Glauberg

Die Lage von Glauberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km nordwestlich von Büdingen
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Nidderau/Heldenbergen-Windecken – Glauburg/Stockheim ("Niddertalbahn I"; "Stockheimer Lieschen") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1905).
Ersterwähnung
844-846
Siedlungsentwicklung
Besiedlung des Befestigungsanlage vom Neolithikum bis in die keltische Latènezeit. Nach der römischen Eroberung der Wetterau bis um 300 n. Chr. keine Besiedlung des Berges. Bis zum Ende des 5. Jahrhundert alamannische Befestigung. Mittelalterliche Burganlage im 13. Jahrhundert, die in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zerstört wird. Seitdem keine Befestigung des Berges mehr.
Historische Namensformen
- Gloubero, in marca (844-846) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3768 b]
- Glouburg, in (1191) [Mainzer Urkundenbuch 2, 2, Nr. 553, S. 915-917]
- Glouburg, in (1247) [Baur, Urkundenbuch Arnsburg, S. 34-35 Nr. 50]
- Glouburch, de (1247)
- Glauburg, in bzw. apud (1258) [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, Nr. 495, S. 222]
Bezeichnung der Siedlung
- castrum (1247)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- 0,5-1 km südöstlich des Ortes vorgeschichtliche Festungsanlage auf hohem Basaltrücken mit ausgedehnter Ringwall- und Anschlusswallanlage sowie Vorwerken.
- Reichsburg Glauberg im Nordostteil 1247 erwähnt, in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zerstört.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3500019, 5575470
UTM: 32 U 499944 5573680
WGS84: 50.315222° N, 8.999218° O
Statistik
Ortskennziffer
440010010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2186, davon 1297 Acker, 328 Wiesen, 479 Wald
- 1961 (Hektar): 547, davon 99 Wald (= 18.10 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 1114, davon 981 evangelisch (= 88.06 %), 131 katholisch (= 11.76 %)
- 1970: 1130 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum zu Stolberg-Gedern (Anteil an der Grafschaft Königstein), Amt Gedern
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Gedern (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Gedern (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Büdingen
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1971 zur Gemeinde Glauburg
Gericht
- 1820: standesherrliches Amt Gedern
- 1821: Landgericht Ortenberg
- 1853: Landgericht Altenstadt
- 1879: Amtsgericht Altenstadt
Herrschaft
- 1247 ist eine Urkunde mit dem s[igillum] imp[er]ii sacri castrensium de Glouburch besiegelt [Philippi, Territorialgeschichte, S. 48]
- 1258 urkunden universi castellani et cives in Glouburg.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1191: Pfarrei (ecclesia)
- 1247: plebanus
Pfarrzugehörigkeit
1488 gehörte Leustadt zum Kirchspiel. Tochterpfarreien 1219: Oberau, Ortenberg
Patronat
Erzbischöfe von Mainz, zu Lehen an Hanau, von diesen als Afterlehen an die von Büdingen. 1191 Lösung der Lehensverbände und Übertragung an das büdingische Kloster Konradsdorf.
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Sansdorf 1542-1543
1600/01 scheiterte der Versuch, das reformierte Bekenntnis einzuführen.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Mainz, Archidiakonat von St. Mariengreden, Kleinarchidiakonat des Propstes von Konradsdorf
Juden
1830: 12, 1905: 30 Juden
1884-85 Errichtung einer Synagoge
Friedhof um 1900 angelegt
Kultur
Schulen
vor 1600 Schule vorhanden; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1896
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 97
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 1, S. 240-242
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 353-354
- Philippi, Territorialgeschichte, S. 48-50
- Wagner, Wüstungen Hessen Oberhessen, S. 258-259
- Römer in Hessen, S. 319-321
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 48
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande, S. 294f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik,S. 179
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Glauberg, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12094_glauberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12094