Herbelhausen

Die Lage von Herbelhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14 km südöstlich von Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Kleines geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss im Wohratal am Westrand des Kellerwaldes südlich von Kloster Haina. Durch den Ort führt die Verbindungsstraße von Kloster Haina nach Gemünden (Wohra)
Ersterwähnung
1200/1220
Historische Namensformen
- Herebaldeshusen (1200/1220) [Klosterarchive 4: Die oberhessischen Klöster 2 S. 257-258, Nr. 546 = S. 376-377, Anhang II (Volltext)]
- Herboldehusen, de (1231) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 47, Nr. 66]
- Herboldehusen, in (1253) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S.123, Nr. 209]
- Herbodehusen, in (1291) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 383, Nr. 796]
- Herwelhausen (1577) [HStAM Bestand S Nr. 40, fol. 163-165]
- Herbelhausen (1591)
- Herbelhausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1253)
- Dorf und Gemarkung (1385)
Umlegung der Flur
1934, 1935
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3498497, 5652093
UTM: 32 U 498423 5650272
WGS84: 51.004019° N, 8.97753° O
Statistik
Ortskennziffer
635012040
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 268, davon 167 Acker (= 62.31 %), 59 Wiesen (= 22.01 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 272, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1577: 11 Hausgesesse
- 1747: 11 Haushaltungen
- 1885: 126, davon 126 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 117, davon 112 evangelisch (= 95.73 %), 5 katholisch (= 4.27 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1530: Gericht Bulenstrut
- 1577: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Rosenthal, Gericht Bulenstrut
- 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rosenthal
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Rosenthal
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Seit dem 31.12.1971 gehört Herbelhausen als Stadtteil zur Stadtgemeinde Gemünden (Wohra).
Gericht
- 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
Herrschaft
- 1254 und 1264 tritt der Graf von Ziegenhain als Gerichtsherr auf. Im 14. Jahrhundert sind die herrschaftlichen Verhältnisse nicht klar erkennbar, spätestens seit 1450 ist die Herrschaft landgräflich. 1464 wird Herbelhausen weder bei der Versetzung zahlreicher Städte und Dörfer durch den Mainzer Erzbischof an den Landgrafen noch bei dem unmittelbar darauf erfolgten Verkauf des Gerichts Bulenstrut an das Kloster Haina explizit genannt. Mit der Umwandlung Hainas in ein Hospital fallen die Einkünfte diesem zu.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1200/1220 besaß das Stift Wetter ein Mannlehen von 1 Hufe in Herbelhausen.
- 1253 übertragen der Ritter Isfried von Herbelhausen und seine Ehefrau Hedwig dem Kloster Haina ihren Besitz in den Dörfern Herbelhausen und Wickersdorf. In der Folge kann der Besitz des Klosters vermehrt werden, das somit zum wichtigsten Grundherrn wird. Auch die Grafen von Ziegenhain übertragen ihren Besitz dem Kloster. 1279 bestätigt auch die Äbtissin von Wetter den Besitz des Klosters Haina u.a. in Herbelhausen, der aus ihrem Stiftsbesitz hervorgegangen ist.
Ortsadel
1231-
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1250/55 - 1305: plebanus
- 1278: ecclesia
Pfarrzugehörigkeit
Vorübergehend selbständige Pfarrei so 1278, 1577 und später nach Grüsen eingepfarrt
Patronat
1278 Kloster Haina erwirbt drei Viertel des Patronats der Pfarrei; bei jeder vierten Vakanz behält sich die Familie Luscus die Besetzung vor. 1291 Verzicht auf Rechte durch Gottfried Luscus
Bekenntniswechsel
Da Filial von Grüsen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grüsener Pfarrer Adam Emmerich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Grüßen
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
In der Karte von Schleenstein ist 1708/10 westlich von Herbelhausen eine Ziegelhütte eingezeichnet (Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17)
Mühlen
1347 Mühle belegt
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Herbelhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1179_herbelhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1179