Petterweil

Die Lage von Petterweil im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10,5 km südwestlich von Friedberg
Ersterwähnung
801
Historische Namensformen
- Phetterenheim (801) [Codex Laureshamensis III S. 129 Nr. 3401 = Reg. 2754]
- Petruvile (um 800) [Codex Eberhardi 1 Bd. 2, S. 212 Nr. 174]
- Prezzingesheim (um 800) [Codex Eberhardi 1 Bd. 2, S. 202 Nr. 35]
- Phetrewila (um 800) [Codex Eberhardi 1 Bd. 2, S. 200 Nr. 19]
- Phetderuuile, in (1156) [HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 128 Transkription und Übersetzung bei H. Wagner, Die Erstnennung von Höchst im Odenwald 1156, in: Der Odenwald. Zeitschrift des Breuberg-Bundes 49, Heft 1 (2002), S. 3-12, hier S. 9-11]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (801)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3479926, 5567447
UTM: 32 U 479859 5565660
WGS84: 50.242753° N, 8.717543° O
Statistik
Ortskennziffer
440012060
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3314, davon 2425 Acker, 205 Wiesen, 684 Wald
- 1961 (Hektar): 852, davon 178 Wald (= 20.89 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 1187, davon 872 evangelisch (= 73.46 %), 295 katholisch (= 24.85 %)
- 1970: 2788 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 801: Niddagau (in pago Nitachgouue)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Stadt und Amt Homburg vor der Höhe (halb), die andere Hälfte Grafschaft Solms-Rödelheim, Amt Rödelheim
- 1806: Großherzogtum Hessen, Herrschaft Hessen-Homburg
- 1816: Landgrafschaft Hessen-Homburg (1/2)
- 1820: 1/2 Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Vilbel, 1/2 Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Nieder-Wöllstadt (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vilbel
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 zur Stadt Karben
Gericht
- 1821: Landgericht Groß-Karben und standesherrliches Amt Nieder-Wöllstadt
- 1823: Ganz Landgericht Groß-Karben
- 1853: Landgericht Vilbel
- 1879: Amtsgericht Vilbel
Herrschaft
- 1156 wird Petterweil im Zusammenhang mit der Lehnsauftragung der Burg Staden (Wetteraukreis) an das Kloster Fulda genannt. Lehnsstreitigkeiten musste der Freie Wortwin nur vor dem Abt von Fulda in Petterweil, Umstadt und Höchst entgegentreten.
Kirche und Religion
Patronat
Solms (ab 1548 Solms-Laubach, ab 1607 Solms-Rödelheim) und Isenburg-Büdingen (1635-1648 und ab 1682 Hessen-Darmstadt) alternierend
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Heinrich Schilling nach 1545
1594 scheiterte der Versuch, das reformierte Bekenntnis einzuführen.
Juden
Eine jüdische Ansässigkeit ist für das Jahr 1444 gesichert. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts Niederlassung mehrerer Juden im Ort.
Aus dem 14. oder 15. Jahrhundert soll die Bezeichnung Judengasse stammen, die zwischen Schwengel- und Schloßgasse gelegen haben soll.
1830: 27 Juden
Kultur
Schulen
um 1590 besteht eine Schule; Schulmeister: Michael Artopoeus bis 1598; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1909
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 170
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 737-744
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 335
- Wolf, Ortsgeschichte Petterweil
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 252
- Germania Judaica 3/2, S. 1100f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 212
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Petterweil, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12095_petterweil> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12095