Gedern

Stadt · 315 m über NN  
Gemeinde
Gedern
Landkreis
Wetteraukreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Gedern
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Stadt

Lagebezug

16,5 km nordöstlich von Büdingen

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Glauburg/Stockheim – Lauterbach ("Oberwaldbahn") seit 1888. Die 1984 stillgelegte Teilstrecke Glauburg/Stockheim - Gedern wurde am 1.10.1888 eröffnet, die Teilstrecke Gedern - Grebenhain/Crainfeld am 1.4.1906 (stillgelegt bis Ober-Seemen 1982).

Ersterwähnung

780

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (780)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Im Osten der Stadt Stolberger Schloß mit Resten einer mittelalterlichen Burg

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3514196, 5587615
UTM: 32 U 514116 5585820
WGS84: 50.424234° N, 9.198717° O

Statistik

Ortskennziffer

440009010

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 9537, davon 3136 Acker, 3295 Wiesen, 2697 Wald
  • 1961 (Hektar): 2384, davon 917 Wald (= 38.46 %)

Einwohnerstatistik

  • 1961: 2989, davon 2491 evangelisch (= 83.34 %), 451 katholisch (= 15.09 %)
  • 1970: 211 Einwohner (Stadtteil Kaulstoß)
  • 1970: 246 Einwohner (Stadtteil Sichenhausen)
  • 1970: 3229 Einwohner
  • 1970: 480 Einwohner (Stadtteil Burkhards)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 780: Buchonia (in pago Bochonia)
  • 797: Wettereiba (Wetdereiba)
  • 1787: Fürstentum zu Stolberg-Gedern (Anteil an der Grafschaft Königstein), Amt Gedern
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Gedern (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Gedern (zur Standesherrschaft Stolberg gehörig)
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Schotten
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Schotten
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Büdingen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis

Büdingen

Gemeindeentwicklung

1935 endgültig Stadt Gedern. Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Gedern, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Gedern.

Gericht

  • 1820: standesherrliches Amt Gedern
  • 1821: Landgericht Ortenberg
  • 1879: Amtsgericht Ortenberg
  • 1968: Amtsgericht Büdingen

Herrschaft

  • 1356 verleiht Kaiser Karl IV. dem Konrad von Trimberg für dessen Dorf Gedern einen Wochenmarkt und das gleiche Recht wie Frankfurt hat [Regesta Imperii VIII Nr. 2399 ]

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Lorsch, KlosterSeit 780 erhielt Kloster Lorsch zahlreiche private Schenkungen in Gedern, u.a. einen Bifang und eine Kirche.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 797: ecclesia

Patronat

bis 1535 Grafen von Königstein, ab 1535 Grafen von Stolberg

Diakonische Einrichtungen

1866 - 1924 Diakonissen des Elisabethenstifts Darmstadt arbeiten in der Gemeindepflege und Siechenhaus (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Geiß 1524-1543, zunächst katholischer Priester, um 1530 evangelisch

Kirchliche Mittelbehörden

Stumpfe Kirche bei Gedern: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Wingershausen
Kirchspiel Wingershausen

Juden

1820: 155, 1880: 150, 1905: 160, 1925: 150 Juden, 1933: 8 Familien
1866 Bau der Synagoge

Kultur

Schulen

Um 1560 Gründung einer Schule; Schulmeister: Jakob Capella nach 1561; 1690 Teilung in Elementar- und Mädchenschule; 1699 Gründung einer dritten, 1843 einer vierten und 1855 einer fünften Schule; 1910 Volksschule mit vier Klassen, Schulhaus von 1880
1871 Gründung einer Privaten Höheren Schule, 1926 Übernahme durch die Stadt
1926 Städtische Landwirtschaftliche und Hauswirtschaftliche Berufsschule

Hospitäler

Siechenhaus auf dem Schlossberg
1925 Krankenhaus

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Gerichts- und Amtssitz, Residenz bis 1806. 1787 gehörten zum Amt Gedern die Orte Effolderbach (3/6), Gedern, Glauberg, Ranstadt, Usenborn und Volkartshain. Ferner die Höfe bzw. Siedlung Luisenlust und Schönhausen

vor 1431 Waldschmied am Schmittenberg, Zerstörung, 1465 an Kloster Hirzenhain, 1530 Schließung, 1555 Neueröffnung, 1580 endgültiger Niedergang - Herstellung von Schwarz- und Weißblech für die Nürnberger und Leipziger Messe
1679 Brauerei
Weinbau bis ins 18. Jahrhundert
1718 Einheitszunft für Garnherstellung - Entwicklung zur Weberei, 1860 Hoffmann & Co Spinnerei, Zwirnerei
1736 Stecknadelfabrikation, um 1820 noch 12 Betriebe
im 19. Jahrhundert Abbau von Tafelbasalt in 2 Steinbrüchen; Ziegelhütte
um 1820 31 Leineweber, 3 Sägewerke, Seifenfabrik
1840 Strohhutfabrik
1860 Wollspinnerei, Ausbau zur Streichgarnspinnerei mit bis 150 Arbeitskräften
1854 werden 4 Mühlen, die Colonie Schönhausen, 1 Papiermühle und 2 Ziegelhütte erwähnt.

Mühlen

1685-1865 Papiermühle, Mahlmühlen, Ölmühlen
1854 werden 4 Mühlen, und 1 Papiermühle erwähnt.

Markt

seit 1356 Wochenmarkt am Montag
seit 1555 zwei Jahrmärkte (Sonntag nach Valentin und Michaelis)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gedern, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/12042_gedern> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/12042