Rockenberg

Die Lage von Rockenberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10,5 km nördlich von Friedberg
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Butzbach/Griedel – Bad Nauheim ("Wettertalbahn II") von 1909 bis zur Stilllegung der Strecke am 31.5.1975 (Die Teilstrecke Butzbach/Griedel - Rockenberg wurde am 1.5.1909 eröffnet, die Teilstrecke Rockenberg - Bad Nauheim am 2.4.1910).
Siedlungsentwicklung
Nördlich des Ortskerns ehemaliges Kloster Marienschloß, jetzt Jugendgefängnis
Historische Namensformen
- Roikeinberg, de (1150) [Fälschung Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1336, S. 311-313. Der Name wurde von einer Hand des 13. Jahrhunderts hinzugefügt]
- Roggenberch, apud (1191) [UB Mainz 2, 2, S. 922-924 Nr. 557]
- Rockenberg (1206) [Keunecke, Münzenberger, S. 149 Nr. 180]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Crüftel
- Gerlachshausen
- Hammelhausen
- Klappermühle
- Rockenberg, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Marienschloß, Zisterzienserinnenkloster (→ Klöster)
- Rockenberg, Kongregation der Schwestern von der göttlichen Vorsehung (Mainzer Schwestern) (→ Klöster)
- Rockenberg, Terminei der Frankfurter Dominikaner (→ Klöster)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3481308, 5588334
UTM: 32 U 481241 5586539
WGS84: 50.43057° N, 8.735879° O
Statistik
Ortskennziffer
440022020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2698, davon 2317 Acker, 382 Wiesen, 1443 Wald
- 1961 (Hektar): 949, davon 203 Wald (= 21.39 %)
Einwohnerstatistik
- 1961: 2365, davon 557 evangelisch (= 23.55 %), 1787 katholisch (= 75.56 %)
- 1970: 2495 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1206: Herrschaft Münzenberg
- 1255: Herrschaft Falkenstein (Licher Linie)
- 1417: Grafschaft Eppstein-Königstein
- 1535: Grafschaft Stolberg-Königstein
- 1581: Kurfürstentum Mainz, Kellerei Rockenberg
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amt und Kellerei Vilbel und Rockenberg, Amtsvogtei Rockenberg
- 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Oberhessen, Amt Rockenberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Rockenberg
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Butzbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach
- 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Friedberg (verlegt aus Butzbach)
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Altkreis
Friedberg
Gemeindeentwicklung
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Rockenberg. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Rockenberg.
Gericht
- 1821: Landgericht Friedberg
- 1840: Landgericht Butzbach
- 1879: Amtsgericht Butzbach
Herrschaft
- Ursprünglich Besitz der Ritter von Bellersheim, genannt Rockenberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Nach einem Zusatz von späterer Hand schenken 1150 Adalbert und seine Söhne Friedrich und Konrad genannte Leibeigene aus Rockenberg an das Kloster Schiffenberg.
Retters, Kloster 1191 nimmt Erzbischof Konrad von Mainz das Stift Retters nach dem Vorbild Erzbischof Heinrichs in seinen Schutz und bestätigt seinen Besitz u.a. in Rockenberg.Münzenberg, Herren von 1206 erwarb Cuno von Münzenberg vom Mainzer St. Stephansstift Hufen u.a. zu Rockenberg.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1276: Vizepleban
Pfarrzugehörigkeit
1313 eigenständige Pfarrei
Patronat
Pfalzgrafen bei Rhein
2. Hälfte 13. Jahrhundert: pfalzgräfliches Lehen der Herren von Eppstein
1338: Schenkung an das Kloster Marienschloß durch die Herren von Eppstein
1368: Erneuerung der Schenkung
1392: Kloster Marienschloß
Klöster
Beginen
1332 wird von der neu erbauten Klause in Rockenberg berichtet.
Bekenntniswechsel
Erste evangelische Predigten durch Kaspar Göbel Mitte der 1520er Jahre, schaffte 1528 die Messe ab. Einführung der Reformation wahrscheinlich Mitte der 1540er Jahre.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Konrad Wachholder 1563-1568
Katholischer Bekenntniswechsel: 1588, danach wieder lutherisch, 1602-1633(?) erneut katholisch, unter schwedischer Herrschaft für kurze Zeit wieder evangelisch, 1635 endgültig katholisch.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Rockenberg
Kultur
Schulen
Schulmeister: Hartmann Rueb 1589-1596; 1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhaus von 1907
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 340
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 2, S. 938-957
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 31
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 79ff., 87ff
- Dersch, Klosterbuch, S. 135
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 214
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rockenberg, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11952_rockenberg> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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