Literatur
- Die deutschen Königspfalzen, Band 1, Lfg. 1, S. 1-15,
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 57
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 1033-1044
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 348
- Demandt, Geschichte des Landes Hessen Nachdr., S. 336
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 18
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 298ff.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 171
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Berstadt, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12136_berstadt> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12136